Dinosaurier in toller Natur Unser Reisebericht vom Dinosaur National Monument

Der Dinosaur National Monument Park liegt etwas abseits der üblichen Touristen - Routen, verdient es aber, einen entsprechenden Umweg zu machen und diesen zu besuchen, schließlich hat er neben einer vielfältigen landschaftlichen Schönheit insbesondere eine große Fundstelle von Knochen und Skeletten uralter Dinosaurier zu bieten.

Das bereits im Jahre 1915 zum Nationalmonument erklärte Gebiet erstreckt sich über die Bundesstaaten Utah und Colorado und verfügt in jedem dieser Staaten über jeweils einen Zugang, wobei der Hauptzugang auf der Utah - Seite liegt. Vom nächstgelegenen größeren Ort Vernal bis zum informativen Visitor Center sind es rund 30 Kilometer. Bereits die Anfahrt entlang des Green Rivers ist wunderbar.

Dinosaurierknochen

Bevor man den weitläufigen Park mit dem Auto erkundet, bietet es sich an, die 150 Millionen Jahre alten Dinosaurierfossilien anzusehen. Vom Besucherzentrum aus geht es hierfür mit einem Shuttlebus auf eine Anhöhe, dort befindet sich eine große klimatisierte Ausstellungshalle.

Diese ist um einen Steinbruch herum gebaut worden, wo man rund 1.500 Saurierknochen und Skelettteile bewundern kann, die hier ausgegraben wurden. Über Galeriegänge wird man an dieser riesigen Felswand entlang geführt und kann dabei aus nächster Nähe diese unglaublich alten Fossilien bestaunen. Natürlich gibt es darüber hinaus noch ausführliche Informationstafeln und am Ende des Rundgangs kann man sogar ein paar dieser alten Knochen berühren. Toll gemacht.

Fossil Discovery Trail

Man kann nun wieder mit dem Shuttlebus zurück fahren oder läuft noch den rund 2 Kilometer langen und empfehlenswerten Fossil Discovery Trail, der ebenfalls zum Visitor Center führt. Dieser führt durch ein sehr trockenes, karges und heißes Tal, also am besten etwas Wasser mitnehmen.

Unterwegs gibt es einige Abzweigungen, die zu weiteren Fundstellen von Dinosaurierfossilien führen. Diese sind allerdings recht schwer zu sehen, im Vordergrund steht daher die Landschaft mit den verschiedenen Gesteinsschichten und die Vorstellung, dass genau hier auch die Dinosaurier entlang gingen.

Swelter Shelter Petroglyphs

Mit dem eigenen Fahrzeug geht es nun weiter und bereits nach kurzer Zeit erreicht man die Petroglyphen von Swelter Shelter. Es sind nur weniger Meter zu Fuß bis zu einem ausgehöhlt wirkenden Felsbereich, wo man einige dieser Malereien sehen kann.

Es gibt hier zahlreiche Fundstellen solcher Petroglyphen, dazu aber später mehr.

Split Mountain und Green River

Als nächstes erreicht man nach einer Fahrt entlang einer Bergkette mit farblich abwechslungsreichen Felsen den sog. Split Mountain. Dieser liegt direkt am Green River und hier sammeln sich die Besucher mit Ihren Booten, um die herrliche Landschaft vom Fluß aus zu erleben. 

Neben der Bootsrampe gibt es sogar einen kleinen Sandstrand, ideal also zum Baden oder auch nur zur Beobachtung der ebenfalls angebotenen Bootstouren.

Turtle Rock und Cub Creek Petroglyphs

Nach einem kurzen Halt am Turtle Rock, einem Felsen, auf dem eine versteinerte Schildkröte zu sitzen scheint, geht es nun auf einer engeren Schotterstraße weiter zu den Cub Creek Petroglyphen, die aus der sog. Fremont Kulturzeit stammen und über 1.000 Jahre alt sind. 

Ein schmaler steiniger Pfad führt zu einem glatt geschliffenen Felsbrocken mit den gut erhaltenen Zeichnungen. An dieser Stelle kann man wohl am besten die vielfältigen Pertoglyphe bestaunen, es gibt aber auch noch weitere Orte im Park mit solchen in Stein geritzten Figuren.

Josie Morris Cabin

Die Straße endet dann bei der Josie Morris Cabin, einer Holzhütte, die sich Josie Bassett Morris im Jahr 1913 hier baute. Es ist schon sehr erstaunlich, dass sich eine einzelne Frau in dieser frühen Zeit des 20. Jahrhunderts entschlossen hat, in solch einer Einsamkeit und Abgeschiedenheit zu leben. Über 50 Jahre lang führte sie hier ein Einsiedlerleben mit kleiner Landwirtschaft und verstarb im stolzen Alter von 90 Jahren in ihrer Blockhütte. 

Im Innern der Hütte kann man sehr gut das bescheidene und sicherlich beschwerliche Leben in dieser Wildnis nachempfinden. Anschließend bietet sich ein kurzer Spaziergang durch den kleinen Garten an oder noch eine Wanderung in einen der nahe gelegenen Canyons.

Colorado - Seite des Parks

Fährt man dann von Vernal, wo wir übernachtet haben, auf dem Highway 40 etwa 55 Kilometer nach Osten, so erreicht man kurz nach der kleinen Ortschaft Dinosaur die Zufahrt zum Park von der Colorado - Seite aus. Auch hier gibt es ein kleines Visitor Center, allerdings ist dieser sog. Canyon-Teil des Parks weniger besucht. Hier gibt es auch keine Dinosaurierknochen zu sehen, vielmehr beschränkt sich der Besuch dieses Parkabschnittes auf eine nette Fahrt durch eine hügelige Landschaft.

Nach den ersten rund 5 Kilometern erscheint der Plug Hat Butte, ein sog. Restberg aus Sandstein, der aus diesem allgemeinen Landschaftsbild sichtlich heraussticht. Von dieser Anhöhe aus hat man einen schönen Ausblick auf die weite, eher flachere Landschaft im Süden sowie den Bull Canyon im Norden.

Als nächsten Aussichtspunkt erwartet den Besucher der Escalanta Overlook. Von hier aus blickt man in das sog. Uinta Becken, eine weitläufige Landschaft mit teils nur hier vorkommenden Gräsern und Büschen.

Von hier aus kann man noch weiter in den Park fahren, vom Eingang aus sind etwa 40 Kilometer aspaltiert, danach geht es nur noch mit geländegängigen Fahrzeugen weiter. Uns hat dieser Canyon-Teil aber nicht allzu sehr begeistert, er ist landschaftlich ganz nett, aber kein Vergleich zu dem Utah-Teil, der von der landschaftlichen Vielfalt her deutlich schöner ist und viel mehr zu bieten hat. Insofern sind wir vom Escalante Overlook aus zurück nach Vernal gefahren.

Vernal

Für eine Übernachtung anläßlich eines Besuchs des Dinosaur National Monuments bietet sich eigentlich nur das Städtchen Vernal an. Hier gibt es zahlreiche Hotels, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.

Der typisch amerikanische Ort ist unspektakulär, eine viel befahrene Hauptstraße, an der sich die gesamte Infrastruktur aneinanderreiht. Auffällig sind allerdings die zahlreichen Dinosaurierfiguren und Hinweisschilder, die alle paar Meter in allen möglichen Variationen an die Nähe zu den ehemaligen, vor 150 Millionen Jahren hier lebenden Dinosauriern (kommerziell) erinnern.

Restaurant Tipp Lunch

Für ein einfaches Mittagessen haben wir uns für Betty´s Café an der Main Street entschieden.

Dieses absolut authentische Restaurant bietet klassische amerikanische Gerichte zum Frühstück und zum Lunch an. Von großen Omelettes mit Würsten oder Steaks über leckere Sandwiches, Burger und knackig frische Salate wird eine sättigende Vielfalt an Speisen angeboten. Wir haben mit Mühe und etwas Warten noch einen Platz bekommen, scheint also ein sehr beliebtes Lokal zu sein.

Restaurant Tipp Dinner

Zum Abenessen haben wir den unmittelbar auf unserem Hotelgrundstück liegende Italiener Antica Forma ausgewählt und wurden nicht enttäuscht.

Die Inneneinrichtung ist zwar nicht unbedingt gemütlich, aber die im Holzofen gebackenen Pizzen schmeckten sehr gut. Bei einem ordentlichen Preis-/ Leistungsverhältnis wird man freundlich bedient und sollte möglichst vorher einen Tisch reservieren, denn auch dieses Lokal ist sehr beliebt.

 

Petroglyphen entlang Highway 139

Rund um Vernal gibt es noch einige Sehenswürdigkeiten, allerdings muß man jeweils längere Fahrzeiten in Kauf nehmen. Wir haben einige davon bei unseren Fahrten von und nach Vernal mit kürzeren Zwischenstopps besucht.

Wenn man von Grand Junction aus kommt und nach Norden auf dem Highway 139 fährt, dann bietet sich der Besuch zahlreicher Petroglyphen an. Man fährt unweigerlich an diesen vorbei und Hinweisschilder weisen jeweils auf die Fundstätten hin. Es sind dann stets nur wenige Meter zu Fuß bis zu den Felsmalereien.

Flaming Gorge

Von Vernal aus fährt man rund eine Stunde auf der Route 191 nach Norden bis zur Flaming Gorge National Recreation Area. Wir haben dieses landschaftlich sehr schöne Erholungsgebiet bei einem Abstecher auf unserer Fahrt zum Yellowstone Nationalpark besucht. Zwei besondere Sehenswürdigkeiten sollte man sich hier ansehen.

•  Von der Route 44 führt eine unscheinbare Straße ab in Richtung Red Canyon, eine 500 Meter tiefe Schlucht, durch den der Green River fließt. Entlang der Felskante verläuft der Canyon Rim Trail mit schönen Aussichtpunkten. 

•  Fährt man dann weiter auf der Route 44 nach Nordwesten, so gelangt man zu dem Sheep Creek Overlook mit einem herrlich Ausblick auf einen Teil des 170 Km² großen Stausees, der hier von rötlichen Felsen umgeben ist.

Unsere Unterkunft in Vernal

Dinosaur Inn & Suites

Dieses familiengeführte Motel liegt direkt an der H­­auptstraße, es ist eine einfache, aber sehr ordentliche Unterkunft. Idealerweise fragt man nach einem Zimmer im hinteren Teil der Hotelanlage, dort bekommt man von dem Straßenlärm nichts mit.

Man wohnt in ein- bzw. zweigeschossigen Gebäuden und kann, wie bei Motels üblich, direkt mit dem Auto vor sein Zimmer fahren. Unser Zimmer im Erdgeschoß war von der Einrichtung her unspektakulär, aber sauber und gepflegt. Es gibt einen Pool und ein gutes Frühstück ist im Preis inbegriffen. Wer also ein sehr gutes Preis-/ Leistungsverhältnis sucht, der ist hier richtig.

www. Dinosaur Inn