Das unterschätzte Owens Valley Individueller Reisebericht mit unerwarteten Sehenswürdigkeiten wie Alabama Hills, Movie Road & Manzanar

Das Owens Valley ist ein 120 Kilometer langes Tal, das im Westen von den Sierra Nevada Mountains mit den bekannten Nationalparks wie Yosemite, Kings Canyon oder Sequoia und im Osten von den White Mountains mit teils über 4.000 Meter hohen Bergen begrenzt wird.

Es ist sehr warm in diesem Tal, schließlich ist auch das Death Valley nicht mehr weit weg und die Fahrt gestaltet sich sehr abwechslungsreich. Man erkennt auch immer wieder an Vulkankegeln und erodiertem Tuffgestein, dass hier einst Lavaströme durch diese Senke flossen.

Viele Besucher fahren hier einfach nur durch, dabei gibt es im Owens Valley Einiges anzusehen. Vom Lake Tahoe im Norden kommend fuhren wir vorbei am Mono Lake und verbrachten zwei Nächte in Bishop, dem größten Ort dieser Gegend. Von dort aus unternahmen wir unsere Ausflüge.

Die ebenfalls zum Owens Valley gehörenden Sehenswürdigkeiten Mammoth Lakes und die heißen Quellen von Hot Creek beschreiben wir unter dem Menüpunkt Mono Lake.

Manzanar War Relocation Center

Mitten im heißen und verlassenen Teil dieses Tals zwischen den Ortschaften Lone Pine und Independence wurde 1942 das Internierungslager Manzanar errichtet, in dem Japaner sowie japanstämmige Amerikaner eingesperrt wurden.

Nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor sahen die USA in den Japanern ein Risiko für die nationale Sicherheit und verbrachte diese in das riesige, stark gesicherte Lager. Bis zu 10.000 Menschen waren hier inhaftiert, auf dem nachfolgend abgebildeten historischen Luftbild von 1942 erkennt man sehr gut die Dimensionen dieser Anlage.

Bei freiem Eintritt kann man das Gelände auf eigene Faust erkunden. Einige Gebäude sind originalgetreu wieder aufgebaut worden, die man auch von innen besichtigen kann. Dort wird einem anschaulich vermittelt, unter welchen Umständen die Gefangenen hier leben mussten.

Auf Holzschildern sind die einstigen Baracken und Gebäude der Infrastruktur wie Wäscherei oder Gemeinschaftstoiletten gekennzeichnet, sodass man sich die Struktur dieses Lagers gut vorstellen kann. Bei der Hitze im Sommer und der winterlichen Kälte muß es für die hier eingesperrten Japaner sehr ungemütlich gewesen sein. 

Mit dem eigenen Fahrzeug kann man auf einem Rundkurs das gesamte Gelände auch abfahren und sich dabei ein Bild verschaffen über die Ausmaße und den Aufbau des gesamten Camps. Auf Hinweistafeln sind die einstigen Gebäude und Einrichtungen erklärt.

Es gab natürlich auch einen Friedhof, heute erinnert an dieser Stelle ein Gedenkstein an die Verstorbenen sowie die Historie dieses Ortes.

Alabama Hills und die Filmkulissen

Eine Fahrt durch diese Gebirgsregion angrenzend an die Ortschaft Lone Pine sollte man sich nicht entgehen lassen. Bevor man jedoch die Fahrt antritt, empfiehlt sich ein Besuch des Film History Museums mitten im Ort.

In den Alabama Hills wurden nämlich unzählige Filme gedreht, darunter auch Szenen der Hollywood Blockbuster Django Unchained, Superman, Star Treck oder Gladiator. Begonnen hat es in den 1950er und 1960er Jahren mit vielen Western, natürlich auch die bekannten Klassiker mit John Wayne wurden hier verfilmt.

Viele Requisiten und Erinnerungsstücke der Filmklassiker werden in dem Museum ausgestellt und man bekommt außerdem Informationen zu den genauen Drehorten in den Alabama Hills.

Gut informiert geht es dann mitten rein in die Alabama Hills. Die Straße ist zunächst noch asphaltiert, geht dann über in eine sandige Schotterpiste, sie ist als Movie Road ausgeschildert und bietet eine wahrhafte Fahrfreude.

Wie es der Name schon verrät, sind entlang und abseits dieser Straße hunderte Filme gedreht worden. Die Landschaft ist auch wirklich grandios und es kommt immer wieder neue Begeisterung auf, wenn man über die zahlreichen kleinen Pisten, die von der Movie Road abgehen, zwischen all den graubraunen Felsen und dem steppenartigen Terrain durchfährt. Wirklich ideale Filmkulissen, vor allem auch mit der wunderbaren Bergkette der Sierra Nevada Mountains im Hintergrund.

Zahlreiche Wanderwege durchziehen auch dieses Gebiet, allerdings zeigte bei unserem Besuch das Termometer 36 Grad, sodass wir uns auf den Arch Loop Trail beschränkt haben.

Dies ist ein 1 Kilometer langer Rundweg, der zunächst durch eine Senke mit Panorama - Blick führt und danach in einem felsigen Gebiet mündet. Und dann taucht der Mobius Arch auf, der wohl bekannteste und größte der angeblich bis zu 70 Granitfelsbögen dieser Gegend.

Unweit hiervon befindet sich ebenfalls an diesem Rundweg der Lathe Arch und auf dem Rückweg genießt man noch einmal den wunderbaren Ausblick auf die eher spitz geformten Berge, die sich im Kontrast zu den abgerunderten Formen der Felsen von Alabama Hills majestätisch erheben.

Übrigens noch: der besonders hohe Berg dieser Sierra Nevada Mountains ist der Mount Whitney, der mit 4.421 Metern höchste Berg der USA außerhalb Alaskas.

Im Owens Tal haben wir weiterhin die heißen Quellen von Hot Creek sowie die Mammoth Lakes besucht. Die Berichte hierzu findet Ihr unter dem Menüpunkt Mono Lake.

Unsere Unterkunft im Owens Valley

Creekside Inn

Das Creekside Inn ist in unseren Augen sicherlich das schönste Hotel in Bishop und Umgebung. Obwohl es an der recht stark befahrenen Hauptstraße liegt, bekommt man vom Autolärm nichts mit, sogar bei geöffneten Fenstern. Das Gebäude liegt nämlich längs von der Straße abgewandt an einem kleinen Fluß namens South Folk Bishop Creek. 

Man sollte unbedingt ein Zimmer mit Blick auf dieses plätschernde Gewässer und den sehr liebevoll gestalteten Garten buchen. Von unserem Balkon aus hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf diese Gartenanlage und das Zimmer war sehr geschmackvoll und hochwertig eingerichtet. Man kann sich am Pool oder den vielen Sitzgelegenheiten am Fluß wunderbar entspannen und ein wenig abkühlen, denn es war sehr warm bei unserem Besuch hier.

Es wird lediglich ein Frühstück angeboten, das extra berechnet wird. Fußläufig gibt es aber das sehr empfehlenswerte Looney Bean Café.

www. Creekside Inn