Hecht, Höhle, Seen und Kaiser Unser individueller Reisebericht vom Kufsteiner Land

Im Juli 2021 verbrachten wir einige Tage am Tegernsee und anschließend noch 4 Tage im Kufsteiner Land, haben dort den tollen Wellness Bereich in dem unten beschriebenen Hotel genossen und einige nicht allzu anstrengende Wanderungen unternommen.

Begonnen haben wir mit einem gemütlichen Spaziergang rund um den Thiersee, 10 Fahrminuten westlich von Kufstein. Die Umrundung auf dem Uferweg schafft man in rund 45 Minuten und bekommt dabei eine grüne hügelige Landschaft vor der Kulisse des 1.560 Meter hohen Pendlings geboten. Es gibt mehrere Badestellen und alle 6 Jahre werden den ganzen Sommer über Passionsspiele aufgeführt (die nächsten sind 2022).

Wir fuhren dann wieder zurück Richtung Kufstein und kurz nach dem Gasthaus Marblingerhöhe kommt ein kleiner Parkplatz. Von hier aus haben wir die sog. Vier Seen Wanderung unternommen.

Diese rund 3 stündige Tour verläuft entlang des Prillsees, Längsees, Hechtsees und Egelsees. Es geht zunächst in nordöstlicher Richtung auf einem breiten und gut markierten Forstweg zum Längsee. Dieser befindet sich in Privatbesitz und man kann beim Vorbeilaufen lediglich an einer Stelle den See erblicken und zu diesem gelangen. 

Dann geht es weiter durch einen schönen Buchen- und Tannenwald auf einem immer schmaler werdenden Schotterweg zum Hechtsee.

Dieser liegt traumhaft eingebettet in eine dicht bewachsene Bergwelt mit tollem Panoramablick auf das am Horizont sich erhebende Gebirge des Wilden Kaisers. Ein gut ausgebauter Weg führt entlang des Ufers um den See, eine sehr schöne Landschaft.

Einkehr - Tipp

An der Ostseite des Sees befindet sich ein Freibad mit angeschlossenem Restaurant. Normalerweise sind solche Lokalitäten nicht sehr einladend, die Seearena Hechtsee hingegen ist wärmstens zu empfehlen.

Hier wird eine erstaunlich gute italienische Küche geboten und man speist auf der Terrasse oder an den weit geöffneten Fenstern mit Blick auf den See bei bestem Service.

Von hier aus ist es nur noch ein 15 minütiger Abstecher zum Egelsee und dann gehts wieder zurück in Richtung unseres Ausgangspunktes an der Thierseestraße.

Überquert man diese, dann geht es zunächst bergab zum Prillsee. Es ist ein kleines und recht stark bewachsenes Gewässer. Ein paar Tage vorher regnete es sehr stark, sodass der Weg dann sehr schlammig war und wir uns wieder auf den Weg zurück zu unserem Fahrzeug machten.

Das Kaisertal

Am nächsten Tag unternahmen wir einen Tagesausflug ins wunderbare Kaisertal.

Dieses ist für den Autoverkehr gesperrt und ist gänzlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es gibt verschiedene Wanderwege, aber zuerst kommt man nicht umhin, um überhaupt in das Tal zu gelangen, einen ersten Aufstieg über rund 300 Stufen zu bewältigen.

Nachdem man diese ersten 110 Höhenmeter erstiegen hat, geht es noch weitere 15 - 20 Gehminuten auf einem steileren Abschnitt weiter bergauf.

Zwischendurch werden immer wieder schöne Ausblicke auf Kufstein und das Inntal geboten, insbesondere von der sog. Neapelbank erkennt man den Ort in seiner Schönheit sehr gut. Hier kann man auch, falls man schon etwas außer Puste ist, eine kleine Verschnaufpause einlegen.

Von hier ab geht es bei nur noch geringer Steigung auf breiten Schotterwegen weiter ins Tal hinein. Man kann dann abbiegen zur Ritzau Alm oder geradeaus weitergehen in Richtung Anton Karg Haus.

Wir haben uns für letzteren Weg entschieden und nachdem man den bewaldeten Teil dieser Strecke durchlaufen hat öffnet sich der Blick in das schöne Kaisertal, das auf der einen Seite vom Wilden Kaiser und der anderen Seite vom Zahmen Kaiser eingerahmt ist.

Begleitet von diesem tollen Panorama erreicht man dann die verträumte kleine Antoniuskapelle. 

Von hier aus hat man nochmals einen wunderbaren Blick auf das Kaisergebirge und nach einer kurzen Rast stellt sich dann ein gewisses Hungergefühl ein. Nur ein paar Meter nach der Kapelle liegt der Hinterkaiserhof, der älteste Bauernhof des Tals. Hier gibts eine kleine Brotzeit, auf dem Hinweg hatten wir allerdings ein Schild gesehen mit dem Angebot eines Bio-Schnitzels. Also gingen wir den gleichen Weg zurück und erreichten nach rund 20 Gehminuten den sehr empfehlenswerten Berg ´k´hof Kaisertal.

Einkehr - Tipp

Der Berg `k`hof ist eine uneingeschränkte Empfehlung. Vom Hauptweg führt ein schmaler Pfad an Bergziegen vorbei zu diesem traumhaft gelegenen Gasthof, der auch geschmackvolle Übernachtungsmöglichkeiten bietet.

Auf der Terrasse mit Bergblick werden köstliche biologische Produkte serviert und das bereits erwähnte Schnitzel mit der knusprigen Dunkelbierpannade war eine Delikatesse.

Wieder gestärkt machten wir uns auf in Richtung unseres Ausgangspunktes. Wir bogen dann aber ab zur Tischofer Höhle.

Ein schmaler und steiler Pfad führt hinunter ins Tal und nach etwa 15 Minuten folgt man dem gut ausgeschilderten Weg zu der Höhle. Diese hat mit einer Breite von 20 Metern und einer Höhe von über 8 Metern erstaunliche Dimensionen. Hier wurden menschliche Werkzeuge und tierische Knochen gefunden, die bis zu 28.000 Jahre alt sind. Insbesondere der Blick aus der Höhle hinaus in den dichten Waldwuchs ist beeindruckend.

Eigentlich führt von hier aus der Weg weiter in die Talschlucht und man überquert den Kaiserbach zu einem schmalen Wanderpfad, der wieder zu unserem Ausgangspunkt führt. Leider war dieser aber wegen der vorangegangenen Unwetter regelrecht zerstört und nicht begehbar. Also ging´s wieder auf dem gleichen Weg zurück.

Am nächsten Tag erwanderten wir dann die sog. Modalrunde. Diese Rundweg beginnt in Hinterthiersee und führt die wunderbare Mischwälder, die immer wieder Lichtungen aufweisen und den Blick freigeben auf die umliegende hügelige Landschaft sowie die Glemmbach-Schlucht. Für diese gemütliche Wanderung mit lediglich knapp 200 Höhenmetern benötigt man rund 2,5 Stunden. Am Schluß führt der Weg auf offen Weidelandschaften und an einem Steinlabyrinth kann man noch einmal Kraft tanken, so jedenfalls die Sage.

An unserem Abreisetag haben wir uns noch kurz die Altstadt von Kufstein angesehen, allerdings (leider) die allseits sichtbare, mächtige Festung nicht besucht. Das nächste Mal dann ...

 

Unsere Unterkunft bei Kufstein

Hotel Panorama Royal

Dieses Resort liegt in Bad Häring, etwa 15 Fahrminuten von Kufstein entfernt, auf einer Anhöhe mit Blick in das lang gezogene Inntal.

Die Lage ist sehr schön, einzig der Ausblick wird etwas getrübt durch die recht starke Bebauung des Inntals, man blickt also in eine Mischung aus Natur mit Bergwelt und vielen Häusern und Gewerbeansiedlungen (diese sind aber weit genug entfernt). Die Außenanlagen sind sehr schön und gärtnerisch toll gestaltet. Die Einrichtung im Innern ist ebenfalls sehr geschmackvoll und die Zimmer geräumig und im leichten alpenländischen Stil gehalten.

Wer gerne einen Wellness-Urlaub macht, der ist hier sehr gut aufgehoben, denn auf über 5.000 m² wird hierzu alles geboten.

Das Hotel rühmt sich mit einem ausgezeichneten kulinarischen Angebot, betont werden Gault & Millau Auszeichnungen und eine Sterne-Küche. Nun ja, man speist hier sehr gut, aber wir wurden in anderen Hotels ohne diese Auszeichnungen schon deutlich besser verwöhnt.

Insgesamt also ein gutes Hotel, aber mit kleinen Einschränkungen.

www. Panorama Royal