Granada - Alhambra und viel mehr Unser individueller Reisebericht mit vielen Sehenswürdigkeiten

Vor der schönen Bergkulisse der Sierra Nevada liegt die lebendige Universitätsstadt Granada, die mit vielen bedeutenden Sehenswürdigkeiten aufwartet.

Die Hauptattraktion ist natürlich die Festungsanlage Alhambra, sie ist unübersehbar und thront majestätisch auf einem Hügel. Für einen Besuch muß man sich unbedingt rechtzeitig online anmelden und ein Ticket kaufen. Dafür ist auch ein amtlicher Ausweis notwendig, klingt ungewöhnlich, dieser wird aber in der Tat vor Ort auch geprüft und dient dann teilweise sogar als Eintrittskarte.

Man kann sich von der City aus mit dem Taxi hochfahren lassen oder den öffentlichen Bus benutzen. Schöner ist es aber noch, zu Fuß den kurzen Aufstieg zu unternehmen. Vom Plaza Nueva aus führt die Cta. de Comérez zunächst an mehreren Läden und Lokalen vorbei und dann geht es durch ein imposantes Tor durch eine schöne bewaldete Parkanlage hinauf zur Alhambra.

Alcazaba

Wir starteten mit der Erkundung der Alhambra vom Torre de la Justicia aus, von hier sind es nur wenige Meter bis zu den Palästen und zur Alcazaba, der Wehranlage und Stadtmauer rund um die Alhambra.

Den Wehrturm an der westlichen Spitze der Gesamtanlage, den Torre de la Vela, kann man erklimmen und hat von ober einen schönen Ausblick auf die Stadt Granada und die weite Umgebung. Von hier aus kann man auch sehr gut die Überreste der einstigen baulichen Anordnung sowie die mächtigen Mauerwerke erkennen.

Nesridenpaläste

Das absolute Highlight ist natürlich die opulente Palastanlage. Für die Besichtigung muß man rechtzeitig vorher ein Zeitfenster reservieren, nur so erhält man Zutritt.

Nach der recht strengen Einlasskontrolle mit Personalausweis betritt man zunächst den Comares Palast mit seinen beeindruckenden Ornamenten und Wandmosaiken. Im lang gezogenen Innenhof wird man durch das Wasserbasain und die gärtnerisch akurat geschnittene niedrige Heckenpflanzen in eine entspannt - ruhige Atmosphäre versetzt.

Weiter geht es dann durch wiederum prächtige Räumlichkeiten zum Löwenpalast, dem Prunkstück der Palastanlage.

Der mit einem Marmorboden und Löwenbrunnen versehene Innenhof ist von aufwendig verzierten Säulengängen eingerahmt, bei einem Rundgang kommt man wirklich ins Staunen. Man sagt, dies sei ein Meisterwerk der Nasridenkunst, also das Werk der letzten muslimisch - maurischen Dynastie des Emirats Granada im 13. bis 15. Jahrhundert.

Von diesem Innenhof aus gelangt man in mehrere herrschaftliche Säle, nämlich die ehemaligen Privatgemächer der königlichen Familie. Diese sind an Opulenz kaum zu überbieten.

Von den verschiedenen Räumen sind der Stalaktitensaal sowie der Königssaal die wohl sicherlich beeindruckendsten. Prunk vom Boden bis zur Decke ...

Über einen schönen Innenhof mit Orangenbäumen, hohern Zedern sowie Zypressen verläßt man dann die Paläste.

Am Ausgang hat man noch einmal einen guten Ausblick auf die mächtige Palastmauer und an dieser entlang führt dann der Weg zu den Gärten von Partal.

Palacio Partal und Gärten

Gleich neben der Palästen befinden sich die Partal - Gärten, eine stufenförmig angelegte Gartenanlage. Mittelpunkt ist das gleichnamige Palacio mit einer Teichanlage, ideal zum relaxen nach den vielen Eindrücken aus den Palästen.

Im Hintergrund tront die Kirche Santa Maria de la Alhambra aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde auf den Ruinen einer königlichen Moschee erbaut.

Die weitere Burganlage erkunden

Nun wird es Zeit, den Rest des Gesamtkunstwerkes Alhambra zu erkunden.

Entlang des Paseo de las Torres kann man bei einem Spaziergang die mächtigen Wehrmauern sowie zahlreiche Wachtürme, Parkanlagen, Überreste ehemaliger Bade- sowie Zysternenanlagen und das Convento de San Fransisco besichtigen. Letzteres Kloster ist allerdings heutzutage ein Parador - Luxushotel, das leider Hotelgästen vorbehalten ist.

Grundsätzlich sollte man für den Besuch der Alhambra genug Zeit einplanen, denn die Anlage misst immerhin eine Länge von rund 750 Metern und nach dem Verlassen der eigentlichen Burganlage geht es noch weiter.

Generalife

Verläßt man nun die Alhambra am östlichen Ende und folgt dem Weg Richtung Norden, so gelangt man zur Generalife, dem Sommerpalast der Sultane von Granada.

Zunächst spaziert man durch eine wunderbar gestaltete und gepflegte Gartenanlage mit Wasserspielen, Blumenbeeten und Kolonnaden, die in Hanglage erbaut wurde und einen schönen Ausblick auf die Alhambra, das dazwischen liegende Tal sowie die Stadt Granada bietet. Diese Gartenanlage gilt als eine der ältesten maurischen Gärten.

Am Ende dieser Gärten liegt der bereits im 13. Jahrhundert erbaute Palacio de Generalife, der im Vergleich zu den Palästen der Alhambra eher schlichter gehalten ist.

Dennoch findet man auch hier die filigran gearbeiteten Schmuckelemente an den Wänden und Decken. Es sollte auch immer ein Ort der Ruhe und Entspannung für die damaligen Monarchen sein, hier im Generalife haben sie sich erholt. In den Palast werden auch nur stets eine begrenzte Anzahl an Besuchern herein gelassen, dadurch kann man diese erholsame Atmosphäre auch heute noch gut nachempfinden.

Alhambra und Generalife sind natürlich nicht die einzigen Sehenswürdigkeiten von Granada, also geht es nun wieder hinunter in die Stadt. Bevor wir uns dann weiter aufmachten, brauchten wir allerdings eine Stärkung.

Restaurant Tipp

Gleich neben dem Plaza Nueva liegt das von uns gleich zweimal besuchte  Restaurante Los Manueles

Seit über 100 Jahren werden hier in einfacher bodenständiger Atmosphäre typische andalusische Gerichte serviert. Man steht oder sitzt an Stehtischen oder im hinteren Teil an gedeckten Tischen. Absolut authentisch, leckere Tapas, schneller und freundlicher Service und immer gut besucht.

Stadtteil San Pedro

Vom zentralen Plaza Nueva, dem ältesten Platz Granadas mit dem prächtigen Gebäude der königlichen Kanzlei - heute Oberster Gerichtshof - gingen wir entlang des Darro Flusses in das beliebte Stadtviertel San Pedro.

Es ist ein sehr schöner Spaziergang durch ein historisches Stadtviertel, auf der einen Seite die Steilwand mit der darauf thronenden Alhambra und auf der anderen Seite die schönen alten Häuser mit zahlreichen Bars und Restaurants. Hier kommt man auch an El Banuelo, einem arabischen Badehaus aus dem 11. Jahrhundert vorbei. Nach rund 800 Metern erreicht man dann Placa al Padre Manjon mit mehreren Restaurants.

Auf dem Rückweg legten wir am Plaza Nueva noch einen kurzen Stop ein an der Iglesia San Gil y Santa Ana, denn hier zeigten gerade, wie fast überall in Andalusien, Flamenco - Tänzer ihr Können.

Die Kathedrale

Eine weitere besondere Sehenswürdigkeit ist die Kathedrale von Granada. Wie man auf der nachfolgenden Luftaufnahme - aufgenommen von der Alhambra aus - gut erkennen kann, ist es das dominierende Bauwerk mitten im dicht bebauten Stadtzentrum.

Bereits im 16. Jahrhundert erbaut wartet diese Gotteshaus mit einer imposanten Höhe und mächtigen Säulen auf. In der Gesamtheit ist die Kathedrale mit viel Stuck in heller Farbe gehalten, nur der prunkvolle Altar sowie die großen Orgeln heben sich mit viel Gold und Prunk von der sonstigen farblichen Schlichtheit ab. Sehr schön.

Königliche Grabstätte

Gleich nebenan befindet sich die Capilla Real, die Grabstätte katholischer Könige.

Der Eingang ist etwas schwer zu finden, er liegt etwas versteckt an der Calle Oficios. Nach dem Begleichen eines kleinen Eintrittsgeldes erwartet den Besucher ein Kirchenschiff mit einem prunkvollen Chorhaus. Am Ende befindet sich dann die Hauptkapelle mit den sehr aufwendig aus Carrara Marmor gefertigten Sakrophagen. Die darunter liegende Krypta war leider wegen Corona gesperrt.

Granada kann natürlich noch mit vielen anderen Gotteshäusern aufwarten, allerdings sollte man sich zwei davon nicht entgehen lassen.

Von der Kathedrale aus ist es nur ein kurzer Spaziergang zum Monasterio de San Jerónimo. Auf etwa halber Strecke durchquert man den kleinen Botanischen Garten der Universität von Granada.

Monasterio de San Jerónimo

Dieses Augustinerkloster aus dem 16. Jahrhundert betritt man zunächst über einen schönen Innenhof mit Orangenbäumen, den man über einen Kreuzgang umrundet.

Durch eine eher unscheinbare Tür gelangt man dann ins Innere des Kirchenschiffs mit gotischen Gewölben, Seitenkapellen sowie erhöhten Altarraum. Wie es sich für ein Kloster gehört herrscht hier völlige Ruhe, dies liegt sicherlich auch insbesondere daran, dass hier so gut wie keine Touristen anzutreffen sind.

Basilica de San Juan de Dios

Von der Kathedrale waren wir beeindruckt, aber die Basilica de San Juan de Dios übertrifft sie noch einmal deutlich hinsichtlich Prunk, Glanz und Opulenz.

Die Basilika liegt nur wenige Schritte von dem vorgenannten Kloster entfernt und wirkt von außen durch die Enge zur Nachbarbebauung eher wie eine normale Kirche. Auch der Eingang durch einen kleinen begrünten Hof ist recht unscheinbar.

Aber wenn man dann durch die erste Tür ins Innere dieses Bauwerks eintritt, ist man von Goldtönen, Wandbildern, Fresken und Ornamenten geradezu überwältigt. Diesen barocken Sakralbau aus dem 18. Jahrhundert, den natürlich auch der Papst besucht hat, sollte man sich nicht entgehen lassen.

Der Basar La Alcaiceria

Für Souvenirjäger empfiehlt sich ein Besuch von La Alcaiceria, dem ursprünglich maurischen Seidenmarkt, der heute ein Basar für allerlei Stoffläden, Keramik und Mitbringsel ist.

Dieser liegt unweit der Kathedrale und befindet sich in sehr schmalen Gassen, die auf Grund eines Großbrandes im 19. Jahrhundert im neo - maurischen Stil wieder aufgebaut wurden. Es ist ganz schön, einmal durchzuschlendern, es ist aber auch sehr touristisch.

Restaurant Tipp

Auf halbem Weg zwischen der Kathedrale und dem Plaza Nueva liegt in der Calle Almireceros die sehr beliebte Tapas - Bar Bodegas Castaneda.

Abends sehr voll, aber mittags kann man auch in einem Anbau an nett gedeckten Tischen gute andalusische Gerichte genießen. Sehr nettes Restaurant mit typisch - authentischem Altstadtcharme.

Rauf zum Mirador

Den wahrscheinlich schönsten Blick auf die Stadt und vor allem auf die Alhambra hat man vom Mirador de San Nicolás.

Man kann diesen mit dem Bus erreichen, viel schöner ist es aber, zu Fuß durch die netten Straßen und Gassen die kleine Anhöhe hinauf zu laufen. Unterwegs gibt es auch noch einiges zu entdecken, so z.B. das Kloster Santa Isabel nebst angrenzender Parkanlage oder das Wohnhaus des belgischen Malers Max Moreau, das heute ein Museum ist. Ein schöner Spaziergang.

Mirador de San Nicolás

Ein unscheinbares Hinweisschild weist einem dann den Weg zum Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás. Noch ein paar Stufen hinauf und man erreicht einen terrassenartigen Platz, hinter einem die Kirche San Nicolás und vor einem der grandiose Ausblick auf die Alhambra und Generalife.

Insbesondere in den späteren Nachmittagsstunden wird es hier voll, denn dann werden die Unesco Denkmäler von der Abendsonne erleuchtet. Direkt vor der Aussichtsterrasse kann man in einigen Restaurants diese Aussicht mit einem Drink genießen. Diese sind aber erwartungsgemäß immer sehr gut besucht, als Alternative bietet sich der nur wenige Gehminuten entfernte Placeta de San Miguel Bajo an, ein sehr netter Platz mit dörflicher Atmosphäre, einer Kirche sowie Restaurants und Cafés.

In Granada waren wir im November 2021 für 3 Tage.

Weitere Impressionen von Granada

Unsere Unterkunft in Granada

Eurostar Hotel Aurea Catedral

Unmittelbar neben der mächtigen Kathedrale liegt dieses Hotel, die Lage ist ideal für die Erkundung der Stadt, alles ist bequem zu Fuß erreichbar. Vorteilhaft ist auch die eigene Tiefgarage, denn Parken in der City von Granada ist eine wahre Herausforderung.

Mittelpunkt des aus mehreren Gebäuden bestehende Hotel ist ein schönes Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert mit einem historischen Innenhof. Innen präsentiert sich das Eurostar im modernen Look mit einigen Boutique-Elementen. Wir hatten ein Zimmer zur Kathedalenseite gebucht, der Ausblick ist aber durch die Enge nur eingeschränkt erwähnenswert und abends wird es dann durch die unternehmensfreudigen Nachtbummler doch teilweise etwas laut. Besser sind da wohl doch die Zimmer zur Innenhofseite.

Unser Zimmer war sehr geschmackvoll eingerichtet, alles sehr ordentlich, nichts zu beanstanden. Morgens wird ein gutes Frühstück serviert, ein Restaurant bietet dieses Hotel nicht. Das macht aber gar nichts, denn in nächster Nähe gibt es eine große Auswahl an Speisemöglichkeiten.

Insgesamt also ein durchaus empfehlenswertes Hotel in perfekter Innenstadtlage.

www. Eurostar Catedral

 

Granada war Teil dieser Reise

November 2021

Malaga - Cordoba - Sevilla - Ronda - EsteponaMarbella - Granada -  La Manga - Albufera NP bei Valencia

 

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