Tour durchs tiefste Tal Nordamerikas Unser individueller Reisebericht vom Kings Canyon Nationalpark

Der Kings Canyon National Park schließt unmittelbar an den Sequoia National Park an und hat wiederum zahlreiche landschaftliche Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu bieten.

Vom Süden auf dem Generals Highway kommend geht die Fahrt durch dichte Waldgebiete des Sequoia National Forest und von mehreren Aussichtpunkten aus kann man die ersten Blicke auf die weitläufige und bergige Landschaft des Kings Canyon erhaschen.

Grant Tree Trail

Bevor wir uns aufmachten in die Berge und Schluchten des Kings Canyon, unternahmen wir einen schönen Spaziergang auf dem Grant Tree Trail, der nur 5 Fahrminuten vom Grant Cove Village, unserem Ausgangspunkt für die Erkundung dieser Region, entfernt liegt.

Der gut 1 Kilometer lange Rundweg führt durch ein Gebiet mit einigen Sequoia Bäumen, hier steht auch nach dem General Sherman Tree im Sequoia National Park der volumenmäßig zweitgrößte bzw. -mächtigste Mammutbaum der Welt. Der auf ein Alter von 3.000 Jahren geschätze General Grant Tree misst eine Höhe von stolzen 81 Metern mit einem Umfang von knapp 28 Metern. 

Ein umgefallener und abgestorbener Riesenbaum verdeutlicht nochmal sehr anschaulich die Dimensionen dieser Bäume, durch diesen führt sogar ein Teil des Wanderweges. Auch die älteste Holzhütte des Parks, die 1872 erbaute Gamlin Cabin, gibt es hier zu sehen.

Fahrt zum Hume Lake

Unsere Tagestour führte uns nun auf der Route 180 mitten in den eigentlichen Kings Canyon und den ersten Abstecher unternahmen wir dabei zum Hume Lake.

Die Fahrt bis zum See dauert auf der recht engen Straße nur gute 10 Minuten und unterwegs hat man bereits wunderbare Panorama Aussichten auf die weitere Streckenführung in den Canyon und die Berge.

!  Info:  Es sind zwar nur 35 Kilometer bis zum Ende der Route 180, man sollte aber genügend Zeit einplanen, denn es gibt unterwegs viele landschaftliche Highlights zu erleben. Auch sollte man sich etwas Proviant mitnehmen, denn es gibt auf dieser Strecke nur das Hotel Cedar Grove Lodge mit Restaurant, falls dieses nicht wie in unserem Fall geschlossen ist. Also vorher erkundigen.

Kings Canyon

Nach dem Hume Lake wird es gebirgiger und die Straße schlängelt sich entlang des Indian Creeks sowie des Kings Rivers hinauf in die Berge.

Immer tiefer führt die Straße in die Bergwelt mit ihren Schluchten, eine tolle Fahrt.

Immerhin sind mehrere umliegende Berge bis zu 4.300 Meter hoch und sie ragen teils steil in die Höhe. Der Talboden hingegen liegt auf rund 1.500 Metern Höhe, sodass der Kings Canyon als das tiefste Tal Nordamerikas bezeichnet wird. Dieser Streckenabschnitt ist eng und kurvig, es gibt aber immer wieder Aussichtspunkte, von denen man diese beeindruckenden, farblich facettenreichen Berge bewundern kann. 

Boyden Cavern

Der Kings Canyon ist nur durch die Route 180, den Kings Canyon Scenic Byway, erschlossen, sodass man von dem riesigen Nationalpark mit dem Auto nur einen kleinen Teil erkunden kann.

Aber schon dieser Teil hat es in sich und die Fahrt ist wirklich schön. Es gibt hier auch mehrere Höhlen, allen voran die eigentlich zu besichtigende Boyden Cavern. Diese kann man nur im Rahmen einer Führung besichtigen und leider war am Tag unseres Besuchs schon alles ausgebucht, schade.

Grizzly Falls

Nur wenige Kilometer nach der Höhle lohnt ein kurzer Halt bei der Grizzly Falls Picnic Area. Vom kleinen Parkplatz aus sind es nur wenige Schritte zum gleichnamigen Wasserfall, der rund 25 Meter in die Tiefe stürzt.

Hier tauchen auch schon die ersten Warnschilder auf, die auf Gebiete mit Bären hinweisen, wir haben aber keinen gesehen.

Cedar Grove und Roaring River Falls

Nach den schroffen Gebirgsabschnitten weitet sich das Tal und man fährt durch schöne Kiefernwälder bis man Cedar Grove erreicht. Hier findet man ein Hotel mit Restaurant (bei unserem Besuch allerdings geschlossen), riesige Campingplätze und ein kleines Visitor Center, wo man weiteres Informationsmaterial zu Wandermöglichkeiten bekommt.

Kurz danach kommt ein weiterer Wasserfall, den man auf einem etwa 200 Meter langen Pfad entlang des rauschenden Roaring Rivers erreicht. Der gleichnamige Wasserfall ist wasserreich, aber nicht sonderlich hoch. Der kurze Spaziergang mit dem Bergpanorama und dem felsigen Flußbett lohnt sich aber.

Roads End und Zumwalt Meadows Trail

Am Ende dieser landschaftlich abwechslungsreichen Straße befindet sich ein großer Parkplatz sowie die sog. Roads End Permit Station. Von hier aus führen mehrere Wanderwege weiter und tiefer in den Nationalpark. Für die längeren und teils mehrtägigen Touren benötigt man aber eine Genehmigung, die man hier erhält.

Eine sehr schöne Wanderung haben wir rund 1,5 Kilometer vor dem Straßenende unternommen. Der Zumwalt Meadows Trail ist eigentlich ein rund einstündiger Rundweg, allerdings führt dieser auch über Holzstege, die bei den letzten Unwettern weggespült wurden. Insofern ist es nun ein Hin - und - Zurück - Wanderung gewesen. Der erste Teil führt am Kings River entlang, den man über eine Hängebrücke überquert.

Weiter gehts durch einen schönen Nadelwald mit großen Findlingen und dann über einen felsigen Pfad mit freiem Ausblick auf die umliegende alpine Bergkulisse mit mächtigen Granitwänden. 

Man kann den Weg weiter gehen bis zum vorgenannten Roads End oder die gleiche Strecke wieder zurück laufen. Ein sehr schöner und einfach zu gehender Wanderweg.

Für die Rückfahrt nach Grant Grove Village benötigt man dann ohne Zwischenstopps eine gute Stunde und damit ging eine landschaftlich beeindruckende Tagestour in den Kings Canyon zu Ende.

Kings Canyon Panoramic Point

Den krönenden Abschluß des Tages bildete dann noch der Spaziergang zum Kings Canyon Panoramic Point. An dem unten beschriebenen Hotel vorbei geht es auf einer engen und kurvigen Straße zu einem kleinen Parkplatz und von dort aus läuft man etwa einen Kilometer bergauf zu dem 2.286 Meter hohen Aussichtspunkt.

Von hier aus hat man einen fantastischen Ausblick auf den wunderbaren, wald- und gebirgsreichen Nationalpark sowie den Hume Lake.

 

Unsere Unterkunft am Kings Canyon

John Muir Lodge

Diese Lodge liegt im Grand Cove Village, dem einzigen Ort mit einem Restaurant und einem kleinen Supermarkt. Es ist auch das einzige Hotel hier in dieser Gegend, sonst hat man die Wahl zwischen Camping oder Cabins.

Dieses Monopol lässt sich das Hotel auch bezahlen. Das Gebäude liegt abseits der Hauptstraße am Waldrand, neben dem Empfangsbereich gibt es eine kleine Lounge - Ecke mit Kamin und die Zimmer sind einfach ausgestattet, aber ordentlich. Außer einer Kaffee - Bar gibt es kein weiteres Serviceangebot, zum Essen geht es in das nahe gelegenes Grant Cove Restaurant, das bei unserem Besuch aber wegen Corona nur eine kleine Take Away Auswahl anbot. 

Insgesamt also ein ordentliches Hotel, allerdings bei weniger gutem Preis-/ Leistungsverhältnis.

www. John Muir Lodge