Alpbachtal - Schönes Wanderparadies Unser individueller Reisebericht mit Wandertipps

Der wunderbar verträumt wirkende Ort zeigt sich in floraler Schönheit, nicht umsonst wurde Alpbach zum "schönsten Dorf Österreich" und zum "schönsten Blumendorf Europas" gekürt.  

Alle Häuser sind mit üppigem Blumenschmuck an den Balkonen ausgestattet und die öffentlichen Flächen erstrahlen ebenso in bunter Blumenpracht. Bausünden gibt es hier nicht, denn die strengen Bauvorschriften erlauben nur Häuser in Holzausstattung, mit Ausnahme von einem Mauerwerk im Erdgeschoß. Dadurch entsteht ein sehr harmonisches alpenländisches Ortsbild. 

Mitten im Ort steht die im 15. Jahrhundert erbaute Barockkirche St. Oswald mit einem sehr schönen und sehenswerten Friedhof. 

Dieser ist sehr symetrisch und einheitlich angelegt, wiederum sind alle Gräber mit gepflegtem Blumenschmuck versehen. Hier wurde u.a. auch der Physiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger begraben.

Unsere erste Wanderung führte uns zum Alpbacher Heimatweg. Diese moderate, etwa zweistündige Rundwanderung verläuft über Höhenwege oberhalb des Ortes entlang. Auf zahlreichen Schautafeln bekommt man die Geschichte von Alpbach sowie die Tier- und Pflanzenwelt vermittelt.

Der Weg führt zunächst entlang des Dorferbaches auf einem gut ausgebauten Wanderpfad bergauf, bis es dann enger wird und man über großen Wurzelwerk durch dichter werdenden Mischwald geleitet wird. Insgesamt überwindet man bei dieser Wanderung gut 180 Höhenmeter. 

Es ist ein sehr abwechslungsreicher Wanderweg, der teils auch über weite offene Hangflächen verläuft.

Von hier aus hat man dann einen schönen Blick auf den Ort und die dahiner liegenden Berge, wobei unsere Sicht wetterbedingt leider eingeschränkt war.

Etwa 20 Fahrminuten entfernt liegt die sehr schöne Kundler Klamm, eine rund 3,5 Kilometer lange Naturschlucht.

Vom gebührenpflichtigen Parkplatz aus geht es über eine überdachte Holzbrücke auf die andere Flußseite, wo der Wanderweg beginnt. Bereits zu Beginn erlebt man hier die Wucht der Wassermassen, die über eine Flusskante in die Tiefe stürzen.

Je weiter man in die Schlucht hinein läuft, umso enger wird es. Der Weg verläuft stets am Fluß entlang, rechts und links erheben sich die imposanten Felswände, die teils 200 Meter hoch sind.

Der Pfad ist nahezu ebenerdig und gut ausgebaut, nennenswerte Steigerungen gibt es nicht. Somit kann man hier einen wunderbaren und gemütlichen Spaziergang mit toller Kulisse erleben.

Auf unserer Rückfahrt nach Alpbach haben wir noch einen Halt in dem mittelalterlichen Ort Rattenberg eingelegt. Streng genommen ist dies kein Ort, sondern vielmehr die kleinste Stadt Österreichs und ist bekannt für seine gut erhaltene Innenstadt und die zahlreichen Glasgeschäfte, wo bunte Glaswaren in allen Facetten angeboten werden.

Es ist sehr touristisch hier, der Parkplatz vor dem Ort ist fast so groß wie der Ort selber, aber ein kurzer Spaziergang durch die Fußgängerzone ist sehr nett. Wir hatten soz. Glück, denn wegen des schlechten Wetters waren die Menschenmassen bei unserem Besuch überschaubar.

Und dann bot sich auf unserer Rückfahrt noch ein weiterer kurzer Zwischenstop an, das Schloss Matzen. 

Dieses liegt direkt an der Bundesstraße 171 und ist nicht zu übersehen. Eigentlich beherbert das auf einer kleinen Anhöhe liegende Schloss ein Hotel mit einem netten Biergarten, beides war aber bedingt durch die Corona Pandemie geschlossen. Der Schlosspark hingegen ist für Besucher geöffnet und einen schönen Spaziergang wert.

Am nächsten Tag hatten wir wieder herrlich sonniges Wetter und machten uns auf zum Ende des Alpbachtals, nach Inneralpbach. Fährt man durch diesen Ortsteil durch, so gelangt man zu einem Parkplatz, dem Ausgangspunkt für mehrere Wanderwege.

Als erstes haben wir uns für die Wanderung zur Farmkehralm entschieden, die man in rund 1,5 bis 2 Stunden erreicht. Dabei legt man 500 Höhenmeter zurück, der Weg ist gut ausgeschildert. Zunächst geht es durch einen verträumten Wald entlang des Alpbachs und wenn man sich morgens aufmacht, dann scheint die Sonne durch den leichten Morgennebel und schafft dabei eine stimmungsvolle Atmosphäre. 

Nach etwa 30 Minuten öffnet sich der Wald und der Weg führt weiter über weitläufige Almwiesen mit einer schönen Bergkulisse.

Das letzte Stück wird nochmal etwas steiler und dann erreicht man die kleine urige Alm. Nach einer Erfrischung geht es den gleichen Weg wieder zurück.

Ebenfalls vom vorgenannten Parkplatz aus führt ein Wanderweg zur Böglalm.

Der überwiegende Teil dieses Weges ist asphaltiert und die gut 140 Höhenmeter schafft man gemütlich in rund einer Stunde. Es ist eine leicht zu meisternde Strecke, vorbei an schönen alpenländischen Holzhäusern und mit ebenso schönen Ausblicken auf die Bergwelt. 

Insgesamt hatten wir leider zumeist schlechtes Wetter und am letzten Tag machten wir unsere Abschlußwanderung noch auf dem Mittleren Höhenweg.

Dieser verbindet die Ortsteile Alpbach und Inneralpbach. Es ist wiederum eine gemütliche Wanderung, die weitgehend durch Waldgebiete führt mit immer wieder einmal sich öffnenden Lichtungen, von denen man einen guten Blick auf die gepflegten Ortschaften hat. Unterwegs kommt man auch an einem urigen Käseladen sowie einer historischen Getreidemühle vorbei. Für die einfache Strecke benötigt man etwa 45 bis 60 Minuten. 

Im Alpbachtal waren wir im September 2020 für 3 Tage.

Unsere Unterkunft im Alpbachtal

ALPBACHERHOF

Sehr schönes Hotel in ebenso schöner Lage. Dieses liegt ziemlich am Ende der ruhigen Dorfstraße, eingerahmt in schöne Holzhäuser mit üppigem Blumenschmuck.

Innen geschmackvoll ausgestattet in einer Mischung aus traditionellen Bauernstilelementen und moderner Einrichtung. Insbesondere der Lounge- und Barbereich mit großer Terrasse ist wunderbar. Die Zimmer sind geschmackvoll und gemütlich eingerichtet, nichts zu beanstanden. Vom Balkon aus genießt man den Ausblick auf das Alpbachtal und die Berge.

Der Garten ist nicht allzu groß, aber völlig ausreichend, zumal es viele lauschige Ecken mit Liegen gibt. Ein Stockwerk tiefer liegt der großzügige Wellnessbereich und von allen Außenflächen aus hat man einen unverbauten Weitblick in diese herrliche Natur.

Angeboten wird hier die sog. Verwöhnpension, die neben Frühstück und Snacks zur Mittagszeit auch ein 5-6 gängiges Dinner beinhaltet. Im Restaurant sitzt man sehr nett, aber die Qualität und Kreativität der Gerichte haben noch Luft nach oben, insbesondere wenn man diese mit anderen ebenbürtigen Hotels in Tirol vergleicht. Auch der Service ist eher als etwas verhalten zu bezeichnen, worüber man aber im Hinblick auf den Gesamteindruck hinwegsehen kann.

www. Alpbacherhof