Naturparadies bei Valencia Unser individueller Reisebericht vom Albufera Nationalpark

Wir hatten einen Rückflug nach Deutschland von Valencia aus gebucht und verbrachten den letzten Tag unserer Reise hier. Nach knapp 3 Wochen Städtetouren quer durch Andalusien wollten wir das Ende aber ruhiger ausklingen lassen. Hinzu kam, dass in Valencia an diesen Tagen ein internationales Motorradrennen stattfand und die Hotelpreise unverhältnismäßig hoch waren.

So hat es uns in die Gegend des gut 20 Fahrminuten entfernten Albufera Nationalparks verschlagen. Dieser Naturpark besteht aus einer ausgedehnten Lagunenlandschaft, dem größten Binnensees von Spanien sowie einem Marsch- und Waldgebiet entlang des Meeres.

Wir sind gegen Mittag angekommen und sind erst einmal in den Geburtsort der Paella, nach El Palmar gefahren. Dieser ist von Reisfeldern umgeben und von kleinen Kanälen durchzogen. Früher lebte man hier vom Fischfang, heute mehr von Besuchern, die diesen nicht allzu ansehnlichen Ort wegen der kulinarischen Angebote aufsuchen.

Kulinarische Angebote? Das glaubt man erst einmal nicht, wenn man hier ankommt, denn El Palmar wirkte ausgestorben und eher unattraktiv. Schlendert man durch den Ort, dann erkennt man aber schnell, dass dieser gefühlt zu einem Drittel aus Restaurants besteht. Insbesondere an den Kanälen reihen sich die Lokale aneinander, alle mit einem riesigen Platzangebot.

Wir hatten uns dann für das Restaurant Maribel entschieden und wurden erst einmal gefragt, ob wir reserviert hätten. Es war fast 14 h und es war lediglich ein Tisch belegt ... Man sah eifrig in dem Reservierungsbuch nach und wies uns dann doch noch einen Tisch zu. Etwas ungläubig sahen wir uns an, schließlich war das Restaurant ja mehr oder weniger leer. Dies änderte sich aber nach nur 30 Minuten und so schnell konnte man gar nicht verfolgen, wie sich das Lokal füllte und schließlich restlos ausgebucht war. 

Restaurant Tipp

Wir haben im Arroceria Maribel mehr als gut gespeist. Hier gibt es sehr raffiniert zubereitete und angerichtete Speisen mit einem großen Tapas Angebot auf hohem Niveau.

Natürlich werden hier auch Paellas in allen Variantionen angeboten und man sitzt entweder im Freien am Kanal oder im ansprechend ausgestatteten Innenraum. Ein wirklich tolles kulinarisches Erlebnis mit sehr freundlichem Service.

Am Nachmittag haben wir dann den Nationalpark erkundet. Man kann Bootsfahrten auf dem weitläufigen See unternehmen, wir haben aber lieber einen ausgiebigen Spaziergang bevorzugt.

Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, wir entschieden uns für einen Rundweg beim Llac de Pujol. Wir folgten der Ausschilderung Itinerari Botanico, der einen durch ein in der Tat botanisch anmutenden Wald führte, der massgeblich von Pinien dominiert wird. Es geht über einen aus Holzbohlen bestehen Weg durch ein Dickicht von Büschen und Bäumen bis man den vorgenannten See erreicht. 

Geht man weiter, so gelangt man zum Meer oder man biegt ab in Richtung des Gola del Pujol Nou Kanals, der den großen Binnensee mit dem Meer verbindet. Auf dem gleichnamigen Wanderweg sind mehrere Schautafeln angebracht, die über Flora und Fauna des Parks informieren. Dieser führt dann wieder zurück zum Ausgangspunkt, für diesen Rundweg braucht man rund 90 Minuten. 

Vom hiesigen Parkplatz sollte man noch ein paar Meter weiter laufen Richtung Hauptstraße. Überquert man diese, dann steht man am Mirador del Pujol, einer schönen Aussichtsterrasse mit Bootsstegen.

Von hier aus erkennt man sehr gut die Größe dieses Sees und zum Sonnenuntergang hin versammeln sich gerne die Menschen hier.

 

Unsere Unterkunft beim Albufera NP

Parador Nacional de El Saler

Wer mehr in der Natur übernachten möchte, der ist hier richtig. Das Hotel liegt gute 20 Fahrminuten südlich von Valencia unmittelbar am Albufera Nationalpark. In idyllischer Lage residiert man hier am Golfplatz und mit direktem Zugang zum Strand.

Die Einrichtung ist im 70er Jahre Stil gehalten, durchaus hochwertig, aber leider auch insgesamt etwas ungemütlich platziert. Demzufolge waren auch so gut wie keine Gäste im Lounge- oder Barbereich zu sehen, obwohl das Haus voll war. In dem durchaus schön gestalteten Speiseraum gab es ein sehr gutes und reichhaltiges Frühstück, abends haben die Speisen ihren Preis und das Restaurant öffnet erst um 20.30 h.

Unser Zimmer war geräumig, praktisch eingerichtet und sehr ordentlich. Vom eigenen Balkon aus hat man einen schönen Blick auf die Grünanlagen des Golfplatzes, den Außenpool und das Meer (wenn man die Meerseite bucht). Den angepriesenen Spa-Bereich haben wir nicht besucht, er sieht aber auf den Fotos sehr schön aus.

Positiv ist die naturverbundene Lage, negativ aber die sehr hellhörigen Wände (man kann den Nachbarn sprechen hören) und das mangelnde Angebot an Restaurants in der Umgebung. Einzige nahe gelegene Alternative zum Hotelrestaurant ist das Restaurante Devesa Gardens im rund 1 Km entfernten gleichnamigen Camping-Resort (dies ist aber gar nicht so schlecht). Wir wollten eigentlich den letzten Abend unserer Reise in Valencia direkt verbringen, allerdings waren dort wegen eines internationalen Motorradrennens die Preise völlig abgehoben. 

www. Parador El Saler

Albufera war Teil dieser Reise

November 2021

Malaga - Cordoba - Sevilla - Ronda - EsteponaMarbella - Granada -  La Manga - Albufera NP bei Valencia

 

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