Ausflüge zu Gletscherseen Individueller Reisebericht von Lake Louise & Yoho Nationalpark

Am Beginn bzw. dem Ende des faszinierenden Icefields Parkway liegt der kleine Ort Lake Louise, der in erster Linie bekannt ist durch den namensgebenden, türkisblauen See und die umgebende Gletscherwelt.

Nach der Ankunft hier zieht es einen natürlich als Erstes zum Lake Louise, den man nur sehr eingeschränkt mit dem Auto erreichen kann, denn sobald der dortige Parkplatz voll ist, wird die Zufahrt für den Individualverkehr gesperrt (außer man wohnt in dem sehr teuren Fairmont Chateau Hotel direkt am See). Dann gibt es nur noch die Möglichkeit, den alle 20 Minuten fahrenden Shuttle Bus zu nehmen, der vom 3 Kilometer nördlich des Ortes gelegenen Skigebiet losfährt. Hier gibt es ausreichend viele Parkplätze, die kostenlos sind. Für den Shuttle Bus sollte man sich unbedingt vorher ein Online Ticket besorgen, denn der Andrang ist sehr groß.

Von der Bushaltestelle bis zum See sind es nur wenige Meter und dann eröffnet sich der wunderbare Blick auf den Gletschersee mit dem umliegenden Bergpanorama.

1996 waren wir das erste Mal hier und damals war noch deutlich mehr vom Gletscher zu sehen. Der Klimawandel und der damit verbundene dramatische Rückgang der Gletscher ist auch hier sichtbar. Dennoch ein toller Ausblick.

Am nordwestlichen Ufer verläuft ein sehr schöner, ebenerdiger und bequem zu gehender Wanderweg.

Das türkisblaue Wasser, die für Kanada so typischen, schmal und spitz verlaufenden Kiefern, die bis zu 3.000 Meter hohen Berge ... ein wunderbarer Spaziergang in einer tollen Landschaft. Wir wurden dabei sogar von Schopfhähern, den leuchtend blauen Vögeln mit charakteristischem Federkleid am Kopf, begleitet.

Nach 2 Kilometern hat man dann die andere Seite des Sees erreicht. Der Wanderweg führt von hier aus weiter zum Plain of Six Glacier Teahouse, einer einsam in den Bergen gelegenen, außergeöhnlichen Blockhütte mit einem Angebot an Kuchen, Tee und Kaffee. Bis dort hin gilt es gute 350 Höhenmeter zu überwinden und man benötigt dafür vom Südufer des Sees aus etwa 1 Stunde one way. Dieses war allerdings bei unserem Besuch Ende Mai noch geschlossen.

Für Wanderfreunde gibt es hier noch zahlreiche weitere Wanderwege wie z.B. den Fairview Lookout Trail auf der südöstlichen Seeseite, der zu einem schönen Aussichtpunkt führt.

Moraine Lake

Von Lake Louise aus ist der Moraine Lake ein weiteres sehr beliebtes Ziel. Dieser Gletschersee ist bekannt für sein tolles, aus 10 spitzen Berggipfeln bestehendes Bergpanorama. 

Dieser liegt 14 Kilometer südlich von Lake Louise und die Zufahrt ist grundsätzlich für den Individualverkehr gesperrt (außer man wohnt in der dortigen, ebenfalls sehr teuren Moraine Lake Lodge). Man erreicht also diesen schönen See nur zu Fuß, per Rad oder mit dem vorgenannten Shuttle Bus. Die Straße zum Moraine Lake wird allerdings in der Regel erst Anfang bzw. Mitte Juni geöffnet, sodass wir bei unserem Besuch im Mai leider auf diese Tour verzichten mussten. Wir hatten aber den Moraine Lake bei unserem Besuch im Jahr 1996 erlebt und er ist wirklich wunderbar.

Yoho National Park

Der Trans Canada Highway führt einen von Lake Louise aus zunächst in nördlicher und dann in westlicher Richtung zum Yoho National Park. Mit der Einfahrt in diesen Park befindet man sich im Bundesstaat British Columbia, wir berichten dennoch unter diesem Menüpunkt von unserem Tagesausflug, den wir von Lake Louise aus unternommen haben.

Es geht zunächst am türkisblauen Wapta Lake vorbei zum Lower Spiral Tunnel Viewpoint. Man blickt von hier aus in ein dichtes und bergiges Waldgebiet, durch das eine spektakuläre Eisenbahnstrecke verläuft. Diese führt hier durch zwei, als technische Meisterleistung geltende Kehrtunnel, von denen man allerdings nicht allzuviel sieht.

Knapp 4 Kilometer weiter zweigt nach Norden hin die Yoho Valley Road ab, die durch ein sehr schönes Bergtal hinauf zum Zusammenfluss des Yoho Rivers und des Kicking Horse Rivers führt. Dabei kommt man auch Upper Spiral Tunnel Viewpoint vorbei, von dem man wiederum die vorgenannte Bahnstrecke sehen kann.

Natural Bridge

Nach weiteren 3 Kilometern auf dem Trans Canada Highway erscheint die Abzweigung zum Emerald Lake. Bevor man zu diesem wunderbaren Gletschersee fährt, sollte man in jedem Fall einen Zwischenstopp an der Natural Bridge einlegen.

Früher rauschte der reißende Kicking Horse River an dieser Stelle über einen Wasserfall hinunter. Durch die starke Erosien bildeten sich dann Risse im Gestein und formten dadurch eine natürliche Brücke. Heute strömt das Wasser durch diese Felsspalten und man kann von mehreren Aussichtspunkten aus dieses Spektakel erleben.

Emerald Lake

Weiter geht es nun zum Emerald Lake, sicherlich eines der besonderen Highlights im Yoho National Park.

Dieser wiederum in türkisen Farben schimmernde See wird von den imposanten Bergen der sog, President Range umgeben und man kann sich hier Kanus ausleihen und das wunderbare Bergpanorama vom Wasser aus genießen. Un wer diese tolle Landschaft rund um die Uhr erleben möchte, der kann sich hier in der Emerald Lake Lodge, einer Luxus - Herberge, einmieten.

Ein sehr schöner, gut 5 Kilometer langer Wanderweg führt rund um den See. Während der westliche Teil dieses Rundweges gut ausgebaut ist, geht es am östlichen Ufer auf teils schmalen Pfaden und über Holzstege entlang. Darüber hinaus gibt es natürlich noch weitere Wanderwege, die in die umliegenden Berge führen. 

Wir fuhren dann wieder zurück nach Lake Louise, um am nächsten Tag die Gegend um Banff herum zu erkunden.

Unsere Unterkunft in Lake Louise

Lake Louise Inn

Lake Louise verfügt nur über eine recht kleine Auswahl an Hotels, die allesamt ziemlich teuer sind, allen voran natürlich das vornehme Fairmont Hotel Chateau Lake Louise.

Wir entschieden uns für das Lake Louise Inn, das neben dem Hauptgebäude mit Lounge, Restaurants und Schwimmbad aus mehreren weiteren Gebäudeteilen besteht. Unser Zimmer befand sich im Gebäude 5, das unweit des viel befahrenen Icefields Parkway liegt. Von diesem merkt man allerdings nichts, denn alle Zimmer sind zum netten begrünten Hofbereich ausgerichtet. Wir hatten ein renoviertes Zimmer, das recht nüchtern modern eingerichtet war, passte in unseren Augen nicht so ganz zu dem Natur - Ambiente dieses Ortes. Aber das ist ja auch immer Geschmackssache. Das Zimmer war aber absolut ordentlich und sauber und verfügte über einen schönen Balkon mit teilweisem Bergblick.

Insgesamt machte die gesamte Hotelanlage einen sehr gepflegten Eindruck und das Personal war stets sehr freundlich. Es gibt hier zwei Restaurants, im ersten Stock des Haupthauses mit italienischer Küche und im Erdgeschoß mit typisch amerikanisch - kanadischer Küche. Wir haben in beiden gespeist und haben nichts zu beanstanden.

Schönes Hotel also in guter Lage.

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Lake Louise Inn