See - Elefanten vor Schlosskulisse Unser individueller Reisebericht von Cambria und Umgebung

Wenn man in Cambria ankommt, dann zieht es einen natürlich erst einmal ans Meer. Am besten parkt man sein Auto am Santa Rosa Creek und läuft dann über den Moonstone Beach Boardwalk an dieser wunderbaren Küste entlang.

Eine gut ausgebaute Uferpromenade aus Holzstegen führt durch eine erstaunlich abwechslungsreiche Küstenlandschaft. Zunächst geht es durch niedriges grünes Buschwerk, dann über gelbbraune Felsen mit bunten Blumenteppichen hin zu einem Abschnitt mit schwarzen Felsen, die fast wie Lavagestein anmuten. Strandleben kombiniert mit toller Natur und steter Begleitung von unzähligen Erdhörnchen, wir sind diesen Weg gleich mehrmals gegangen.

Und wenn einem noch der Sinn nach einem Gläschen Wein steht, dann sollte man einkehren ins Madeline´s on Moonstone. Tolle Location für ein Wine-Tasting mit Meerblick.

Hearst Castle

Die Hauptattraktion dieser Gegend ist das Hearst Castle, gute 10 Fahrminuten nordwestlich von Cambria. Am großen Visitor Center parkt man sein Fahrzeug und erwirbt die Eintrittskarten, die nicht gerade günstig sind, aber jeden Cent wert sind. Von hier aus erkennt man bereits das unglaubliche schlossartige Anwesen, das sich der superreiche Medienmogul William Randolph Hearst erschaffen hat.

Mit dem Bus wird man dann in 15 Minuten auf diesen 488 Meter hohen Berg der Santa Lucia Mountains gefahren und erfährt dabei u.a., dass sich Hearst auf dem 92.000 Hektar großen Anwesen auch einen artenreichen Zoo angelegt hatte und einige der Tiere nach dessen Auflösung einfach frei gelassen wurden. Und in der Tat konnten wir in der Ferne einige Zebras, Rehe und Hirsche erkennen, die hier noch frei herum laufen.

Oben dann angekommen staunt man nicht schlecht, steht man doch nach einigem Treppensteigen vor einem imposanten Empfangspalast. Man kommt sich vor wie in Italien und auf der großen Aussichtsterrasse davor weist uns der Guide unserer geführten Tour in die Geschichte von Hearst Castle ein.

Dann geht es um die Ecke wieder ein paar Stufen hinaus (auf der gesamten Tour sind 160 Stufen zu bewältigen) und man steht auf einer großen Marmortreppe mit Blick auf einen kunstvoll angelegten Pool, der eingerahmt ist von in einem antiken griechischen Stil erbauten Tempel und Kollonaden mit mächtigen Säulen.

Von hier aus geht es durch eine schöne Gartenanlage zum Casa Grande, dem mächtigen Haupthaus mit seinen Zwilligstürmen und aufwendigen Verzierungen. Man hat das Gefühl, vor einer Kathedrale zu stehen.

Auf dem Weg hier hin kommt man vorbei an der rund 2.500 Jahre alten Skulptur der Göttin Sekhmet, der Tochter von Ra, dem ägyptischen Sonnengott. Da kam unser Guide geradezu ins Schwärmen, denn es ist das älteste Kunstwerk auf Hearst Castle.

Natürlich besichtigt man auch das Innere dieses riesigen Palastes mit rund 165 Zimmern. Bei der sog. Grand Rooms Tour, die wir gebucht hatten, wird man durch die repräsentativen Räume im Erdgeschoß geführt. Man kann auch gegen Aufpreis Zusatztouren durch weitere Räume in den Obergeschossen buchen. 

Auffällig ist, dass ein Sammelsurium an edlen und teuren Stilrichtungen verbaut wurden. Hearst hat in der ganzen Welt nicht nur Gemälde und Skulpturen, sondern auch Antiquitäten sowie Kunstgegenstände jeglicher Art erworben und hier einbauen lassen. Man weiß teilweise gar nicht mehr, wo man überall hinsehen soll. Beeindruckend ist auch das mit unzähligen Mosaiksteinen, Gold und Marmor ausgestattete Schwimmbad.

Dies alles beeindruckte scheinbar viele Hollywood-Stars und bekannte Persönlichkeiten, die nach Hearst Castle eingeladen wurden und hier einige Tage verwöhnt wurden. Gäste waren u.a. bekannte Filmgrößen wie Charlie Chaplin, Gary Grand oder Clark Gable. Aber auch der spätere britische Premierminister Winston Churchill oder der legendäre Pilot und Atlantiküberquerer Charles Lindbergh waren hier, um nur einige zu nennen.

Der nächste Ort vom Hearst Castle aus ist San Simeon, der allerdings für ein Mittagessen nicht viel bietet. Also sind wir die 10 Minuten zurück gefahren zum Moonstone Beach in Cambria.

Restaurant Tipp

Direkt an der Küstenstraße liegt der empfehlenswerte Moonstone Beach Bar & Grill

Hier gibt es typische amerikanische Gerichte wie Burger, Sandwiches, Salate und natürlich auch Meeresfrüchte, die allesamt schön angerichtet und auch lecker sind. Sehr schöne Location, insbesondere von der mit Segeltüchern überspannten Terrasse hat man auch Meeresblick.

Elephant Seal Vista Point

Wieder gut gestärkt machten wir uns auf zur nächsten Sehenswürdigkeit. Auf dem Highway 1 ging es zum 15 Fahrminuten nordwestlich gelegenen Elephant Seal Vista Point.

Hier tummeln sich auf einem gut 6 Kilometer langen Strand bis zu 18.000 See - Elefanten. Diese größten Robben sind schon beeindruckend, schließlich werden die männlichen Tiere bis zu 6,5 Meter lang und wiegen dann stolze 3.500 Kilogramm. Ein Holzsteg führt entlang dieses Küstenabschnittes und man kann die unzähligen, auf den ersten Blick verendet wirkenden Tiere (sie leben aber natürlich, liegen eben entspannt da und bewegen sich auch ab zund zu ...) sehr gut beobachten. 

Fährt man nun auf dem Highway 1, der zu den schönsten Küstenstraßen der USA zählt, weiter nach Norden, so erreicht man in ca. 1,5 Fahrstunden das landschaftlich sicherlich schönste Gebiet um Big Sur und weiter dann Carmel und Monterey. Da wir aber diese Orte bereits auf unserer Tour im Jahr 2014 besucht hatten, hat sich dieses Mal unsere Fahrt beschränkt auf den Besuch des sog. Ragged Point.

Kurz davor beginnt die Straße anzusteigen und aus der flachen Küstenstraße wird eine Fahrt entlang einer Steilküste. Ursprünglich war Ragged Point ein Außenposten der Hearst Ranch und bietet heute neben einem Kiosk und Restaurant auch ein Hotel sowie Möglichkeiten kleinerer Wanderungen. Vor allem aber genießt man hier die wunderbaren Ausblicke auf die schroffen Felswände, die steil vom Meer aus aufsteigen. 

Wieder zurück in Cambria schlenderten wir noch ein wenig durch den Ort, der allerdings nicht sonderlich spektakulär ist.

Entlang der Main Street reihen sich Geschäfte, Galerien, Kunsthandwerk und Lokale aneinander, ein typisches amerikanisches Städtchen, das auf Besucher eingestellt ist.

Restaurant Tipp

Wir haben lange nach einem etwas netteren Restaurant gesucht und sind im östlichen Teil der Main Street fündig geworden.

The Sow´s Ear  ist ein kleines, etwas schickeres Restaurant, aber keinesfalls steif und bietet auch ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis. Man wird in einer sehr sympathischen und aufmersamen Art bedient und die schön angerichteten Speisen schmecken hervorragend.

Santa Rosa Creek Road

Eine schöne Rundfahrt ins nähere Umland von Cambria führt östlich des Ortes über die Santa Rosa Creek Road in eine wunderbare Hügellandschaft.

Vorbei an einigen Farmen geht es auf einer engen, teils auch nur einspurigen Straße entlang des gleichnamigen Baches ins beschauliche Hinterland. Sie kreuzt dann die Green Valley Road (Highway 46), im Umkreis weniger Kilometer um diese Kreuzung befinden sich auch ein paar Weingüter. Zurück ging es dann auf dem Highway 46 wieder nach Cambria. Für diese Tour sollte man eine gute Stunde Fahrzeit einplanen.

 

Unsere Unterkunft in Cambria


Cambria Pines Lodge

Entlang der Küste gibt es eine größere Auswahl an kleineren Hotels, allerdings verläuft auch direkt hinter diesen die befahrene Küstenstraße Highway 1. Wir haben uns daher für die Cambria Pines Lodge entschieden, die in einem gepflegten Wohngebiet und nur knappe 5 Fahrminuten vom Moonstone Beach entfernt liegt.

Die gesamte Anlage besteht aus mehreren Gebäuden, auf die sich die Zimmer verteilen. Diese sind großzügig gestaltet und rundum ordentlich, wir hatten eines mit Blick auf den Kräutergarten und die weite, hügelige Landschaft. Hier wohnt man in einer wunderbar ruhigen Umgebung mit Vogelgezwitscher. Im Haupthaus befindet sich neben dem Restaurant auch eine größere Bar im englischen Stil, in der an bestimmten Tagen auch Live Musik gespielt wird.

Besonders hervorzuheben sind die äußerst gepflegten und liebevoll angelegten Gartenanlagen. Diese sind in viele Bereiche aufgeteilt, die jeweils unterschiedlich gestaltet sind. Ein schöner Pool rundet den positiven Gesamteindruck ab. Wir haben unsere Entscheidung für diese Hotel nicht bereut.

www. Cambria Pines Lodge