Schluchtenfahrt mit heißem Ziel Unser individueller Reisebericht vom Kootenay National Park

Etwa auf halber Strecke zwischen den Orten Banff und Lake Louise zweigt der Highway 93 ab in südwestliche Richtung und führt direkt in den Kootenay National Park.

Etwa 100 Kilometer fährt man nun durch abwechslungsreiche Tal-, Fluß- und Berglandschaften, überquert zwei Pässe und erlebt einen tollen Canyon bis man dann den Ort Radium Springs mit seinen heißen Quellen erreicht. 

Marble Canyon

Am nördlichen Parkeingang überquert man zunächst die Nordamerikanische kontinentale Wasserscheide, die die Abflüsse der Gewässer voneinander trennt. Die östlichen Flüsse fließen also in den Atlantischen Ozean und die westlichen in den Pazifik.

Von hier aus sind es dann nur noch wenige Fahrminuten, bis man eines der Highlights dieses Parks erreicht, nämlich den Marble Canyon. Der türkisblaue Strom des Kootenay Rivers hat hier eine enge Schlucht gebildet, die man auf einem 1,4 Kilometer langen Wanderweg (hin und zurück) erkunden und erleben kann.

Es geht leicht bergauf entlang der Canyon - Kanten und an zahlreichen Brücken kann man nicht nur die Schlucht überqueren, sondern insbesondere in diese sehr gut hinenblicken.

An den engsten Stellen ist dieser Canyon gerade einmal 4 Meter breit und bis zu 40 Meter tief. Ein sehr schöner Spaziergang, für den man sich rund eine Stunde Zeit nehmen sollte.

Numa Falls

Die Straße verläuft dann weiter entlang des Kootenay Rivers und nach etwa 10 Kilometern erreicht man eine weitere Sehenswürdigkeit, die Numa Falls

Vom Parkplatz aus sind es nur wenige Meter bis zu einer Brücke, von der man den Wasserfall und die markanten Strudeltöpfe im Fels sowie die malerisch bewaldete Schlucht beobachten kann. Hier beginnt auch der 13 Kilometer lange Numa Creek Trailhead, der tiefer in die wunderbare Bergwelt führt.

Als wir uns zur Weiterfahrt in Richtung Radium Springs aufmachten, erschien dann auch noch ein Schwarzbär auf der anderen Straßenseite. Es ist immer wieder faszinierend, diese mächtigen Tiere in freier Wildbahn zu sehen.

Radium Hot Springs

Unsere wunderbare Fahrt durch den landschaftlich sehr schönen Kootenay National Park endete dann zunächst einmal in dem Ort Radium Hot Springs, der für seine radioaktiven heißen Quellen bekannt ist. 

Die Zufahrt in den Ort erfolgt durch eine spektakuläre, riesige Felsspalte und gleich danach erreicht man die an den Canyonwänden liegende Badeanlage mit Schwimmbecken, die mit dem heißen Quellwasser gefüllt sind. Der Ortskern an sich ist hingegen recht unspektakulär, es gibt einige Restaurants und Hotels, die teilweise alpenländische Namen haben wie z.B. Motel Tyrol oder Alpen Motel. Wir haben in Radium Hot Springs eine Mittagspause eingelegt und im nachfolgenden beschriebenen Restaurant sehr gut gespeist.

Restaurant Tipp

Mitten im Ort, parallel zur Hauptdurchgangsstraße, liegt die von außen recht unscheinbare Horsethief Pub & Eatery.

Man sitzt auf der kleinen Terrasse vor dem Lokal oder im einfachen, aber ansprechenden Innenbereich und bekommt klassische kanadisch - amerikanische Speisen serviert. Schneller und freundlicher Service, gutes Essen und ein großes Getränkeangebot - schließlich ist es ja auch ein Pub, das abends anscheinend immer sehr gut besucht ist.

Paint Pots

Auf der Rückfahrt nach Banff legten wir noch einen Stopp ein bei den Paint Pots. Dies sind mineralische Quellen, die das Erdreich rund um die dortigen Wasserlöcher in Ockertöne färben.

Vom Parkplatz aus sieht man bereits verfärbtes Gestein entlang des Flusses und dann geht´s über eine Brücke und noch rund 2 Kilometer bis zu den Paint Pots. Es ist ein ganz netter Spaziergang, aber von den farbigen Wasserlöchern darf man nicht zu viel erwarten.

Tierischer Abschied

Vom Kootenay National Park verabschiedet wurden wir dann noch von einem weiteren Bär, einem Elch sowie mehreren Bighorn Schafen, die sich allesamt unmittelbar an der Straße aufhielten. Toller Abschluß einer wunderbaren Tour, die wir von Banff aus unternommen haben.