Natur wie aus dem Bilderbuch Unser individueller Reisebericht vom Yosemite National Park

Von Oakhurst aus (Informationen zu unserem Hotel siehe am Ende dieses Berichtes) fuhren wir über den südlichen Parkeingang zunächst zum Mariposa Grove, der unmittelbar hinter der Kontrollstation liegt. Vom Besucherzentrum aus wird man mit einem Shuttlebus dann mitten in Welt der riesigen Sequoia Bäume gefahren.

Mariposa Grove

Im Mariposa Grove findet man die wohl größte Ansammlung dieser Mammuts, die man auf mehreren Wanderwegen erkunden kann. Wollte man eine ausgiebige Wanderung bis zum Wawona Point machen, bei der man nahezu alle über markierte Wege erschlossene Attraktionen erreicht, dann muß man mit rund 6 Stunden Gehzeit rechnen.

Wir haben uns für den Grizzly Giant Loop Trail entschieden, ein wunderbarer, gut zu gehender Rundweg, bei dem man viele dieser dem Volumen nach größten Bäume der Welt sieht und für den man 2 bis 3 Stunden benötigt.

Zwei der 30 weltweit größten Sequoia Bäume findet man hier in diesem Mammutbaumhain, am ältesten und auf Platz 25 der Riesenbäume stehenden Grizzly Giant kommt man bei dieser Tour auch vorbei.

(Karte rechts: copyright National Park Service Yosemite)

Am Beginn dieser Rundtour liegt der Fallen Monarch, ein toter Mammutbaum, der vor über 300 Jahren durch ein Feuer ausgehöhlt wurde und dann umfiel. Vor dem riesigen Wurzelwerk zu stehen ist ganz schön beeindruckend.

Weitere Highlights dieser Strecke sind die vier mächtigen Sequoias mit der Bezeichnung Bachelor and three Graces, der California Tunnel Tree mit einer in den dicken Baumstamm durchgebohrten Durchwegung und natürlich der riesige Grizzly Giant. Dieser misst eine Höhe von stolzen 64 Metern und einen Stammumfang von knapp 30 Metern. Das faszinierende an den Mammuts ist ja, dass sie sich zur Baumkrone hin nur geringfügig verjüngen und damit sehr imposant erscheinen. 

Yosemite Valley

Von Marposa Grove bis zum Anfang des Yosemite Valley fährt man rund 45 Minuten. Das letzte Stück führt durch einen Tunnel und danach muß man unbedingt am Tunnel View Point Halt machen.

Von hier aus hat man den faszinierend malerischen Blick in das Yosemite Tal mit seinen Granitfelsen und Wasserfällen. Dieses Postkartenmotiv präsentiert sich in seiner ganzen Schönheit am besten in den Nachmittagsstunden, dann sind die Lichtverhältnisse optimal.

Von hier aus geht es hinunter ins breite Tal des Parks. Nun erlebt man diese steil aufsteigenden Felswände aus der Bodenperspektive, an mehreren Haltepunkten hat man Gelegenheit, diese schöne und wuchtige Natur zu erleben. 

Während man an den Gebirgsrändern weitläufige Waldgebiete vorfindet, öffnet sich das Tal zur Mitte hin mit ausgedehnten Grünflächen, die vom Merced River durchzogen werden. Gleich am Anfang des Tals stürzt der 188 Meter hohe Bridalveil Fall die Felswand hinunter und ein Wanderweg führt direkt zu diesem Wasserfall. Leider war aber dieser Pfad während unseres Besuchs wegen vorangegangener Unwetter gesperrt.

Yosemite Falls

Noch einmal deutlich spektakulärer sind aber die Yosemite Falls, die man bereits aus der Ferne gut erkennen kann. Dieser mehrstufige Wasserfall mit insgesamt stolzen 739 Metern Fallhöhe zählt zu den höchsten Fällen der Welt.

Vom nahe gelegenen Besucherparkplatz erreicht man nach einem rund 15 minütigen, gemütlichen Spaziergang das untere Ende des Wasserfalls.

Valley Loop Trail

Von unserem Parkplatz bei der Yosemite Valley Lodge aus haben wir uns dann aufgemacht, auf dem Valley Loop Trail das wunderbare Tal dieses Nationalparks zu erkunden.

Der gesamte Wanderweg ist rund 20 Kilometer lang, man kann aber auch eine Abkürzung nehmen und auf diesem etwa 60 minütigen Rundweg dann den am besten erschlossenen Teil des Valleys erwandern. Am vorgenannten Parkplatz befindet sich auch ein kleiner Infostand mit Hinweisschildern zu den Wanderwegen.

Der "verkürzte" Valley Loop Trail führt zum Merced River und über die Swinging Bridge überquert man den Fluß, an dem sogar kleinere Sandstrände mit Bademöglichkeiten geboten werden. Dann gehts teilweise über Holzstege am Fluß entlang über weite offene Grünflächen mit den herrlichen Ausblicken auf die umliegenden Steilwände der Granitfelsen. Vorbei an der kleinen Valley Chapel geht es wiederum über den Fluß zurück zum Ausgangspunkt. Ein sehr empfehlenswerter gemütlicher Spaziergang. 

Restaurant Tipp

Es gibt einige wenige Selbstbedienungslokale, aber man sollte sich unbedingt ein stilvolles Lunch gönnen im gigantischen Ahwahnnee Dining Room im gleichnamigen legendären Luxushotel.

In einem fast 10 Meter hohen Speissaal mit riesigen Fenstern wird man auch als Nicht - Hotelgast sehr freundlich bedient und mittags mit einer kleinen, aber sehr schönen Auswahl an leckeren Gerichten verwöhnt. Tolles Ambiente, sehr gutes Essen und auch nur unwesentlich teurer als bei den Self Service Alternativen. 

Mirror Lake

Der Mirror Lake zählt sicherlich zu den beliebtesten Wanderzielen im Yosemite Valley. Direkt vom Ahwahnee Hotel aus führt ein Wanderweg dort hin, eine alternative Strecke beginnt am Curry Village, wo es auch mehrere große Parkplätze gibt.

Wir sind die letztere Tour gegangen, die wahrscheinlich auch die schönere ist. Das erste kurze Stück läuft man noch neben der für den Individualverkehr gesperrten Straße, dann auf einem idyllischen schmalen Wanderpfad entlang des Merced Rivers und schließlich durch eine Waldlandschaft mit zum Teil riesigen Findlingen.

Die einfache, leicht ansteigende Strecke zum See ist ca. 3 Kilometer lang und oben dann angekommen eröffnet sich ein wunderbares Panorama auf die umliegenden Berge, insbesondere auf den knapp 2.700 Meter hohen Half Dome.

Es ist ein kleiner See mit relativ wenig Wasser. Einst war der Großteil des Yosemite Valleys bedeckt von einem großen Gletschersee und der Mirror Lake bildet den kleinen Rest dieser Eiszeit.

Apropos Panorama und Half Dome

Etwa 10 Kilometer südlich des Yosemite Valleys zweigt von der Wawona Road die Glacier Point Road ab. Diese führt 1.000 Meter hinauf zum gleichnamigen Gipfel.

Allein die Fahrt auf dieser Passstraße ist schon ein Erlebnis, aber der Ausblick von oben übertrifft einfach alles. Vor einem liegt dann das gesamte Tal mit der wunderbaren Bergwelt und man erkennt nun sehr deutlich den zur Hälfte abgebrochenen Half Dome, eines der Wahrzeichen dieses Nationalparks. Man hat das Gefühl, vor einer perfekten Fototapete zu stehen und ist fasziniert von diesem Panorama.

Leider war die Straße bei unserem Besuch im Jahr 2022 gesperrt, was sehr ärgerlich war. 1994 waren wir aber das erste Mal im Yosemite Nationalpark und wir erinnern uns noch sehr gut an die damals mögliche, tolle Fahrt zum Glacier Point. Das von einem Papierabzug digitalisierte Foto stammt von unserem ersten Besuch.

Sugar Pine Railroad

Für nostalgische Eisenbahnfreunde sei noch die Yosemite Mountain Sugar Pine Railroad erwähnt. Etwa 7 Kilometer außerhalb des südlichen Parkeingangs weist ein unübersehbares Holztor auf die Zufahrt zu einem kleinen Bahnhof mitten im Wald hin.

Hier kann man sich mit einer Dampflokomotive durch die umliegenden Wälder fahren lassen und anschließend auf gemütlichen Bierbänken sich ein je nach Jahreszeit kaltes oder warmes Getränk servieren lassen. Ein kleines Museum gibt es auch.

Bass Lake

Wenn man in Oakhurst (siehe unsere nachfolgende Hotelbeschreibung) oder im südlichen Bereich des Nationalparks wohnt, dann lohnt ein Abstecher zum Bass Lake.

Dieser über 6 Kilometer lange See bietet im Sommer nicht nur eine angenehme Abkühlung, sondern auch zahlreiche Wassersport- und Freizeitmöglichkeiten. Insbesondere am nördlichen Seeufer stehen viele Ferienhäuser sowie Villen und ziemlich mittig befindet sich direkt am See das ansehnliche und schöne Pines Resort mit unterschiedlichen Übernachtungsmöglichkeiten, einer großen Marina und einem kleinen Strand. Hier kann man auch ohne Hotelgast zu sein baden, sich Boote ausleihen, an der Strandbar einen Drink nehmen oder in dem sehr netten Restaurant namens Ducey´s On the Lake lecker speisen.

Restaurant Tipp

Zu guter Letzt sei mitten in Oakhurst noch die Oakhurst Grill & Whisky 41 Lounge empfohlen. Dieses Restaurant liegt direkt neben dem unten beschriebenen Best Western Hotel und serviert typisch amerikanische Speisen wie Steaks, Burger, Salate oder Sandwiches.

Besonders gemütlich fanden wir den Bar- und Loungebereich, hier wurden wir mit leckeren Gerichten verwöhnt. Die Bar ist mehr als gut bestückt, also auch sehr gut für einen ausgiebigen Drink geeignet.

 

Unsere Unterkunft beim Yosemite NP

Best Western Yosemite Gateway Inn

Wir haben uns gegen die staatlichen Unterkünfte im Park entschieden, die recht teuer sind und wegen Corona auch nur eingeschränkten Restaurantbetrieb boten. Unmittelbar an den jeweiligen Parkeingängen gibt es einige wenige Resorts, die aber extrem teuer sind. Insofern haben uns in Oakhurst einquartiert, das über viele Hotels und Restaurants verfügt.

Das Best Western erschien uns das netteste Hotel zu sein und wir wurden nicht enttäuscht. Mehrere Häuser verteilen sich auf einem sehr schönen parkähnlichen Grundstück mit Grünflächen, Wasserfall, großem Baumbestand und Pool. Man blickt von seinem Zimmer und der davor durchgehenden Terrasse ins Grüne und bekommt hier sogar bei geöffneten Fenstern einen ruhigen Schlaf, denn von der Hauptstraße vor dem Hotel hört man nichts. Bei Einbruch der Dämmerung laufen sogar Rehe über das Grundstück.

Unser Zimmer war sehr geräumig, gepflegt und mit allem ausgestattet, was man so erwartet, nichts zu beanstanden. Das im Preis eingeschlossene Frühstück wird im direkt angrenzenden Oakhurst Grill serviert. Bis ins Yosemite Valley fährt man eine gute Stunde, aber die Fahrt ist ja schon ein Erlebnis und von den vorgenannten Luxus-Lodges aus spart man höchstens 15 Minuten Fahrzeit ein. 

Fazit also: Das Best Western bietet im Vergleich zu alternativen Hotels ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis, man hat in Oakhurst eine gute Infrastruktur und dafür nimmt man doch gerne eine etwas längere Anfahrt ins Zentrum des Yosemite Parks in Kauf.

www. Best Western Yosemite Gateway Inn