Charlottesville und Traumpark

Charlottesville ist insbesondere bekannt durch seine University of Virginia, die im Jahre 1819 von Thomas Jefferson, dem dritten Präsidenten der USA, gegründet wurde. Das Universitätsgelände mit dem weitläufigen Campus besticht durch eine sehenswerte Architektur und Gestaltung, deren Besuch man sich nicht entgehen lassen sollte.

Den Mittelpunkt bildet eine lang gezogene Grünfläche, The Lawn genannt, die von prächtigen Gebäuden mit wuchtigen Säulengängen flankiert wird.

An den Seiten kann man durch schöne Arkaden schlendern, von denen Räume mit universitären Einrichtungen erschlossen werden. Eine Gedenktafel erinnert hier an die Grundsteinlegung, an der die Persönlichkeiten Jefferson, Monroe und Madison, alle waren Präsidenten der USA, teilnahmen.

Das Gelände mit seinen 500 Gebäuden ist riesig, schließlich studieren hier rund 20.000 Studenten. Man kann den gesamten Campus frei erkunden und ein Spaziergang durch diesen lohnt sich.

Viele bekannte Persönlichkeiten haben hier ihr Studium absolviert, so neben bekannten Politikern wie den Kennedys oder Woodrow Wilson, der 28. Präsident der USA, auch der Schriftsteller Edgar Allan Poe. Besonders beeindruckt hat uns, dass hier sogar ein Stück der Berliner Mauer ausgestellt ist.

Charlottesville hatte ja im August 2017 einen tödlichen Autoanschlag von Rechtsradikalen verkraften müssen, ein unrühmlicher Teil der Geschichte dieser Stadt. Die Innenstadt mit ihrer Fußgängerzone, der Main Street, ist aber in jedem Fall sehens- und erlebenswert, denn hier trifft man auf zwei ungewöhnliche Besonderheiten, die es in den USA so kaum oder gar nicht gibt:

Zum einen ist es die Tatsache, dass es überhaupt eine Fußgängerzone gibt und diese auch noch sehr schön angelegt ist mit vielen Restaurants und Geschäften. Zum anderen hat uns aber besonders erstaunt, dass hier auf offener Straße Alkohol ausgeschenkt wird. Sonst gibt es das nur in abgeschirmten Innenhöfen.

Charlottesville ist ein guter Ausgangspunkt für einen ausgiebigen Tagesausflug in den Shenandoah National Park. Bis zum südlichen Eingang und Beginn des Skyline Drives, der durch den Park führt, braucht man mit dem Auto eine knappe halbe Stunde. Dann passiert man das Gate, entrichtet sein Eintrittsgeld und ist auch schon im Nationalpark.

Dies war unsere Ausflugsstrecke:

Die Straße führt durch schöne Waldabschnitte hinauf auf bis zu 1.100 Meter. Es gibt zahlreiche Aussichtspunkte, die gut ausgeschildert sind und weite Ausblicke auf die dichte Waldlandschaft bieten.

Nach etwa 20 Meilen erreicht man den Parkplatz, von dem der empfehlenswerte Blackrock Summit Trail abgeht. Der Aufstieg über einen gut ausgebauten Wanderweg zum Gipfel ist Teil des berühmten Appalachian Trail, der über eine Länge von 3.500 Km von Georgia bis Maine verläuft.

Nach etwa 45 Minuten erreicht man die Bergspitze, die aus großen Steinbrocken besteht. Der Weg hinauf und der Ausblick sind wunderbar.

Die kurvenreiche Fahrt geht weiter Richtung Norden, tolle Landschaft.

Im Shenandoah National Park gibt es zwei Lodges, die Übernachtungsmöglichkeiten sowie jeweils ein Restaurant bieten. Die erste Lodge auf unserer Strecke heisst Big Meadows und ist von der Lage her die schönere Herberge, die Tagesgästen offen steht. Sie liegt auf einer Anhöhe und von der großen Terrasse hat man einen schönen Blick ins entfernte Shenandoah-Tal.

 

Auf dem Weg zur dieser Lodge kommt man an dem Byrd Visitor Center vorbei, wo man jedwedes Kartenmaterial für Wanderungen erhält.

Sehr interessant ist die hier zugängliche Ausstellung über den Park und seine Entstehung sowie Entwicklung. Dabei werden sehr ausführlich historische Gegebenheiten und Geschichten dargestellt, die sehr gut inszeniert sind. Sehr nachdenklich stimmt einen die Abteilung, in der die Rassentrennung thematisiert wird und wie dies auch in diesem Park praktiziert wurde.

10 Meilen weiter erscheint die Skyland Lodge, die mit 177 Zimmern, die sich auf viele im umliegenden Wald liegende Wohnhäuser und Blockhütten verteilen, größte Unterkunft im Park.

Tipp: Hier kann man getrost zum Lunch einkehren, denn das Restaurant sowie die Küche ist erstaunlich gut, ganz im Gegenteil zu so vielen anderen staatlichen Einrichtungen.

Zunächst betritt man das Haupthaus und steht in einer netten Lobby mit einem Café. Dahinter geht es ein paar Stufen runter in einen großen und anscheinend immer vollen Speisesaal. Nicht abschrecken lassen, denn wenn man dann einen Platz ergattert hat, wird man sehr freundlich bedient und das Essen ist wirklich gut.

Wieder gut gestärkt haben wir noch eine kleine Wanderung unternommen. Es gibt unzählige Wanderwege und am beliebtesten ist der Aufstieg zum Stony Man Mountain Summit, der mit 1.222 Metern höchsten Erhebung im Park. Dieser Wanderweg beginnt 5 Fahrminuten nördlich der Skyland Lodge. 

Wir haben uns dann doch für eine gemütlichere Strecke entschieden. Mehr oder weniger gegenüber der Lodge beginnt der Timberlost Trailhead, ein 1,5 Meilen langer Rundweg, der durch ein schönes Waldgebiet führt. Dieser ist weitestgehend eben und bequem zu erlaufen.  

Unweit vor dem Ende unserer Fahrt auf dem Skyline Drive machten wir u.a. noch einen Halt beim Jewell Hollow Outlook, den wir besonders empfehlen wollen.

Vom Parkplatz aus klettert man über ein paar Felsen, steht dann auf einem kleinen Felsplateau und hat noch einmal einen grandiosen Ausblick auf die Waldlandschaft dieses Parks. Ein besonders schöner Outlook.

Der Skyline Drive kreuzt dann nach kurzer Zeit den Lee Highway und führt noch 40 Meilen weiter nach Norden bis zum Endpunkt dieser Panoramastraße. Wir haben jedoch den Park bei der Ausfahrt am Lee Highway verlassen und haben noch einen kurzen Abstecher nach Westen zu den Luray Caverns, einer großen Tropfsteinhöhle, unternommen, die wir eigentlich noch besichtigen wollten.

Dort angekommen trauten wir unseren Augen nicht. Dieser Ort ist so enorm kommerzialisiert, dass hier Massen von Menschen mit unzähligen Autos und Bussen einfallen und man muß diesen Kontrast erst einmal verdauen. Gerade noch Natur pur und nun auf einem Rummelplatz.

Wir haben vor dem Parkplatz wieder kehrtgemacht und haben diese "Attraktion" dann doch ausgelassen. Wir fuhren über die landschaftlich ebenfalls schöne Route 231 wieder zurück nach Charlottesville.

 

Weitere Impressionen

 

Unsere Unterkunft in Charlottesville

HAMPTON INN CHARLOTTESVILLE

Ein typisches und klassisches Kettenhotel im Norden von Charlottesville, etwas zurück versetzt an der Route US 29.

Man darf nicht allzu viel erwarten, es gibt lediglich eine kleine Lobby, wo auch morgens das inkludierte Frühstück serviert wird. Die Zimmer sind ordentlich und sauber, leider kann man keine Fenster öffnen. Die Lage ist gut, zumal wenn man von hier aus den Shenandoah Nationalpark erkunden möchte. Im Vergleich zu vielen anderen Hotels, die wir im Vorfeld geprüft haben, bietet dieses Haus ein recht gutes Preis-/ Leistungsverhältnis.

www. Hampton Inn Charlotteville

Wer etwas luxuriöser logieren möchte, dem sei das traumhafte Hotel Keswick Hall empfohlen, dies liegt etwa 15 Fahrminuten östlich von Charlottesville. Hier haben wir bei unserer ersten Reise nach Virginia im Mai 2014 übernachtet. Unsere Review hierzu seht Ihr unter dem Menüpunkt Monticello.

Shenandoah National Park und Charlottesville waren Teil unserer folgenden Reise:

April/ Mai 2019

Atlanta - Gatlinburg - Smoky Mountains - Asheville - Blue Ridge Parkway - Blowing Rock - Peaks of Otter - Lexington - Staunton - Shenandoah National Park - Charlottesville - Williamsburg - Jamestown Yorktown - Chincoteague - Assateague National Park - Chesapeake Bay - Cambridge - Annapolis