Traumhafte Panoramastraße Unser individueller Reisebericht vom Icefields Parkway
Der 233 Kilometer lange Icefields Parkway zwischen Jasper und Lake Louise gilt als die schönste Panoramastraße Kanadas. Und das stimmt!
Spektakuläre Berge und Gebirgsketten, Gletscher, grandiose Streckenführungen, Seen in den tollsten Farben, Flussidyllen mit typisch kanadischen Wäldern, Wasserfälle sowie Wildtiere. Das alles vereint diese unvergessliche Tour durch die kanadischen Rocky Mountains.
Es gibt also viel zu sehen und zu erleben, für eine bessere Orientierung gibt es hier eine Karte mit Sehenswürdigkeiten entlang des Icefields Parkways.
Und los geht´s
Wir starteten unsere Tagestour in Jasper und nur wenige Kilometer nach dem Ortsausgang tauchten auch schon die ersten Wapitis auf.
Entlang des La Biche Rivers
Weiter geht es entlang des La Biche Rivers vorbei am Valley of the Five Lakes (Bericht dazu gibt´s unter dem Menüpunkt Jasper) und weiter hinein in die wunderbare Bergwelt.
Man erreicht dann den Athabasca Pass mit einem Lookout und Hinweisschildern, die auf die umliegenden Berge mit den jeweiligen Höhenangaben hinzeigen.
Richtung Athabasca Falls
Athabasca Falls
Von Jasper aus nach etwa 30 Kilometern erreicht man die Athabasca Falls. Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zum Fluß und dem tosenden Wasserfall.
Das Besondere an diesem Wasserfall ist weniger die Höhe (rund 25 Meter), sondern vielmehr die Wucht und Kraft des Wassers, das hier durch eine enge Schlucht in die Tiefe stürzt. Von mehreren Aussichtspunkten aus kann man das Spektakel gut beobachten.
Athabasca Falls
Kurz nach der Fußgängerbrücke, die über die Schlucht führt, zweigt ein etwas unscheinbarer Weg ab, der an schönen Strudellöchern und von Moos bewachsenen Felsen vorbei durch eine enge Felsspalte hinunter zum Fluß führt.
Sehr schöner Weg durch ein wellenförmiges Gestein und mit Blick in die Schlucht und den La Biche River von der anderen Seite.
Athabasca Falls
Es gehört immer ein wenig Glück dazu, Bären in freier Wildbahn zu sichten. Nur wenige Kilometer nach den Athabasca Falls hatten wir dieses Glück.
Unweit der Fahrbahn konnten wir hier zwei Schwarzbären beobachten.
Sunwapta Falls
Nach weiteren 20 Kilometern erreicht man die nächsten Wasserfälle, die Sunwapta Falls.
Ähnlich, aber nicht ganz so mächtig wie die Athabasca Falls, stürzen auch hier die Wassermassen mit einer enormen Kraft 18 Meter in die Tiefe. Von einer Brücke über der Schlucht hat man einen guten Ausblick auf den Wasserfall und die schöne Landschaft.
Sunwapta Falls
Man kann von hier aus noch eine 4 Kilometer lange Wanderung (hin und zurück) zu den Lower Falls machen. Dieser Weg führt zunächst entlang der Schlucht und dann durch ein Waldstück hinunter zum Fluß.
Hier in Sunwapta befindet sich auch eine der lediglich 4 Lodgen auf dem Icefields Parkway.
Zu den Lower Falls
Im weiteren Verlauf entlang des Icefields Parkways rücken nach und nach die massiven Berge immer näher heran. Es gibt immer wieder Haltebuchten mit Aussichtspunkten, einen besonders schönen Blick hat man z.B. vom Stutfield Glacier Viewpoint auf den gleichnamigen Gletscher.
Dann geht´s vorbei an den Tangle Creek Falls weiter in die wunderbare Gletscherwelt. Auf dieser Strecke kommt man auch am Columbia Icefield Skywalk, einer runden Aussichtsplattform mit Glasboden, vorbei, die man aber nur mit einem Shuttle Bus erreicht. Wer den Nervenkitzel mag, für den lohnt sich sicherlich ein Besuch des Skywalks. Wer hingegen das Augenmerk mehr auf die wunderbare Landschaft legt, der kann diese auch ohne Skywalk in vollen Zügen erleben.
Weiter Richtung Gletscherwelt
Columbia Icefield
Die Fahrt geht weiter und man erreicht dann das Icefield Centre mit Besucherzentrum, einem riesigen Parkplatz, Hotel und Restaurants. Hier bekommt man auch alle Tickets für die verschiedenen Tourangebote.
Höhepunkt hier ist sicherlich das zwischen mehreren über 3.000 Meter hohen Bergen liegende Columbia Icefield. Dieses größte Gletscherfeld der nordamerikanischen Rocky Mountains kann man hautnah erleben, denn es werden Touren mit überdimensionalen Spezialfahrzeugen direkt auf das Eis angeboten. Als wir im Jahr 1996 hier waren, haben wir diese Tour auch mitgemacht, damals noch zu bezahlbaren Preisen. Mittlerweile werden für diesen Spaß um die $ 100 pro Person verlangt (inklusive Skywalk), sodass wir uns mit unseren Erinnerungen an damals begnügten. Außerdem sehen wir inzwischen solche Fahrten auf die verbleibenden Gletscher aus ökologischen Gesichtspunkten eher kritisch.
Columbia Icefield
Der Anblick dieser Gletscherberge ist aber auch "von unten" sehr beeindruckend und ein kleines Stück bis zum Sunwapta Lake kann man auch mit dem eigenen Auto fahren und von dort aus noch den Athabasca Glacier Trail bis in die Nähe des Columbia Icefields laufen. Allerdings sieht man auf diesem Wanderweg mehr Geröll als Eis.
Einen besseren Blick bekommt man vom Besucherzentrum aus und auf dem Weg dort hin erkennt man an mehreren Stellen Schilder mit Jahreszahlen. Diese zeigen an, bis wohin der Gletscher einst verlief und erkennt dabei, wie dramatisch dieser in den letzten Jahrzehnten zurück gegangen ist.
Blick auf die Gletscher
Restaurant Tipp
Nun ja, es ist nicht gerade ein Tipp, sondern eher ein Hinweis, dass man hier im Besucherzentrum in einem Restaurant auch speisen kann. Wir haben dieses allerdings nicht besucht.
Alternativ kann man im ebenfalls hier befindlichen Selbstbedienungsbereich ein Sandwich kaufen und dieses auf der wirklich schönen Terrasse mit Blick auf die Berge genießen.
Parker Ridge, Panther Falls und Big Bend
Die Straße führt nun weiter vorbei am Parker Ridge Gletscher, hier kann man eine Wanderung unternehmen und weitere Bergketten mit vielen Gletschern bewundern. Dann gehts berabwärts und nach wenigen Kilometern kommt auf der linken Seite ein Aussichtspunkt, von dem man in der Ferne die 66 Meter hohen Panther Falls beobachten kann.
Noch wesentlich spektakulärer ist aber der Ausblick in das enge Bergtal mit der Haarnadelkurve namens Big Bend. Bei diesem Streckenabschnitt hat man beinahe das Gefühl, die Berge rechts und links berühren zu können. Tolle Fahrstrecke, die auch noch an der Weeping Wall, also der weinenden Felswand entlang verläuft.
Big Bend Strecke
Saskatchewan River Crossing
Nach weiteren 30 Kilometern erreicht man Saskatchewan River Crossing mit einem Resort einfachen Standards, die dritte Übernachtungsmöglichkeit entlang des Icefields Parkways. Die Lage ist fantastisch mit wunderbaren Bergpanoramen und wiederum typisch kanadischen Landschaften mit vom Gletscherwasser türkis gefärbten Flußläufen, spitzen Fichten und Bergketten.
Hier bietet sich auch die Möglichkeit, eines der zwei (einfachen) Restaurants sowie einen großen Souvenirshop zu besuchen.
Saskatchewan River Crossing
Mistaya Canyon
Nach nur 5 Fahrminuten erreicht man dann den Mistaya Canyon Trail, einen sehr schönen Wanderweg, der zur gleichnamigen Schlucht führt.
Vom Parkplatz aus läuft man 10 - 15 Minuten durch einen Nadelwald, bis man den Fluß und eine Brücke erreicht. Es sind etwa 35 Höhenmeter zu überwinden, anfangs ist der Weg etwas steil, dann aber gemütlich zu gehen. Die tosenden Wassermassen haben die Felswände in wunderbaren Formen ausgewaschen und vor einer tollen Bergkulisse säumen Kiefern die Ufer des Flusses, tolle Landschaft.
Ein weiterer Vorteil dieses Canyons ist, dass hier im Vergleich zu den Sunwapta oder Athabasca Falls recht wenige Menschen anzutreffen sind und man dadurch die herrliche Natur ungestörter genießen kann.
Mistaya Canyon
Peyto Lake
Als Nächstes kommt eines der besonderen Highlights der gesamten Strecke. Der Peyto Lake ist ein Must - See und um diesen fantastischen Bergsee bewundern zu können, unternimmt man einen rund 15 minütigen leichten Aufstieg hin zu einer großen Aussichtsplattform.
Von dort aus wird einem ein wunderbares Bergpanorama mit dem langgezogenen, von Gletscherwasser gespeisten See geboten, der im extremen Türkis erstrahlt. Was für eine Farbenpracht und was für ein Ausblick, wow.
Auf der linken Seite des Sees erkennt man noch den Verlauf des einstigen Eisfeldes vom Peyto Glacier, auch hier ist der Rückgang des Gletschers dramatisch.
Peyto Lake
Bow Lake
Vom Peyto Lake aus sind es noch 45 Kilometer bis Lake Louise, dem südlichen Ende des Icefields Parkways. Auf dieser Strecke machten wir noch Halt am Bow Lake, dem ebenfalls von Gletscherwasser türkis gefärbten Bergsee.
Ein schmaler Pfad führt zum See und man kann einen kurzen Spaziergang entlang des Ufers unternehmen. Hier liegt auch die Lodge at Bow Lake, eine exklusive Herberge mit nur wenigen, sehr teuren Zimmern.
Bow Lake und Fahrt nach Lake Louise
Den Icefields Parkway haben wir erstmals im Juni 1996 und dann nochmal Ende Mai 2023 jeweils bei einer Tagestour von Jasper nach Lake Louise erkundet und man sollte für diese fantastische Tour wirklich mindestens einen ganzen Tag einplanen.
Icefields Parkway war Teil dieser Reise
Mai/ Juni 2023
- Vancouver
- Manning Provincial Park
- Osoyoos - Weingebiet Kanadas
- Clearwater und Wells Gray Provincial Park
- Mount Robson Provincial Park
- Jasper und Umgebung
- Icefields Parkway
- Lake Louise & Yoho Nationalpark
- Banff National Park
- Kootenay National Park
- Waterton Lakes Nationalpark
- Glacier Nationalpark (USA)
- Canmore und Umgebung
- Calgary