Bilderbuchpanorama vom Bett aus Individueller Reisebericht vom Waterton Lakes National Park

Der Waterton Lakes Nationalpark mit dem gleichnamigen Ort liegt unmittelbar an der Grenze zu den USA und bildet gemeinsam mit dem angrenzenden Glacier National Park auf amerikanischer Seite ein von der UNESCO als Weltnaturerbe erklärtes Biosphärenreservat mit wunderbaren, von hohen Gebirgszügen eingerahmten Bergseen sowie weitläufigen Wäldern.

Wenn man sich vom Norden her Waterton nähert, dann bietet sich etwa 10 Kilometer vor dem Ort ein Abstecher zum Bison Paddock an. Auf einer gut befahrbaren Schotterstraße geht es auf einem 4 Kilometer langen Rundkurs durch ein riesiges Koppelgelände mit Herden von Steppenbisons. Eine nette Einstimmung auf das, was nun noch kommt.

Der beste Blick

Nur wenige Kilometer weiter erreicht man dann den Waterton Lake und von einem kleinen Parkplatz auf der linken Straßenseite aus geht es zum Driftwood Beach. Von dort bekommt man den ersten wunderbaren Blick auf den See und das legendäre Hotel Prince of Wales (Hotelbeschreibung gibt es am Ende dieses Berichtes).

Genau zu diesem Hotel sollte man dann unbedingt fahren, denn auch als Nicht - Hotelgast kann man von einer großen Freifläche neben dem Hotel aus den grandiosen und besten Blick auf den See mit der wunderbaren Bergwelt erleben. Und am späteren Nachmittag kommen die ersten Rehe hier vorbei.

Waterton Town

Von hier aus sind es nur noch 3 - 4 Fahrminuten bis zum Ortskern von Waterton. Die Hauptstraße durch den Ort, die Waterton Avenue, ist teilweise für den Autoverkehr gesperrt, hier findet man auch die meisten Restaurants und Geschäfte.

Besonders schön ist die kurze Uferpromenade mit Sitzgelegenheiten und schönen Ausblicken auf die umliegenden Berge sowie das Prince of Wales Hotel, das geradezu majestätisch auf einer Anhöhe thront.

Informationstafeln veranschaulichen den Zusammenschluß des kanadischen Waterton Lakes Parks mit dem US amerikanischen Glacier Park zum Waterton Glacier International Peace Park und vom kleinen Hafen aus werden Bootsfahrten angeboten. Eine Tour führt eigentlich auch über die Grenze in die USA, wo man für einen Spaziergang oder Wanderung aussteigen kann und mit einem späteren Boot geht es dann wieder zurück. Allerdings wurde diese im Vergleich zu alternativen Kurzfahrten interessante Tour (übrigens zu einem stolzen Preis von $ 61 + Tax) bei unserem Besuch leider nicht angeboten.

In der Verlängerung der Uferpromenade führt ein Spazierweg am See entlang, hier treffen sich die Bade- und Wassersportfreunde an mehreren steinigen Stränden.

Läuft man nun weiter durch den Ort am Visitor Center vorbei in westliche Richtung so gelangt man zu den Cameron Falls. Diesen schönen Wasserfall kann man bequem von einer Aussichtsplattform aus bestaunen und dabei den kühlen Nebel des Bergwassers spüren.

Cameron Lake

Etwa 20 Fahrminuten von Waterton Town entfernt liegt der Cameron Lake. Zunächst führt die Straße namens Akamina Parkway bergaufwärts und dann durch ein Tal mit großen Baumbeständen, die aber leider größtenteils im Jahr 2017 durch riesige Waldbrände verwüstet wurden. 

Etwa auf halbem Weg kommt man an einer weißen, spitz in die Höhe schießenden Holzkonstruktion vorbei. Diese erinnert an die erste Ölquelle Westkanadas, die 1902 an dieser Stelle gebohrt wurde.

Am Ende dieses Hochtals erreicht man dann den wunderbar gelegenen Cameron Lake, der am anderen Ende von einer massiven Bergwand, die bereits zum US amerikanischen Glacier Nationalpark gehört, begrenzt wird.

Ein rund 1,6 Kilometer langer, enger und teils matschiger Wanderpfad verläuft am westlichen Seeufer entlang, der vor der Grenze zur USA endet. Man kann sich hier auch Boote ausleihen und das tolle Panorama vom Wasser aus bewundern.

Red Rock Canyon

Eine weitere sehr beliebte Tour führt zum Red Rock Canyon, knapp 20 Kilometer von Waterton Town entfernt. Der landschaftlich sehr schöne Red Rock Parkway schlängelt sich durch die wunderbare Bergwelt des Nationalparks, es gibt immer wieder Haltebuchten und mehrere Wanderwege. Man sollte sich also ruhig etwas Zeit nehmen für diese Fahrt und die unberührte, weitläufige Natur genießen.

Am Ende des Red Rock Parkways liegt der namensgebende Canyon, der sich durch seine rötlichen Gesteinsfärbungen im Kontrast zum grünen Bewuchs der Umgebung sehr augenfällig präsentiert.

Es ist aber kein sonderlich großer Canyon, nicht zu vergleichen mit den imposanten Schluchten z.B.in Nevada, Arizona oder Utah. An der tiefsten Stelle ist dieser hier gerade einmal 23 Meter tief und man kann bequem hinab steigen und sich im teils leuchtend roten Flußbett etwas Abkühlung verschaffen. Um den Canyon verläuft ein etwa 700 Meter Spazierweg, von dem man das Treiben im Canyon beobachten kann.

Blakiston Falls

Vom Canyon aus führt ein etwa 1 Kilometer langer Wanderweg zu den Blakiston Falls. Der Weg führt durch ein eigentlich sehr schönes Waldgebiet, leider waren aber auch hier die Bäume vom großen Feuer im Jahr 2017 nieder gebrannt. Dadurch hatte der Trail etwas leicht Gespenstisches, aber überall entstand auch schon wieder neues Leben.

Schließlich erreicht man den Wasserfall, den man von mehreren, recht aufwendig konstruierten Stegen und Aussichtsplattformen aus beobachten kann. Schöner Spaziergang.

Prince of Wales Hotel

Wer einmal stilvoll in einem altehrwürdigen Hotel in landschaftlicher Spitzenlage residieren möchte, der ist hier bestens aufgehoben.

Das in den 1920er Jahren erbaute Haus thront geradezu auf einem Hochplateau mit einem unbezahlbarem Blick auf den Waterton Lake und die wunderbare Bergwelt des Waterton- sowie Glacier Nationalparks. Am Hoteleingang wird man von einem netten Portier im schottischen Look begrüßt und steht dann in der riesigen Lobby mit einer ebenso riesigen Fensterfront, die den herrlichen Ausblick auf den Waterton Lake freigibt.

Mit einem historischen kleinen Aufzug, der allerdings nur vom Hotelpersonal bedient werden darf, geht es hinauf zu den Hotelzimmern. Wir hatten die Standard - Kategorie mit Seeblick gebucht und diese Zimmer sind recht klein, aber gemütlich und für einen kürzeren Aufenthalt völlig ausreichend. Es gibt WLAN, aber keine Fernseher, die man bei den Ausblicken auf diese umliegende Landschaft auch wirklich nicht braucht.

Das Restaurant bietet eine sehr gute Küche und in der netten Bar gibt es nicht nur Getränke, sondern auch kleinere Gerichte. In der Lobby wird am Nachmittag eine Teatime geboten und am Abend trägt ein Mitarbeiter des Hotels die Geschichte dieses Hauses vor. Es ist wunderbar, einfach nur verträumt mit einem Drink in der Hand vor der großen Fensterwand zu sitzen und den tollen Ausblick zu genießen. Dabei laufen auch immer wieder Rehe vorbei, einfach schön.

Diesen wunderbaren Ausblick kann man auch als Nicht - Hotelgast von der großen Freifläche neben dem Hotel aus bewundern, dies sollte man bei einem Besuch von Waterton nicht verpassen. Dieses Hotel liegt, wie bereits erwähnt, in herrlicher Alleinlage, den Ort Waterton erreicht man aber ganz bequem in 3-4 Fahrminuten und dort gibt es auch eine gute Auswahl an Restaurants.

Hier geht´s zur Hotel - Website → www. Prince of Wales Hotel