Beschauliche Austern - Hochburg Individueller Reisebericht von Apalachicola & St. George Island

Die Kleinstadt Apalachicola strahlt eine angenehme Beschaulichkeit und Entspanntheit aus. Sie hat sich ihren historischen Charme bewahrt und insbesondere im Ortszentrum findet man viele schön restaurierte Gebäude mit zahlreichen Boutiquen, Galerien und Restaurants.

Allgegenwärtig sind dabei die einladenden Angebote an Fischspezialitäten, insbesondere Austern, schließlich kamen von Apalachicola in den letzten Jahren 90% der in Florida konsumierten Austern.

Neben dem kulinarischen Angebot gibt es auch noch einige Sehenswürdigkeiten in diesem hübschen Ort zu besichtigen.

Von der kleinen Grünfläche am Apalachicola City Dock aus machten wir also erst einmal einen Spaziergang in das Wohngebiet rund um die Straße Ave G und Ave F, ja die heißen so. Es ist sehr idyllisch hier, schöne Häuser inmitten vieler Bäume sowie einige historisch bedeutende Gebäude. Allen voran ist das Raney House, ein im Jahre 1838 erbautes Herrenhaus. Raney machte sein Geld insbesondere mit Baumwollhandel, dies brachte auch insgesamt den Ort Apalachicola zu Reichtum. Die Geschichte hierzu kann man auf einer gußeisernen Schautafel am City Dock nachlesen.

Historic Downtown

Geht man dann weiter in südöstliche Richtung und überquert die Hauptstraße, den Highway 98, so gelangt man zunächst zur First United Methodist Church, einem Kirchengebäude in strahlendem Weiß. 

Einen Block weiter liegt der mit alten Kanonenrohren besetzte Gorrie Square. Hier kann man auch das Museum des gleichnamigen Arztes besuchen, dem Erfinder der mechanischen Kühlung.

Orman House und Fischereihafen

Weiterhin sehenswert ist der Orman House Historic State Park, gleich in der Nähe unseres weiter unten beschriebenen Hotels.

In diesem gepflegten Park steht ein weiteres herrschaftliches Herrenhaus, erbaut von dem ebenfalls durch den Handel mit Baumwolle reich gewordenen Geschäftsmann Thomas Orman. Leider war es bei unserem Besuch wegen Renovierungsarbeiten nicht von innen zu besichtigen.

Geht man von hier aus weiter in nordwestliche Richtung, so gelangt man zum Fischereihafen der Stadt mit zahlreichen Fischkuttern und Fischverarbeitungsbetrieben. Mittendrin liegt hier in eigentlich schöner Wasserlage das Restaurant Half Shell Dockside, wo wir eigentlich zu Mittag essen wollten, aber wegen der recht unfreundlichen Bedienung und dem kühlen Ambiente uns doch umentschieden haben.

Restaurant Tipp

Sehr viel netter und freundlicher empfangen und bedient wurden wir in der Up The Creek Raw Bar an der Water Street.

Absolut tolle Lage im ersten Stock eines Hafengebäudes mit wunderbarem Ausblick auf den Apalachicola River und schönem Ambiente. Man bestellt an der Küchentheke und bekommt die Gerichte serviert. Unkonventionell, aber lecker und gut. Natürlich haben wir hier frische Austern gegessen, die schmecken köstlich. 

Apalachicola National Estuarine Research Reserve

Über die rund 7 Kilometer lange John Corrie Memorial Bridge geht es in östlicher Richtung zum Apalachicola National Estuarine Research Reserve, wo man die unterschiedlichen Facetten von Lebensräumen dieser Region vermittelt bekommt.

Auf Holzstegen führen Rundwege durch diese abwechslungsreiche Sumpf- und Waldlandschaft, ideal für einen Spaziergang bevor man nach St. George Island fährt.

Interessant und sehenswert ist auch das Informationszentrum mit einer tollen Ausstellung. Ausführlich und sehr anschaulich werden hier Flora und Fauna sowie die landschaftlichen Entwicklungen und bestehenden Umweltprobleme dieser Region präsentiert.

St. George Island

Von hier aus geht es noch einmal über eine rund 7 Kilometer lange Brücke - die langen Brückenfahrten erinnern hier ein wenig an die Florida Keys - nach St. George Island.

Kaum auf der Insel angekommen, zieht es einen auch gleich zum unübersehbaren St. George Island Lighthouse. Dieses ist ein Nachbau des ursprünglich 1833 erbauten Leuchtturms und im angrenzenden ehemaligen Wärterhaus ist ein kleines Museum untergebracht. Gegen eine kleine Gebühr kann man den Turm auch ersteigen. Gleich dahinter geht es zum schönen weitläufigen Strand.

Unit 4

Zu dem vorgenannten National Estuarine Research Reserve gehört auch eine sog. Unit 4 auf St. George Island. Am besten stellt man sein Auto am Parkplatz an der 6th Street ab (Plan hierzu gibt es über den vorherigen Link) und beginnt hier den etwa 2 Kilometer langen kurzen Spaziergang.

Ein recht schmaler Wanderpfad führt durch eine teils sumpfige Landschaft mit kleineren Seen sowie entlang des Meeresufers. Ein netter kleiner Einstieg, bevor es zum eigentlichen Highlight dieser Insel geht.

Restaurant Tipp

Gleich um die Ecke von der Unit 4 liegt die einfache, aber sehr empfehlenswerte Paddy´s Raw Bar

Geboten wird eine sehr sympathische Bar - Atmosphäre mit einfachen Holztischen im Freien. Es gibt eine breite Auswahl an Drinks sowie eine gute Speisekarte mit sehr leckeren Gerichten. Für uns gab´s natürlich wieder Austern. Sehr freundlicher Service und man kommt auch gerne mit Einheimischen hier ins Gespräch. 

 

Dr. Julian G. Bruce St. George Island State Park

Das eigentliche Highlight der Insel liegt im nordöstlichen Ende des Eilands, nämlich der Dr. Julian G. Bruce St. George Island State Park. Langer Name, langer Park, dieser erstreckt sich nämlich über rund 15 Kilometer und ist dabei teilweise gerade einmal 200 - 300 Meter breit.

Man fährt durch eine naturbelassene Dünenlandschaft aus weißem Sand und an mehreren Stellen gibt es Haltepunkte sowie 2 größere Parkplätze, von denen man an den kilometerlangen Strand gehen kann. Es ist ein sehr beliebtes Erholungsgebiet und an den Wochenenden, so sagte man uns, muß man mit langen Autokolonnen und vielen Besuchern rechnen. Wir waren unter Woche hier und hatten die Strände quasi für uns alleine.

Der Park ist ein Naturparadies und bietet auch mehrere Wandermöglichkeiten. Mit dem Auto kann man lediglich bis zur East End Parking Area fahren, die restlichen 7,5 Kilometer bis zur Spitze der Insel kann man nur zu Fuß erwandern.

Wir haben uns für den East Slough Overlook Trail entschieden, der vom großen Parkplatz in etwa der Mitte des Parks aus losgeht. Es geht über Sanddünen durch Kiefernwälder hin zum namensgebenden East Slough, einem Meeresarm mit üppigem Schilfbewuchs. Sehr schöner Weg, den man auch noch bis zum sog. Gap Point weitergehen kann, dann sollte man für hin und zurück aber etwa 3 - 3,5 Stunden einplanen.

Den südwestlichen Teil von St. George Island kann man übrigens nicht erkunden, denn nach etwa einem Kilometer vom Leuchtturm aus ist Schluß, ab dort ist die Insel Privatbesitz.

Zurück in Apalachicola möchten wir noch eine Empfehlung geben. Unser nachfolgend beschriebene Hotel bot ja kein Frühstück an, also haben wir uns ein nettes Café im Ort gesucht und sich auch fündig geworden:

Frühstückstipp mit Leckereien

Direkt an der Hauptstraße, der Market Street, befindet sich in einem flachen Backsteingebäude die Apalachicola Chocolate & Coffee Company.

Hier gibt es leckeren Kaffee, Teigwaren, Kuchen und unzählige Schokoladensorten, alles vor Ort selber gemacht, auch der Kaffee wird selber geröstet. Es duftet herrlich in dem netten kleinen Lokal, ein toller Start in einen schönen Tag.

Unsere Unterkunft in Apalachicola

Water Street Hotel & Marina

Wir haben uns für dieses Hotel entschieden, da es direkt am Wasser und etwas außerhalb des Stadtzentrums in einer ruhigen Umgebung liegt. 

Mit unserer Wahl waren wir auch sehr zufrieden, denn wir wohnten in einem großzügigen Apartement mit großem Wohn- und Essbereich, einer voll ausgestatteten Küche sowie separatem Schlafzimmer. Vom großen Balkon aus hatten wir einen wunderbaren Blick auf den Apalachicola River. Der Balkon ist komplett mit einem Fliegengitter verschlossen, man kann sich also vorstellen, wie man hier im Sommer wohl von Insekten attackiert wird. Bei unserem Besuch im März hatten wir aber keinerlei Probleme.

Dieses Haus bietet nur reine Übernachtungsmöglichkeiten, es gibt keine Allgemeinbereiche oder Verpflegung, aber einen Pool mit Blick ins Grüne. Das Ortszentrum mit vielen Restaurants erreicht man in knapp 10 Gehminuten.

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Water Street Hotel