Regenwald, Strand und Gletscher Unser individueller Reisebericht vom Olympic National Park

Nach einer aufregenden Fahrt durch den North Cascades National Park und einer Zwischenübernachtung im Küstenstädtchen Everett erreichten wir den südlichen Teil des Olympic National Park. Wir quartierten uns zunächst in Quinault ein (Hotelbeschreibung am Ende dieses Berichtes) und mußten gleich einmal feststellen, dass dieser Park seinem Ruf alle Ehre machte.

Der Olympic National Park gehört nämlich zu den regenreichsten Gebieten der USA und dementsprechend regnete es. Auf der einen Seite wünscht man sich ja im Urlaub immer gutes Wetter, aber auf der anderen Seite passt dieses feuchte Wetter auch sehr gut zu diesem riesigen, teils mystischen Waldgebiet, schließlich befindet man sich hier in einem echten Regenwald.

Rain Forest Nature Trail in Quinault

Als Erstes unternahmen wir hier eine kleine Wanderung, einen sehr guten Einstieg in die Welt des Regenwaldes bekamen wir auf dem Rain Forest Nature Trail.

Ein rund 800 Meter langer Rundweg führt hier entlang eines rauschenden Wildbaches durch ein Dickicht von Farnen und Sträuchern sowie riesigen, moosbewachsenen Bäumen.

Riesenbaum

Etwa 3 Km weiter am Lake Quinault entlang erreicht man das Rain Forest Resort Village und von hier aus führt ein kurzer Wanderweg zum weltweit größten Sitka Fichtenbaum.

Dieser ist über 1.000 Jahre alt und fast 60 Meter hoch. Beeindruckend.

Rain Forest Loop Drive

Weiter sind wir dann auf dem etwa 45 Km langen Rain Forest Loop Drive noch tiefer in den Regenwald gefahren.

Vorbei an Wasserfällen geht es auf einer recht schmalen Straße bis zur Brücke über den Quinault River und dann auf der anderen Flußseite und am Lake Quinault entlang wieder zurück. Schöne Rundfahrt.

Restaurant Tipp

In dem vorgenannten Rain Forest Resort Village findet man das Salmon House Restaurant.

Mit Blick auf den See werden hier in einer gemütlichen Atmosphäre, wie es der Name schon verrät, in erster Linie hervorragende Lachsgerichte serviert. Hier haben wir den wohl besten Blackened Salmon unseres Lebens gegessen. Tolle Location und super Essen.

Hoh Rain Forest

Von Quinault ging es weiter nach Port Angeles im Norden des Olympic National Parks, wo wir noch 3 weitere Tage verbrachten. Auf der Fahrt dort hin fährt man teilweise direkt am Meer sowie Stränden mit Treibholz entlang und nach gut einer Stunde erreicht man die Abzweigung zum Hoh Rain Forest.

Bis zum Visitor Center sind es nochmals knapp 30 Km, aber dann hat man eines der Highlights, wenn nicht gar das Highlight dieses Nationalparks erreicht. Egal von welcher Richtung man kommt, die Anfahrt dauert recht lange und dennoch ist dieser Abschnitt des Nationalparks äußerst beliebt. Man sollte daher rechtzeitig eintreffen, denn die Zufahrt ist begrenzt und es kann dann zu längeren Wartezeiten kommen.

Hall of Mosses

Vom Visitor Center aus kann man grundsätzlich wählen zwischen 3 unterschiedlich langen Wanderwegen.

Der wahrscheinlich beliebteste ist der Hall of Mosses Trail, ein 1,2 Km langer Rundweg durch einen wahrhaften Märchenwald. Riesige, hunderte Jahre alte Ahornbäume und Sitka - Fichten säumen den Weg und alle sind mit dichtem Moos bewachsen. Einfach nur Regenwald pur.

Eigentlich wollten wir auch noch den Spruce Nature Trail gehen, aber der immer stärker werdende Regen hat uns dann doch davon abgehalten und wir setzten unsere Fahrt nach Port Angeles fort.

Einkehr - Tipp

Vom Hoh Rain Forest aus gibt es die nächste größere Auswahl in Restaurants im 50 Fahrminuten entfernten Ort Forks. Wer nicht so weit fahren möchte, der bekommt im einfachen und urigen Hard Rain Café kleinere Snacks.

Dieses liegt etwa auf halben Weg zwischen Hoh und Forks und ist die einzige Einkehrmöglichkeit hier. Man kann nur auf der Veranda bzw. draußen sitzen und wir haben hier ein sehr gutes Sandwich bekommen.

Sol Duc Valley

Etwa 45 Km vor Port Angeles führt eine Abzweigung vom Highway 101 aus ins Sol Duc Valley, einen weiteren Abschnitt des Olympic National Parks.

Diese Straße führt zu den Sol Duc Hot Springs, einem Resort mit Übernachtungsmöglichkeiten, einem Restaurant und vor allem einer Poolanlage mit heißem Quellwasser. Auch als Nicht - Hotelgast kann man sich hier im warmen Wasser mitten in einer herrlichen Natur entspannen.

Ancient Groves Nature Trail

Aber nicht nur Baden ist hier angesagt, sondern mehrere Wanderwege führen wiederum in den tollen Regenwald.

Einer davon ist der Ancient Groves Nature Trail, ein 800 Meter langer Rundweg, der entlang des Sol Duc River durch einen dichten Wald mit hauptsächlich stattlichen Nadelbäumen sowie moosbedeckten Böden führt.

Port Angeles

Der Hauptort am Olympic National Park ist die Kleinstadt Port Angeles, die eine nette Uferpromenade aufzuweisen hat, aber ansonsten nicht viel Nennenswertes bietet.

In Port Angeles gibt es mehrere Hotels, Restaurants sowie Einkaufsmöglichkeiten und es ist ein guter Ausgangspunkt für viele Unternehmungen im Nationalpark und der Umgebung.

Port Angeles Restaurant - Tipp 1

An der Front Street in der Nähe der Uferpromenade liegt der Kokopelli Grill, ein Restaurant über zwei Ebenen, wobei sich die schönere Hauptfläche im Obergeschoß befindet.

Hier gibt es leckere und schön angerichtete Speisen, wir hatten uns ein herrlich saftiges Steak bestellt und waren sehr zufrieden.

Port Angeles Restaurant - Tipp 2

Ins Downriggers on the Water direkt im Obergeschoß des Pier - Gebäudes geht man weniger wegen der Atmosphäre, sondern vielmehr wegen der köstlichen Fischgerichte.

Hier kommen fangfrische Meerestiere auf den Teller und man sollte rechtzeitig hingehen oder reservieren, denn dieses Restaurant füllt sich zu späterer Stunde dann sehr schnell.

Hurricane Ridge

Ein weiteres Highlight ist die Fahrt hinauf in die Berge. Hurricane Ridge heißt der knapp 1.600 Meter hohe Bergrücken, von dem man einnen tollen Blick auf die Bergwelt des Olympic National Park hat, eigentlich ....

Wir sind nämlich bei relativ gutem Wetter in Port Angeles gestartet und auf der rund 27 Km langen Auffahrt hatten wir auch recht gute Sicht. Oben dann angekommen standen wir allerdings im Nebel und hatten nur eingeschränkte Sicht auf die schneebedeckten Bergketten und der 2.400 Meter hohe Mount Olympus hatte sich komplett in den Wolken versteckt.

Ursprünglich stand am Hurricane Ridge ein schönes hölzernes Visitor Center, das allerdings 2023 abgebrannt ist. Von hier aus führen aber mehrere Wanderwege in die wunderbare Bergwelt. Tolle Fahrt und tolle Landschaft.

Elwha Valley

Nach etwa 10 Fahrminuten auf dem Highway 101 westlich von Port Angeles kommt eine recht unscheinbare Abzweigung, die in einen weiteren Teil des Nationalparks, nämlich ins Elwha Valley führt.

Eigentlich kann man hier entlang des Elwha River auf mehreren Wanderwegen mit Aussichten auf die Berge, Wälder und einen großen Staudamm spazieren gehen. Leider war die Straße aber bereits nach 3 Km gesperrt, aber wir konnten dort zumindest noch einen kleinen Spaziergang zu den Madison Falls unternehmen.

 

Rundfahrt zur Küste & Lake Crescent

Ein sehr schöner Ausflug führt von Port Angeles aus auf der Route 102 nach Salt Creek und dann zum Crescent Lake.

Auf dieser 85 Km langen Rundfahrt erlebt man schöne Küstenabschnitte, Strände, ehemalige Militäranlagen, Spazier- und Wanderwege mit Riesenbäumen sowie den großen Crescent Lake. 

 

Salt Creek und Tongue Point

Die Salt Creek Recreation Area ist ein Erholungsgebiet mit Camping Platz und Picnic Plätzen. An der Küste entlang verläuft ein schöner Wanderweg zum Tongue Point.

Hier ragt die felsige Küste in die Meerenge hinein und bildet eine kleine Bucht mit zahlreichen Gezeitentümpeln. Ein besonderer Hingucker ist ein großer Felsen im Wasser, auf dem ein kleiner Wald wächst. Dahinter liegt der Crescent Beach, ein einsamer lang gezogener Strand.

Geht man den Weg dann weiter, so kommt man auf einer Anhöhe zu ehemaligen militärischen Bunkeranlagen.

Im 2. Weltkrieg gab es hier zwei Geschützbatterien nebst Artelerielagern, die massiven Bunker kann man durchlaufen und gelangt dann wieder zurück zum Parkplatz von Salt Creek. Auf dem Weg dorthin lohnt noch ein kurzer Abstecher zum Beach to Bunker Trail, einem schönen Wanderweg mit wiederum riesigen Bäumen.

Lake Crescent

Auf der engen Joyce Piedmont Road ging es nun ans nördliche Ufer des Lake Crescent. Die schmale Uferstraße führt dann zum East Beach mit einem schönen Blick auf den See, der mit seiner maximalen Wassertiefe von 190 Metern zu den tiefsten Seen im Washington State gehört.

Moments in Time Trail

Auf der anderen Seite des Sees fuhren wir noch zur Lake Crescent Lodge, wo wir eine sehr schöne kleine Wanderung auf dem Moments in Time Trail unternahmen.

Dieser gut 2 Km lange Rundweg führt entlang des Seeufers durch ein herrliches Waldgebiet mit Farnen und moosumschlungenen, teils riesigen Zedern und Nadelbäumen. Der Weg ist als Naturlehrpfad mit Informationsschildern angelegt, toller Spaziergang.

Dungeness National Wildlife Refuge 

Knapp 30 Fahrminuten östlich von Port Angeles liegt das Dungeness National Wildlife Refuge.

Nach einem rund 15 minütigen Spaziergang durch einen schönen Wald mit Deer - Crossing erreicht man das Meer mit Blick auf eine der größten Sandbänke der Welt. Diese sandige Landzunge ist voller Treibgut und stolze 8 Km lang. Mit einer Genehmigung kann man auf dieser auch bis zum Ende wandern, dort befindet sich ein Leuchtturm, der bereits seit 1857 ununterbrochen in Betrieb ist.

Port Angeles Restaurant - Tipp 3

Zu guter Letzt noch eine Empfehlung für ein sehr gutes Restaurant, das ein paar Fahrminuten westlich des Ortszentrums liegt.

The 929 Wood Fired Grill verfügt nur über wenige Sitzplätze im Innern und auf der Terrasse und ist augenscheinlich eine Institution. Es ist immer voll, ohne Reservierung muss man längere Wartezeiten in Kauf nehmen. Wenn man dann einen Tisch bekommen hat, dann wird man mit herrlichen Grillspeisen belohnt, die sehr schön angerichtet und mehr als lecker sind. 

Auf Wiedersehen

Der Olympic National Park und die Umgebung ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Leider hatten wir ja großteils nicht so gutes Wetter, aber auf unserer Fährfahrt nach Vancouver Island haben wir dann doch noch bei herrlichem Sonnenschein den Mount Olympic zu sehen bekommen.

Unsere Unterkünfte am Olympic NP

Quinault River Inn

Dieses Hotel im privat geführten Motel - Stil liegt unmittelbar idyllisch am Lake Quinault und wird liebevoll von einem älteren Ehepaar betrieben. Man wird sehr herzlich empfangen und zu seinem Zimmer begleitet. 

Diese sind einfach und zweckmäßig ausgestattet, aber sehr gepflegt und ordentlich. Auf der durchgehenden Terrasse vor den Zimmern sind gemütliche Sitzmöbel aufgestellt und selbst bei Regen und niedrigeren Temperaturen kann man dank Überdachung und Heizstrahlern draußen sitzen und in die Natur schauen. Eine großzügige Grünanlage umgibt dieses Hotel und am Wasser gibt es auch einen schönen Grillplatz.

Essen wird nicht angeboten, aber frühstücken kann man in einem (sehr einfachen) Café nebenan und zu Abend haben wir im weiter oben bereits beschriebenen Salmon House Restaurant köstlich gespeist.

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Quinault River Inn

 

Olympic Lodge by Ayres

Etwa 5 Fahrminuten außerhalb des Ortszentrums von Port Angeles wohnt man hier direkt am hiesigen Golfplatz. Das Hotel ist von der Hauptstraße aus zurück versetzt, liegt auf einer leichten Anhöhe und besticht insbesondere durch seine zweigeschossige Lobby mit gemütlichen Sitzgelegenheiten sowie riesigen Panoramafenstern und Blick ins Grüne.

Unser Zimmer mit Blick auf den Golfplatz war sehr schön ausgestattet und vor allem völlig ruhig, nichts zu beanstanden. Im Frühstücksraum beginnt der Tag mit einem typisch amerikanischen Frühstückbuffet, das man auch auf einer kleinen, schmalen Terrasse zu sich nehmen kann. Einen Außenpool und kostenfreie Parkplätze gibt es auch.  

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Olympic Lodge