Schöner Ferienort vor Traumkulisse Unser individueller Reisebericht vom Banff National Park

Banff ist ein beliebter Ferienort und idealer Ausgangspunkt zur Erkundung umliegender Sehenswürdigkeiten wie z.B. Lake Louise, Moraine Lake, den Yoho National Park oder Kootenay National Park. Der Ort ist demzufolge aber auch recht touristisch und verhältnismäßig teuer.

Banff ist aber ein sympathischer und beliebter Ort mit einer schönen Innenstadt inmitten einer wunderbaren Natur mit hohem Freizeitwert.

Entlang der Banff Avenue, die teilweise als Fußgängerzone ausgewiesen ist, reihen sich die Geschäfte und Restaurants aneinander. Shoppen und genießen mit der Kulisse der majestätischen Berge, das zieht vor allem in den frühen Abendstunden viele Menschen an.

Am südlichen Ende der Banff Avenue steht leicht erhöht das unübersehbare historische Verwaltungsgebäude des bereits 1885 gegründeten Banff National Parks. Dieser ist damit der älteste Nationalpark Kanadas und entsprechend repräsentativ wurde der Verwaltungssitz im Stil der englischen Tudorgotik erbaut.

Das Gebäude konnten wir nicht von innen besichtigen, aber lohnenswert ist ein Rundgang durch den angrenzenden Park namens Cascade of Time Garden, eine terrassenförmige Gartenanlage mit Wasserläufen sowie zahlreichen Blumen- und Baumarten.

Von hier aus gingen wir die Banff Avenue wieder zurück, überquerten den Bow River und spazierten ein wenig auf dem Bow River Trail, der unmittelbar am Fluß entlang verläuft.

Dabei kommt man, wenn man in westliche Richtung geht, an mehreren Blockhäusern vorbei, die zum Whyte Museum gehören und die Lebensweise der einstigen Siedler dieser Gegend zeigen. Auf Schautafeln kann man nachlesen, wer wann in welchem Haus lebte.

Gleich daneben liegt das Naturkundemuseum der Stadt mit über 5.000 Exponaten der kanadischen Tierwelt sowie Botanik.

Geht man nun entlang des Flusses in südöstliche Richtung und überquert diesen auf einer Fußgängerbrücke, so gelangt man nach rund 1 Km zu den Bow Falls.

Ganze Busladungen mit Touristen werden an diesem Wasserfall abgesetzt, man ist also nicht allein. Die Ausblicke auf den Bow River und die Bergwelt sind aber sehr schön, hier wurden auch Szenen des Films Fluß ohne Wiederkehr mit Marilyn Monroe gedreht.

Restaurant Tipp

Die Auswahl an Restaurants ist in Banff sehr groß, immer gut besucht ist Una Pizza + Wine in der Caribou Street.

Wir haben hier eine erstaunlich gute Pizza mit Salat gegessen. Sehr positiv im kostspieligen Banff ist hier das verhältnismäßig gute Preis-/ Leistungsverhältnis und man wird sehr nett bedient. Können wir guten Gewissens empfehlen.

Tunnel Mountain Drive und Hoodoos

Richtung Osten führt der rund 8 Km lange Tunnel Mountain Drive entlang des namensgebenden Berges in die wunderbare Landschaft des Bow River Valley. Man fährt zunächst am Fluß entlang bis zum Surprise Corner Viewpoint, von dem man einen herrlichen Blick hat auf die weitläufigen Wälder und das sich aus diesen majestätisch erhebende Luxushotel Fairmont.

Weiter geht es bergauf bis man die Kreuzung zur Tunnel Mountain Road erreicht, auf der wir in östliche Richtung weiter fuhren. Man erreicht dann nach kurzer Zeit den Hoodoos Viewpoint und vom Parkplatz aus ist es nur ein kurzer Spaziergang bis zu einem herrlichen Aussichtspunkt. Von hier aus zeigt sich das Bow River Valley mit dem Fluß, den Wäldern und den Bergketten in seiner vollen Schönheit. Unmittelbar unterhalb dieser Aussichtsplattform kann man die hellen Hoodoos, die turmartigen Formationen aus Sedimentgestein, sehr gut erkennen.

Hier verläuft auch der Tunnel Mountain Trail, ein sehr schöner Wanderweg mit fantastischen Panoramaausblicken.

Bow Valley Parkway

Parallel zum Trans Canada Highway verläuft der Bow Valley Parkway (Route 1 A), die frühere Verbindungsstraße zwischen Banff und Lake Louise. Es ist eine landschaftlich sehr schöne Strecke und im Gegensatz zum Highway gibt es hier keine Zaunanlagen, sodass sich die Wildtiere ungehindert bewegen können. Wir sind diesen Parkway zweimal gefahren und hatten jedes Mal Glück, gesehen haben wir sowohl Grizzly- als auch Schwarzbären.

Bei der Fahrt kommt man auch an dem ehemaligen Castle Camp vorbei, ein 1915 hier errichtetes Internierungslager für aus kanadischer Sicht feindliche Ausländer. Es war das größte seiner Art in Kanada, heute erinnert noch eine Informationstafel sowie ein Denkmal an diese Einrichtung. Der Bow Valley Parkway führt auch zum Johnston Canyon, dazu gleich mehr.

Johnston Canyon

Etwa auf halber Strecke zwischen Banff und Lake Louise liegt der Johnston Canyon, eines der Highlights dieser Gegend.

Diese wunderbare Schlucht ist ein Publikumsmagnet und dementsprechend immer sehr gut besucht. Um den Besuchermassen etwas aus dem Weg zu gehen, sollte man gleich am frühen Morgen den Canyon ansteuern.

Vom Parkplatz aus geht es erst einmal über den Fluß und an der Johnston Canyon Lodge mit Einkehrmöglichkeit vorbei auf einem asphaltierten Weg durch ein Waldstück. Der Weg geht dann über in Stegkonstruktionen entlang der Felswände. Ein toller Weg, zumal man teilweise auch nur unmittelbar oberhalb des rauschenden Flusses langläuft.

Nach 1,1 Km erreicht man die Lower Falls, einen rund 10 Meter hohen Wasserfall, den man von einer Brücke sowie einem Felsdurchbruch aus gut beobachten kann.

Der schmale Wanderweg führt dann weiter auf Laufstegen sowie gut begehbaren Pfaden leicht bergauf durch den enger werdenden Canyon.

Nach weiteren 1,5 Km entlang der beeindruckenden Felswände erreicht man die Upper Falls. Dieser Wasserfall ist recht gut versteckt und über einen in den Fluß ragenden Steg erlebbar. Er ist mit rund 30 Metern Höhe deutlich imposanter und wenn man noch einen weiteren steileren Aufstieg auf sich nimmt, dann kann man diesen auch von oben noch erleben.

Der Weg führt dann noch weiter zu den Ink Pots, das sind 5 kleinere Seen mit blaugrünem Wasser. Bis dort hin sind es noch einmal rund 3 Kilometer und es geht recht steil bergauf. Diesen Teil unserer Wanderung durch den Johnston Canyon haben wir dann ausgelassen und sind den gleichen Weg wieder zurückgegangen.

Restaurant Tipp

Wenn man etwas raffiniertere Speisen bevorzugt, dann können wir mitten in Banff das Restaurant Brazen empfehlen, das eine etwas gehobenere Küche mit teilweise leicht asiatischen Geschmacksnuancen bietet.

Schön ist, dass es unterschiedlich große Portionen gibt, sodass man mehrere dieser herrlich leckeren Gerichte genießen kann. Wir hatten u.a. Ingwer-Rind mit Shishito Paprikas, gegrilltes Bison-Filet mit rotem Curry und so einiges mehr. Köstlich.

Vermilion Lakes

Unmittelbar westlich von Banff liegen die Vermilion Lakes, eine bei Einheimischen sowie Besuchern gleichermaßen beliebte Seenkette.

Am besten erkundet man diese zu Fuß oder mit dem Fahrrad, man kann aber auch ein Teilstück entlang der Seen mit dem Auto fahren. Es gibt viele Aussichtspunkte, Stege und Bänke, ideal für einen entspannten Spaziergang mit schöner Bergkulisse.

Fenland Trail

Für einen weiteren Spaziergang bietet sich der Fenland Trail an. Dieser beginnt in der Nähe des Bahnhofs von Banff - dort gibt es kostenlose Parkplätze - und führt auf einem rund 2 Km langen Rundweg durch ein schönes Waldgebiet.

Auf Naturpfaden geht es entlang von Wasserläufen durch einen verträumten Nadelwald sowie über Lichtungen mit Bergblicken. Auch hier trifft man mit etwas Glück auf Wildtiere, bei unserem Besuch standen plötzlich zwei Rehe vor uns. Für den gemütlichen Loop sollte man ca. 45 Minuten einplanen, es gibt aber auch eine Abzweigung, die zu den vorgenannten Vermilion Lakes führt.

Banff Upper Hot Springs

In Banff kann man sehr viel Natur erleben und genießen, der Ort verfügt darüber hinaus u.a. auch noch über heiße Quellen. Auf der Mountain Avenue geht es bergauf in Richtung Banff Gondola. Kurz davor zweigt eine Straße ab zu den Upper Hot Springs.

Hier kann man in der höchstgelegenen heißen Quelle Kanadas sich im 38 Grad Celsius warmen Mineralwasser entspannen und bekommt obendrein auch noch einen wunderbaren Blick ins Bow River Tal sowie die Berge geboten.

In Banff haben wir 2 Tage verbracht, von hier aus ging es dann weiter zum Waterton Nationalpark.

Unsere Unterkunft in Banff

Banff Park Lodge

Hotels in Banff sind mittlerweile recht kostspielig, wir haben uns wegen des vergleichsweise noch akzeptablen Preis-/ Leistungsverhältnisses für die Banff Park Lodge entschieden, zumal dieses Hotel sehr günstig zum belebten Ortszentrum mit all den Geschäften und Restaurants liegt.

Während die Allgemeinbereiche wie Lobby, Bar etc. ansprechend sind, weisen die Gästeetagen und Zimmer einen eher altmodischen Charme auf. Diese befinden sich aber in einem altersgemäß ordentlichen und sauberen Zustand. Man sollte zudem darauf achten, die Zimmer im Erdgeschoß zu meiden, da diese mehr oder weniger direkt von der Straße begangen werden können.

Unser Gesamteindruck kann man also als OK bezeichnen, aber für den Preis haben wir beispielsweise im benachbarten Canmore deutlich besser gewohnt.

Hier geht´s zur Hotel - Website → www. Banff Park Lodge