Traumhafte Panoramastraße Unser individueller Reisebericht vom Blue Ridge Parkway

Der Blue Ridge Parkway gilt als eine der schönsten Panoramastraßen der USA und das können wir durchaus bestätigen.

Insgesamt verläuft dieser auf einer Länge von rund 755 Km, beginnend in den Great Smoky Mountains in North Carolina und endet im Shenandoah National Park in Virginia. Wir sind nicht die gesamte Strecke gefahren, aber fast. Die Fahrt auf diesem wunderbaren National Scenic Byway haben wir etwas südlich von Asheville begonnen und sind dann die restliche Strecke bis zum Shenandoah National Park gefahren, das waren immerhin 85% der Gesamtstrecke.

Ausführliche Informationen sowie eine gute Karte des Parkways gibt es auf der Seite vom National Park Service.

Bei unserem Tagesausflug von Asheville aus sind wir über die US 276 erstmals auf den Blue Ridge Parkway gestoßen. Bereits kurz davor sind einige Wasserfälle anzusehen, an denen man zwangsläufig vorbei kommt. 

Looking Glas Waterfall und Sliding Rock

Zwei davon haben uns besonders gut gefallen, zum einen der Looking Glas Waterfall mit seinen geballt herabstürzenden Wassermassen sowie der Sliding Rock, eine Art großes schräges Felsplateau, wo man auf dem kräftigen Wasserfilm herrlich herabgleiten kann. Letzterer ist bei Badefreunden scheinbar sehr beliebt.

An der Kreuzung zum Parkway geht´s dann nach Norden. Fuhr man vorher noch durch dichte Wälder, so steigt ab hier die Straße an und man bekommt schöne Ausblicke auf die weiten Landschaften geboten.

Entlang des gesamten Parkways gibt es nur eine Hand voll Einkehrmöglichkeiten, die direkt an der Strecke liegen. Eine davon erreicht man hier nach wenigen Kilometern, nämlich das Pisgah Inn. Dies ist nach unserer Kenntnis - neben dem Peaks of Otter Resort - auch die einzige Übernachtungsmöglichkeit direkt am Blue Ridge Parkway.

Hier bietet sich in jedem Fall ein Halt an für einen entspannten Lunch. Man sitzt in einem stets vollen Saal mit einfachen Holztischen und bekommt erstaunlich gute Speisen serviert. Gekrönt wird dies mit der wirklich tollen Lage an einem Hang mit fantastischem Panoramablick.

Hier im südlichen Teil des Parks befindet man sich im Pisgah District. Die gesamte Strecke ist in 4 Abschnitte aufgeteilt, nach Norden zu folgen die Highlands-, Plateau- und Ridge Districts. Jeder Teil dieses Parks wartet mit unterschiedlichen Landschaften auf.

Der Pisgah District ist geprägt von riesigen Waldgebieten und hügeligen Landschaftsformen. Die Straße verläuft in einer Höhe von teils bis zu 5.000 Fuß ( rund 1.500 Meter) und von den vielen Aussichtspunkten aus eröffnen sich schöne Aussichten. So u.a. auch auf den markanten Looking Glass Rock, der ein wenig an der australischen  Ayers Rock erinnert, nur in grün.

Es gibt hier natürlich unzählige Wanderwege, wie z.B. den Graveyard Fields Trail. Dieser beginnt etwas südlich des Pisgah Inns und führt durch ein leicht zu erwanderndes Dickicht zu einem Fluß mit kleinem Wasserfall.

Auf den großen Steinfelsen kann man sich am plätschernden Wasser herrlich in der Sonne aalen.

Die Fahrt geht weiter Richtung Norden, nun gelangt man einige Kilometer hinter Asheville in den Highland District. 

Vorbei an dem kleinen Ort Little Switzerland führt die von dichtem und schönem Baumbewuchs eingerahmte Straße auf Hochebenen mit herrlichen Ausblicken zu den Linville Falls, wo man eine kleine Wanderung machen sollte.

Ein rund einstündiger Wanderweg führt hier entlang des Linville Rivers zu zwei Wasserfällen. Von insgesamt vier Aussichtspunkten kann man die Schlucht mit den hinunter stürzenden Wassermassen beobachten. Ein sehr schöner Spaziergang in einer herrlichen Natur.

Fährt man den Blue Ridge Parkway weiter Richtung Nordosten, gelangt man nach gut 30 Minuten Fahrzeit zum Grandfather Mountain State Park. Hier kann man erhöht in den Bergen wandern oder die Attraktion dieses Parks überqueren, nämlich die Mile High Swinging Bridge.

Da wir recht schlechtes Wetter hatten mit Nebel und sehr eingeschränkten Sichtverhältnissen, haben wir allerdings dieses Ziel ausgelassen. Der nächste Ort ist Blowing Rock, der sehr nett ist und wo es einiges anzusehen gibt (Beschreibung siehe dort). Hier kann man auch im Chetola Resort sehr schön übernachten.

Die Fahrt geht weiter und nach einigen Kilometern verläßt man den Bundesstaat North Carolina und der Blue Ridge Parkway führt nun durch Virginia. Hier beginnt dann auch nach kurzer Zeit der Plateau District dieser Tour.

Die Straße schlängelt sich weiter durch hügelige und bewaldete Gebiete, wobei ab hier eine besondere Flora den Weg säumt, nämlich Rhododendren.

Am Wegesrand reihen sich diese Pflanzen zu Tausenden aneinander und dieses auch Alpenrose genannte Gewächs begleitet einen die nächsten rund 150 Kilometer. Wir waren hier Anfang Mai, leider war dies zeitlich etwas zu früh, um die Rhododendren in voller Blüte zu sehen, aber die ersten Blüten waren schon  zu erkennen. Im Juni muß diese Strecke der absolute Traum sein.

Man überquert dann die US 58 und kurz danach erscheint mal wieder eines der ganz wenigen Gebäude an diesem Parkway, die Mabry Mill. Diese Getreidemühle aus dem frühen 20. Jahrhundert ist eine der meist besuchten Attraktionen am Blue Ridge Parkway.

Diese ist wirklich traumhaft gelegen und man kann bei einem kurzen Spaziergang nicht nur die Mühle, sondern auch ein paar ehemalige Wohnhäuser und Arbeitsgeräte besichtigen. Sehr schön angelegt und der Ranger hier erzählt einem alles Wissenswertes über die Geschichte dieses Ortes.

Gleich nebenan befindet sich ein kleiner Shop und ein einfaches Restaurant, was eine große Ausnahme darstellt, denn unmittelbar am Parkway gibt es sonst so gut wie keine Einkehrmöglichkeiten.

Hier gibt es Sandwiches und kleinere Gerichte, alles down to earth, aber qualitativ nichts zu beanstanden und man wird sehr freundlich bedient.

Nach knapp 2,5 Stunden Fahrt durch schöne, von Rhododendren durchzogene Mischwälder gelangt man in die Region von Peaks of Otter im Ridge District. 

Dies ist wiederum eine wunderbare Gegend mit spitzen Bergformationen und ausgiebigen Wandermöglichkeiten. Vor allem bietet sich die hiesige Lodge als Übernachtungsmöglichkeit an, tolle Lage und tolle Anlage (Beschreibung siehe bitte unter dem Menüpunkt Peaks of Otter).

Auf den nun folgenden restlichen 80 Meilen bis zum Shenandoah National Park legt sich der Blue Ridge Parkway nochmal voll ins Zeug.

Man fuhr ja schon die bisherige Strecke immer entlang der Appalachen durch hügelige Landschaften, doch hier zeigt sich diese nochmal von ihrer besonders schönen Seite. Ein sanft geschwungenes und von dichten Wäldern überzogenes Terrain mit Flüssen und kleineren Seen bestimmen diesen letzten Streckenabschnitt. 

Ein kurzes Resümee: Wer intensive und vor allem weitestgehend ungestörte Natur mag, der ist auf dem Blue Ridge Parkway bestens aufgehoben.

Hier gibt es über eine Strecke von 755 Km keine Straßenschilder, keine Werbung, keine Orte oder Häuseransammlungen, statt dessen über mehrere Tage eine wunderbare Straße durch harmonische Hügellandschaften mit Wäldern und vielen Aussichtspunkten. Wir haben die Fahrt sehr genossen.

Weitere Impressionen vom Parkway