Prachtvolle Tempel im Nationalpark Reisebericht von Nikko mit unseren schönsten Highlights

Nikko ist eine kleine Stadt in den Bergen etwa 140 Km nördlich von Tokyo und bekannt für seine prächtigen, zum UNESCO Weltkulturerbe gehörenden Tempel, die wunderbare Natur sowie die vielen heißen Quellen.

Wir fuhren vom Bahnhof Shinjuku in Tokyo aus mit dem Zug, die Fahrzeit für diese Direktverbindung beträgt 2 Stunden. Tagsüber fallen viele Tagesbesucher in die Kleinstadt ein, abends hingegen ist es eher beschaulich. Zur bequemen Besichtung aller Attraktionen hier werden verschiedene Buspässe angeboten, die man gleich am Bahnhof erwerben kann.

TIPP: Man sollte sich hier am Bahnhof auch gleich eine Eintrittskarte für den meistbesuchten Tosho - gu Schrein besorgen, denn sonst muß man vor dem Schrein lange Wartezeiten in Kauf nehmen.

 

Karten © Tobu Bus Nikko Co.   -   Je nachdem ob man mit dem Bus nur die Tempelanlage oder auch die Umgebungen von Nikko sehen und erkunden möchte, grundsätzlich gibt es vier verschiedene Tages- bzw. Zweitagespässe. Eine gute Übersicht gibt es auf der Seite von Tobu Area Bus Pass.

 

Shinkyo Brücke

Von unserem am Ende dieses Berichtes beschriebenen Hotel aus machten wir uns zu Fuß auf zu den Tempeln und Schreinen. Als Erstes kommt man dabei an der Shinkyo Brücke vorbei, die als eine der schönsten Brücken Japans sowie als Heiligtum gilt.

Die im 17. Jahrhundert erbaute, zinnoberrote Brücke kann man gegen ein Eintrittsgeld begehen, allerdings auf dieser den Fluss nicht überqueren, dies erfolgt über die daneben verlaufende Hauptstraße.

Auf zum Toshogu - Schrein

Es geht nun einige Stufen aufwärts zu einem terrassenförmig angelegten Hang bis man nach rund 10 Gehminuten den den buddhistischen Rinnoji Tempel mit einer großen Holzhalle und einem Schatzhaus erreicht.

Ein paar Schritte weiter erscheint dann ein großes Torii - Tor und eine fünfstöckige Pagode. Wenn man nun, wie eingangs empfohlen, noch keine Eintrittskarte zum prächtigen Toshogu - Schrein erworben hat, dann heißt es anstehen. Wir hatten zum Glück die Tickets schon am Bahnhof gekauft und konnten sofort hinein.

Kaum hat man dann den Toshogu Komplex betreten, kommt auch schon eine große Begeisterung auf, was für eine Pracht.

Dieser aus mehreren Gebäuden bestehende Schrein ist Tokugawa Ieyasu, dem ersten Shogun der Edo - Zeit im 16. Jahrhundert gewidmet. Außergewöhnlich ist die Vielzahl der mit großer Liebe zum Detail angebrachten Verzierungen und Schnitzarbeiten an den Gebäuden. Hinter dem Hauptgebäude führt ein Weg zu einem weiteren kleinen Schrein, in dem die Überreste des in Japan sehr bekannten und verehrten Shoguns aufbewahrt werden.

Während die Tempel und Schreine mit sehr aufwendig geschnitzten und großteils mit in Gold verzierten Elementen geschmückt sind - das goldene Yomeimon Tor ist sogar das am aufwendigsten verzierte Tor Japans - kann man an einem vergleichsweise bescheidenen, ehemals als Pferdestall genutzten Gebäude die weltbekannten 3 Affen bestaunen, die nach den Lehren von Konfuzius nichts Böses hören, sprechen und sehen.

Futarasan - Schrein

In westliche Richtung führt nun ein schöner, von Steinlaternen gesäumter Weg zum Futarasan - Schrein.

Dieser wurde bereits im 8. Jahrhundert gegründet und er ist der Gottheit des Berges Futarasan, der heute als Berg Nantai bezeichnet wird, gewidmet. Er wird hauptsächlich von Gläubigen besucht, die für Glück und Erfolg in der Liebe beten.

Taiyuin Tempel und Mausoleum

Nur wenige Meter weiter befindet sich der (kostenpflichtige) Eingang zum Taiyuin Tempel. Dann geht es über teils steile Steintreppen durch zwei wiederum sehr aufwendig verzierte Tore hinauf zur Tempelanlage.

Dieser Tempel wurde Tokugawa Iemitsu, dem Enkel des vorgenannten Shogun Tokugawa Ieyasu, gewidmet und er ist in seiner Gesamtheit etwas bescheidener gehalten als der Toshogu Schrein, aber dennoch sehr prachtvoll. Das Mausoleum an sich ist recht unscheinbar etwas abseits hinter einer kunstvoll gestalteten Tempelmauer gelegen.

Chuzenji-See

Am nächsten Tag fuhren wir dann mit dem Bus zum Chuzenji-See, den man auf einer wunderbaren Serpentinenstraße in rund 40 Fahrminuten erreicht. Dieser liegt inmitten des Nikko Nationalparks auf knapp 1.270 Metern Höhe und ist damit der höchste natürliche See Japans.

Der Bus hält am östlichen Ende des Sees und in dem kleinen Ort findet man mehrere Souvenirläden und Restaurants. Geht man rund 2 Km am Seeufer entlang nach Süden, so gelangt man zu den ehemaligen Diplomatenresidenzen von Italien und Großbritannien. Diese kann man besichtigen, allerdings waren sie bei unserem Besuch leider noch geschlossen.

Kegon - Wasserfall

Hauptattraktion hier ist sicherlich der Kegon - Wasserfall, das vom Chuzenji See kommende Wasser stürzt hier nahezu 100 Meter in eine wunderbare Schlucht..

Von der Bushaltestelle führt ein rund 10 minütiger Gehweg am Nikko Naturkundemuseum vorbei zu einer Aussichtsplattform, von der man einen schönen Blick auf den Wasserfall hat.

Nikko Tamozawa Imperial Villa

Etwa 2 Km westlich des Ortszentrums kann man die Tamozawa Imperial Villa, die ehemalige Sommerresidenz der Kaiserfamilie, besichtigen.

Nur wenige Besucher verirren sich hierher, dabei ist diese Villa mit fast 4.500 m²  Nutzfläche und 106 Zimmern sowohl architektonisch als auch historisch sehr sehenswert. Das Gebäude gilt als eines der größten erhaltenen Holzbauten Japans und der angeschlossene Garten ist liebevoll und in typisch japanischer Ästhetik angelegt. Ein Besuch lohnt sich.

In Nikko verbrachten wir zwei Tage und von hier aus ging es weiter nach Kamakura. Wo und wann wir noch überall in Japan waren, das seht Ihr über den Link "Unsere Reiseroute".

Unsere Unterkunft in Nikko

Nikko Kanaya Hotel

Dieses bereits 1873 eröffnete Traditionshotel gilt als das älteste Resorthotel im westlichen Stil Japans. Zahlreiche bekannte Persönlichkeiten wie Albert Einstein, Charles A. Lindbergh, Frank Lloyd Wright, Eleanor Roosevelt oder Indira Ghandi haben hier übernachtet.

Das Hotel liegt leicht erhöht in unmittelbarer Nähe zur Shinkyo Brücke und strahlt eine vornehme nostalgische Eleganz aus. Schöne Holzverkleidungen sowie japanische Stilelemente prägen die Gebäude und vom Garten sowie vielen Zimmern aus hat man einen herrlichen Blick auf die Natur sowie die Berge im Nationalpark.

Die Zimmer verteilen sich auf das Hauptgebäude mit Lobby, Bar und Restaurant sowie ein weiteres, unmittelbar daneben liegendes Gebäude, in dem wir gewohnt haben. Unser geräumiges Zimmer war tadellos, gemütlich eingerichtet und auch hier wurden wieder, wie in so vielen Hotels in Japan, Schlafanzüge bereit gestellt.

Das historische Restaurant im ersten Stock des Hauptgebäudes bietet eine hochwertige Küche, zum Dinner wird ein mehrgängiges Menü angeboten. Alternativ gibt es in nur 2 Gehminuten ein sehr gutes japanisches Steakhouse, in dem wir hervorragend gespeist haben. Insgesamt also ein tolles Hotel.

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Nikko Kanaya Hotel