Untergründiges, vielfältiges Seattle Individueller Reisebericht mit unseren Highlights

Seattle gilt als eine der lebenswertesten Städte der USA, in der nicht nur bekannte Großunternehmen wie Amazon, Boeing oder Microsoft beheimatet sind, sondern die auch zahlreiche Freizeitmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten zu bieten hat.

Um uns einen Überblick von dieser Stadt zu verschaffen, haben wir uns zum Columbia Center an der 4th Avenue aufgemacht. Im 73. Stock dieses Bürogebäudes befindet sich das Sky View Observatory, eine Aussichtsetage mit 360 Grad Rundumblick.

Der wesentlich bekanntere Aussichtsturm ist die Space Needle, das Wahrzeichen der Stadt. Allerdings muß man sich dort in lange Warteschlangen einreihen und mehr als das doppelte bezahlen.

Von hier aus sind es nur gute 5 Gehminuten bis zum Pioneer Square, dem ältesten Teil der Stadt.

Während man die ersten Meter durch eine Flucht von modernen Hochhäusern läuft, dominieren schöne Altbauten, sobald man sich dem schönen Platz Pioneer Square, dem Namensgeber dieses Bezirks, nähert. Dieser wartet außerdem mit großen Bäumen und einem Totempfahl auf.

Von hier aus kann man auch eine der berühmten Touren durch den Untergrund der Stadt unternehmen.

Aber warum durch den Untergrund laufen? Seattle liegt auf Meeresspiegelniveau und dadurch kam es immer wieder zu Überschwemmungen. Im Jahre 1889 vernichtete dann ein Großbrand nahezu die gesamte Innenstadt. Daraufhin hatte man beschlossen, keine Holzgebäude mehr zuzulassen und den Wiederaufbau sozusagen "erhöht" durchzuführen.

Die geführten Besichtigungstouren führen also durch die heutigen Kellergeschosse, die ehemals die Erdgeschosse der Häuser waren. Sehr interessant.

In dieser Tour inbegriffen ist auch ein kurzer Spaziergang durch das alte Downtown. Es geht Richtung Occidental Square, einem größeren Platz mit Cafés und ebenfalls Schatten spendenden Bäumen.

Unterwegs führt uns unser amüsanter Stadtführer noch ein paar Mal in den Untergrund, wo u.a. auch anschaulich anhand von historischen Fotos die damalige Situation und das Leben in dieser Stadt veranschaulicht wird.

Über die lebhafte 1st Avenue geht es wieder zurück, hier findet man viele Geschäfte und Kneipen. Und als Berliner kann man sich natürlich einen Berliner Döner Laden hier in Seattle nicht entgehen lassen ...

Weiter geht es über die 1st Avenue nach Norden, unser nächstes Ziel ist der Pike Place Market.

Am Seattle Art Museum dann links abbiegen in den Fußgängerteil der University Street. Hier befindet sich ein netter kleiner Platz mit Café und einem Wasserspiel mit der Skyline im Hintergrund.

Dann rechts abbiegen in die schmale Post Alley, die zum Markt führt.

Der Zugang von dieser Seite zum Markt führt durch eine enge Gasse mit der sog. Gum Wall. Tausende Überreste von Kaugummis kleben hier an roten Backsteinwänden, lustiges Fotomotiv, aber auch etwas eklig.

Der Pike Place Market ist ein klassischer Bauernmarkt, wo neben frischem Fisch auch Obst und Gemüse sowie Blumen und sonstige Lebensmittel angeboten werden.

Insbesondere die Fischverkäufer, die ihre Ware lautstark anbieten, sind eine Attaktion. Es geht hier sehr hektisch zu und es ist proppenvoll. Man sagt, dass jährlich 10 Millionen Besucher hier durchschlendern, das merkt man auch.

Gleich nebenan befindet sich der Victor Steinbrueck Park, eine nette Grünfläche mit Totempfahl, Café sowie einem tollen Blick auf die Elliott Bay.

Auf dem Marktareal gibt es zahlreiche Imbissstände und Restaurants, die aber insbesondere an den Wochenenden überfüllt sind.

Tipp: Nur wenige Gehminuten entfernt liegt an der Ecke Virginia Street und 1st Avenue das Virginia Inn, ein über 100 Jahre altes traditionelles Restaurant. Hier kann man in Ruhe eine Pause einlegen und bekommt in einer Art Bistro-Atmosphäre sehr gute Speisen serviert. Eine empfehlenswerte Alternative zum Marktgeschehen.

Wieder gut gestärkt geht es nun 4 Blocks auf der Pine Street nach Nordosten zum Westlake Centre. Von hier aus verkehrt die Seattle Monorail in nur 2 Fahrminuten zum Gelände der Weltausstellung von 1962.

Auf dem großen Gelände rund um die Space Needle, dem Wahrzeichen Seattles, gibt es einige Attraktionen zu bestaunen.

Allen voran natürlich der gut 180 Meter hohe Aussichtsturm. Obwohl dieser nun schon über ein halbes Jahrhundert alt ist, strahlt seine Architektur immer noch etwas Futuristisches aus. Mit über 35 $ Eintritt hat das Vergnügen aber auch seinen Preis, günstiger kann man die Stadt vom eingangs genannten Columbia Centre betrachten.

Ein wahrer Hingucker ist das Museum of Pop Culture, ein architektonisches Meisterwerk des berühmten Architekten Frank Gehry. Die unterschiedlichen, geschwungenen Fassaden aus unterschiedlich farbigen Metallelementen leuchten förmlich bei Sonnenschein.

Bereits bei der Anfahrt mit der Monorail erlebt man diesen Prachtbau geradezu hautnah, die Bahn fährt nämlich durch das Gebäude durch.

Dahinter führt eine begrünte Allee zu mehreren Grünanlagen sowie weiteren Ausstellungsgebäuden, Theatern und einem kleineren Vergnügungspark.

Bei einem Spaziergang kann man das gesamte Gelände bequem erkunden, bevor es dann wieder in die City zurück geht.

Nach einem Tag mit ausgiebiger Stadttour haben wir uns nach etwas mehr grüner Natur gesehnt. Also ging es am zweiten Tag ins Washington Park Arboretum, einem großen Stadtpark nördlich der City mit Botanischem  und Japanischem Garten.

Dieser gilt als sehr authentisch nach japanischem Vorbild angelegt und bei einem Spaziergang durch diesen fühlt man sich ein wenig nach Japan versetzt.

Wenn man nun wieder Richtung City zu unserem nächsten Ziel, dem Kubota Garden, fährt, sollte man unbedingt die schöne Nebenstrecke entlang des Lake Washington nehmen. Die gleichnamige Straße führt am Wasser entlang durch noble Villenviertel, hier lässt es sich sicherlich sehr gut leben.

Im Gegensatz zum vorgenannten Japanischen Garten ist der Eintritt zum Kubota Garden frei und in unseren Augen ist dies noch dazu der schönere Park. Die weitläufige und hügelige Parkanlage mit ihrer vielfältigen Flora ist ebenfalls nach dem Vorbild japanischer Gartenkunst angelegt.

Im Norden von Seattle stellt Boeing seine Flugzeuge her und wer sich für die Geschichte der Luftfahrt interessiert, der kann noch das Flight Museum am Rande des Boeing Fields, dem ehemaligen Flughafen Seattles, der heute noch von Boeing für die Auslieferung der neuen Flugeuge dient, einen Besuch abstatten.

Hier werden in mehreren Gebäuden zahlreiche Flugzeuge und Flugkörper ausgestellt und man kann an Führungen über das Flugfeld teilnehmen.

 

Weitere Impressionen von Seattle

 

Unsere Unterkunft in Seattle

CEDERBROOK LODGE

Seattle war die erste Station unserer Rundreise und wir wollten bewußt etwas außerhalb der hektischen Stadt mit etwas Grün um uns herum wohnen. Nach längerem Suchen haben wir diese Lodge gefunden und waren sehr glücklich mit unserer Wahl.

Diese liegt nur wenige Fahrminuten vom Flughafen entfernt, aber keine Sorge, von dem Fluglärm bekommt man nichts mit. Im Gegenteil, man logiert hier gediegen in einem parkähnlichen Ambiente. Die weitläufigen Außenanlagen sind sehr gepflegt und man kann sogar auf einem kurzen Wanderweg durch die Natur sowie durch den hauseigenen Kräutergarten schlendern.

Innen zeigt sich das Hotel mit viel Holz, einem gemütlichen Lounge- und Restaurantbereich mit offenem Kamin sowie einer schönen Bar. Auf der großen Terrasse an einem kleinen Teich kann man dann mit Blick ins Grüne den Tag ausklingen lassen bei einem leckeren Drink und einem sehr guten Speisenangebot.

Die Zimmer sind geräumig und geschmackvoll eingerichtet, alles überaus ordentlich. Wir haben uns hier insbesondere wegen der schönen Lage sowie dem freundlichen und aufmerksamen Service mehr als wohl gefühlt. Kann man nur empfehlen, zumal man mit dem Auto in nur 20 Minuten in der City ist.

www. Cederbrook Lodge

Seattle war Teil unserer folgenden Reise:

August/ September 2019

Seattle - Mount Rainier - Mount St. Helens - Cannon Beach - Newport - Bend - Crater Lake - Mount Hood - Columbia River - Portland