Touren und Wandern in toller Bergwelt Unser individueller Reisebericht vom Rocky Mountain Nationalpark
Einen Besuch des Rocky Mountain Nationalparks kann man wirklich empfehlen. Die Berge hier erreichen Höhen von über 4.000 Metern, im Ort Estes Park befindet man sich auch schon in 2.300 Metern Höhe.
Vor dem Besuch muß man unbedingt beachten, dass während der Sommersaison die tägliche Anzahl der Fahrzeuge, die den Park befahren dürfen, limitiert ist. Insofern muß man sich online einen Timed Park Access besorgen, der dann in einem bestimmten Zeitkorridor die Einfahrt ermöglicht. Es gibt zwei Varianten, eine allgemeine Zufahrtsberechtigung sowie eine mit der Ergänzung für die Bear Lake Road. Letztere ist sehr begehrt und man sollte rechtzeitig eine Reservierung hierfür buchen, denn die Gegend um den Bear Lake ist eines der Highlights dieses Nationalparks.
Von Estes Park aus gibt es einen nördlichen Parkeingang an der Route 34 sowie einen südlichen an der Route 36. Man fährt dann erst einmal durch eine Hochebene, die umringt ist von Bergen.
Bear Lake
Wir hatten das Glück, an 2 Tagen die Zufahrtsberechtigung zum Bear Lake zu buchen und unternahmen als erstes eine zum besagten See.
Von der Kontrollstation an der Route 36 geht es rund 15 Kilometer hinein in die Wildnis der Rockies. Allerdings ist der Parkplatz beim See bereits in frühen Morgenstunden belegt, sodass es wenig Sinn macht, bis zum Ende zu fahren und dann keinen Parkplatz zu bekommen. Unweit nach der Kontrollstation gibt es einen sehr großen Parkplatz und man wird von dort mit einem Shuttlebus hinauf gefahren. Das ist die sicherlich sicherere und bequemere Alternative.
Von der Endhaltestelle aus sind es dann nur wenige Schritte bis zum knapp 2.900 Meter hoch gelegenen Bear Lake. Für eine gemütliche Umrundung braucht man rund 20 - 30 Minuten, ideal also als Einstieg in weitere umliegende Wandermöglichkeiten.
Bear Lake
Alberta Falls
Beim Ausgangspunkt der Umrundung des Sees führt eine Abzweigung zu verschiedenen Wanderwegen. Zeitlich bedingt, wir hatten nur noch ein Nachmittag-Zeit-Ticket bekommen, machten wir uns am ersten Tag dann noch auf zu den Alberta Falls.
Diese erreicht man über einen schönen Wanderpfad, der unterwegs auch an einem kleineren Canyon mit gelblich leuchtenden Gestein vorbei führt, in rund 30 Minuten. Am Wasserfall dann angekommen klettert man am besten ein wenig auf die mächtigen Felsen, von dort hat man den besten Blick auf das rauschende Wasser und die weite Welt der Berge und Wälder.
Von hier aus kann man natürlich auf dem Wanderweg noch sehr viel weiter in diese tolle Landschaft mit mehreren Seen eintauchen, wir ließen es allerdings am ersten Tag etwas ruhiger angehen und traten den Rückweg zur Shuttle-Station an..
Alberta Falls
Auf dem Rückweg durch den Ort Estes Park steckten wir dann in einem kleinen Stau. Der Grund war, dass einige Wapiti Hirsche einen Spaziergang durch die Gemeinde unternahmen und dabei keine Anzeichen machten, Rücksicht auf den Autoverkehr nehmen zu müssen.
Diese Tiere hier haben sich augenscheinlich an die vielen Menschen gewöhnt und zeigen keinerlei Scheu. Ein kleines Erlebnis und schön anzusehen.
Restaurant Tipp
Unweit von unserem nachfolgend beschriebenen Hotel liegt an der Big Thompson Ave. das empfehlenswerte Hunters Chophouse.
Die rustikale, aber durchaus auch feine Einrichtung mit viel Holz und Tiertrophäen strahlt eine gewisse Western-Atmosphäre aus und es gibt hier neben vielen typisch amerikanischen Gerichten insbesondere sehr köstliche Steaks. Dieses Restaurant hat uns sehr gut gefallen.
Alpine Trail Ridge Road
Am nächsten Tag erkundeten wir die höheren Regionen des Nationalparks. Auf der Trail Ridge Road (Route 34) ging es also Richtung Westen.
Die Straße schängelt sich langsam aber stetig ins Gebirge der Rocky Mountains und von mehreren Aussichtpunkten kann man diese schöne Landschaft genießen. Insbesondere von der Many Parks Curve blickt man sehr schön in das Tal von Estes Park, das von Bergen und weitläufigen Wäldern eingerahmt ist.
Trail Ridge Road
Forest Canyon
Nach rund 30 Minuten Fahrt auf der wunderbaren Passstraße erreicht man den Forest Canyon Overlook.
Auf einem kurzen asphaltierten Weg kann man hier durch die alpine Tundra mit vielen Felsbrocken zu einem Aussichtspunkt laufen.Von diesem hat man einen tollen Ausblick in die Tiefe des Forest Canyon mit seinen dichten Waldflächen.
Forest Canyon Overlook
Lava Cliffs und Gorge Range
Nach weiteren 10 Minuten Fahrt bekommt man die Lava Cliffs zu sehen, einen Krater aus Vulkangestein.
Nur ein paar Meter weiter präsentiert sich auf der anderen Seite der Straße ein Postkartenmotiv, die malerische, über 4.000 Meter hohe Bergkette namens Gorge Range.
Lava Cliffs und Gorge Range
Alpine Visitor Center
Die Fahrt geht weiter und dann erreicht man das auf knapp 3.600 Metern Höhe gelegene Alpine Visitor Center.
Hier gibt es neben einem Souveniershop und einem Museum auch die einzige Möglichkeit im Park, eine Kleinigkeit zu essen oder sich mit ein paar Lebensmitteln zu versorgen.
Alpine Visitor Center und Café
Besonders schön ist der Ausblick auf die Bergwelt von der großen Terrasse aus. Das Visitor Center liegt an einer Bergkante, dessen runde Form wiederum an einen Vulkan erinnert. In dieser Höhe liegt auch immer etwas Schnee, es ist recht kalt und in der Ferne kann man Herden von Wapiti Hirschen beobachten.
Hier endet auch die von der Aussichtsterrasse aus gut erkennbare Old Fall River Road. Das ist die ursprüngliche, im Jahr 1920 erbaute Straße in dieses Hochland des Nationalparks. Es ist eine unbefestigte, holprige und einspurige Schotterstraße mit engen Serpentinen, die nur mit geländegängigen Allrad - Fahrzeugen befahren werden sollte.
Blick vom Alpine Visitor Center
Von hier aus fuhren wir wieder zurück in Richtung Estes Park und verließen den Nationalpark am nördlichen Gate an der Fall River Road. Hier hatten wir nämlich auf der Hinfahrt wenige Fahrminuten vom Gate entfernt ein Restaurant gesehen, das sich für ein gemütliches Lunch eignet ohne wieder in die Stadt fahren zu müssen.
Restaurant Tipp
Im Nicky´s Steakhouse sitzt man auf einer schönen Sonnenterrasse direkt am vorbei rauschenden Fall River oder im gemütlich eingerichteten Restaurant mit Lounge - Charakter.
Dieses ist dem gleichnamigen Resort angeschlossen und bietet eine gute, typisch amerikanische Küche. Unsere Steaks waren köstlich und mittags gibt es vergünstigte Lunch-Menüs. Sehr schöne Location und gutes Essen.
Update 2024: Das Restaurant gehört nicht mehr zum Resort und heißt jetzt The Wapiti Pub
Dream- und Emerald Lake
Am Nachmittag ging es dann wieder mit unserem Zeit-Ticket zur Bear Lake Road und mit dem Shuttlebus erneut zum gleichnamigen See.
Hier beginnt u.a. auch die sicherlich bei den Besuchern beliebteste Wanderung zum Dream- und Emerald Lake. Der erste Teil des Weges verläuft durch ein schönes Waldgebiet mit moderater Steigung zum Nymph Lake, der mit vielen Seerosen überzogen ist. Leider blühten diese aber bei unserem Besuch kaum.
Erster Teil bis zum Nymph Lake
Es geht dann weiter bergauf mit schönen Ausblicken auf die umliegenden Berge und immer wieder tauchen Wapiti Hirsche auf. Man kommt diesen großen Tieren recht nah, auch hier zeigen diese kaum scheues Verhalten.
Weg zum Dream Lake
Nach insgesamt etwa 45 Minuten erreicht man dann den Dream Lake, einen wahrhaft traumhaften Bergsee vor einer wunderbaren Felskulisse.
Dream Lake
Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Emerald Lake, bis zum anderen Ende des Dream Lakes sind wir auch noch gewandert. Allerdings zogen dann nach anfänglich noch recht gutem Wetter urplötzlich dunkle Wolken auf und es donnerte. Wir wurden dann Zeuge von einem typischen Wetterumschwung in den Bergen und drehten lieber um.
Gemeinsam mit zahlreichen anderen Wanderern eilten wir also zurück zur Busstation, begleitet von starkem Regen und Hagel. Pitschnass bestiegen wir dann frühzeitig den Shuttlebus. Schade, aber dafür wurden wir am frühen Abend dann mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Fahrt Richtung Grand Lake
Wir besuchten den Rocky Mountain National Park im Osten von Denver aus kommend und unsere Reise führte uns weiter zu unserem nächsten Ziel in Breckenridge und Vail. Wir fuhren also die vortags bereits bis zum Alpine Visitor Center erkundete Route 34 in Richtung Westen, die ab diesem Besucherzentrum wieder kurvenreich bergabwärts in den Süden Richtung Grand Lake verläuft.
Dieser Teil des Parks ist weniger frequentiert, bietet aber eine gemütliche und landschaftliche schöne Fahrt entlang hoher sanft geschwungener Bergketten, großer Waldflächen und Seen.
Fahrt Richtung Grand Lake
Colorado River Trailhead
Auf dieser Strecke gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Wanderungen oder auch nur Spaziergänge zu unternehmen.
Beim Straßenschild mit der Aufschrift Colorado River Trailhead wurden wir neugierig und machten hier Halt. Dank einer Informationstafel am Parkplatz wurden wir aufgeklärt, der mächtige Colorado River, den man in erster Linie vom Grand Canyon kennt, entspringt hier im Rocky Mountain Nationalpark.
Der Wanderweg führt einen zum Fluß, der hier noch eher das Ausmass eines Baches hat. Kaum vorstellbar, dass dieses Gewässer im Laufe seiner Länge von über 2.300 Kiometern eine solche Kraft entwickelt, dass so beeindruckende Landschaften geformt werden konnten.
Colorado River Trailhead
Kurz vor dem Parkausgang beim Grand Lake fuhren wir noch durch ein von einem Grossbrand zerstörtes Waldgebiet und trauten unseren Augen nicht. Mitten zwischen abgebrannten Bäumen entdeckten wir einen ausgewachsenen Elch mit einem mächtigen Geweih. Merkwürdig, dass sich dieser ausgerechnet dieses verkohlte Gebiet ausgesucht hat. Für uns war es aber ein krönender Abschluß.
Unsere Unterkunft in Estes Park
Best Western Silver Saddle Inn
Wir waren ja schon in vielen Best Western Hotels, aber dieses gehört sicherlich zu den schöneren. Es liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, dieses erreicht man aber in 3-4 Fahrminuten. Und wenn man dann auch noch eine etwas höhere Kategorie bucht, dann bekommt man ein Zimmer mit südlicher Ausrichtung und tollem Blick auf die zu Füßen liegende Stadt sowie die dahinter liegende Bergwelt der Rockies.
Unser Zimmer mit eigenem Balkon war sehr geschmackvoll eingerichtet, recht neuwertig, großzügig und absolut sauber. Es gibt ein Schwimmbad und das Frühstück mit guter Auswahl ist im Preis inbegriffen. Gutes Hotel, im Vergleich zu anderen gleichwertigen Hotelangeboten vom Preis her moderat, empfehlenswert.
Hier geht´s zur Hotel - Website → www. Best Western Silver Saddle Inn
Die Rockies waren Teil dieser Reise
September 2022
- Denver
- Estes Park - Rocky Mountain National Park
- Breckenridge & Vail
- Aspen
- Grand Junction mit Colorado National Monument
- Black Canyon
- Dinosaur National Monument
- Yellowstone National Park
- Capitol Reef National Park
- Grand Canyon
- St. George mit Snow Canyon
- Las Vegas
Diese Tour auf der Karte ansehen
Karte links: (c) mapz.com – Map Data: OpenStreetMap ODbL