Reichtum und Küstenflair Unser individueller Reisebericht von Long Island & den Hamptons

 

Anfang April 2022 machten wir uns nach unserem ersten Besuch im Jahr 1992 erneut auf, die Mega - Metropole New York City zu erkunden.

Dort verbrachten wir 6 Tage, fuhren dann für 2 Tage ins Hudson River Valley und anschließend nach Long Island. Wir wollten uns insbesondere die bekannten Hamptons ansehen, wo in den warmen Sommermonaten Multimillionäre und Berühmtheiten ihre opulenten Sommerhäuser beziehen und sich hier ein Stelldichein geben. Darüber hinaus standen auch Präsidenten- und Großunternehmer - Villen auf unserem Besuchsprogramm.

Übersicht unserer Erkundungsziele

In den 3 Tagen, die wir auf Long Island verbrachten, haben wir uns die rechts in der Karte markierten Gegenden angesehen.

Leider hatten wir, bis auf unseren Abreisetag, durchgehend recht schlecht Wetter, sodass wir leider nur eingeschränkt unsere Touren im Freien durchführen konnten. Aber wir wussten ja, dass in dieser Jahreszeit die Wetterbedingungen nicht optimal sind, haben uns also warm eingepackt und insofern das Beste daraus gemacht.

 
 

Greenport und North Folk

Im nordöstlichen Zipfel von Long Island haben wir uns in dem unten beschriebenen Hotel eingemietet und unsere Touren von hier aus unternommen.

Greenport ist ein hübscher kleiner Ort und in der Nebensaison sehr beschaulich. Dies ändert sich überall in der Hauptsaison, wenn die Menschenmassen in die beliebten Orte dieser Halbinsel einfallen. Die Menschen hier beschrieben es so: "In the summer time it´s a completely different world". Entlang der Hauptstraße findet man viele Restaurants und Geschäfte und über den netten kleinen Stadtpark sowie einen Uferweg gelangt man zum Hafen. Von hier aus verkehrt auch die Fähre Richtung Shelter Island und Sag Harbor.

Die North Forks, die von Riverhead bis zum Ort Orient reichen, sind bekannt für ihre zahlreichen Weingüter. Dies hatten wir so nicht erwartet, aber in der Tat reihen sich die Weinreben entlang der beiden Hauptverbindungsstraßen Route 25 und 48 aneinander. Fast überall werden natürlich Weinproben angeboten, leider haben diese Weingüter, die größtenteils sehr eigenwillige Namen haben, aber keine angeschlossenen Restaurants, wie man es insbesondere von Südafrika kennt.

Von der Route 48  zweigt bei dem Weingut One Woman Wines & Vineyards eine Straße ab zum Horton Point Lighthouse. Hier gibt es einen Leuchtturm und einen kleinen, aber schönen Park zu besichtigen. Über eine Holztreppe gelangt man ferner direkt ans Meer zu einem schmalen steinigen Strand. Einen kurzen Abstecher also wert.

Montauk

Am nächsten Tag machten wir uns auf Richtung Montauk, die südöstliche Spitze von Long Island. Es gibt zwei Möglichkeiten, dort hin zu gelangen, entweder fährt man mit dem Auto um die Great Peconic Bucht über Riverhead oder man nimmt die Fähren über Shelter Island Richtung Sag Harbor. Für die zwei Fährverbindungen muß man zu zweit etwas über $ 30,00 pro Fahrstrecke kalkulieren und zeitlich gesehen spart man gegenüber der Autofahrt über Riverhead nur wenige Minuten ein. 

Am Montauk Point State Park dann angekommen zieht es einen zwangsläufig erst einmal zum dortigen Leuchtturm. Eigentlich kann man das Lighthouse nebst Museum besichtigen, allerdings nicht in der Nebensaison. Es regnete leider, sodass wir uns auf einen kurzen Spaziergang zum dortigen Strand beschränkten, der mit vielfäligen Steinarten aufwartet.

Gleich nebenan befindet sich der Camp Hero State Park, wo man noch Überreste der einstigen US Militärbasis besichtigen kann. Diese wurde 1942 errichtet, zu sehen sind noch die Radarstation, einige Fundamente von Artilleriegeschützen, Betonbunkern sowie Marinegewehren.

Heute kann man durch diesen Park spazieren gehen und vielfältigen Freizeitmöglichkeiten nachgehen, mehrere Picknickplätze sind ebenfalls vorhanden. Eigentlich kann man wohl auch mit dem Auto die Sehenswürdigkeiten hier anfahren, diese Straßen waren aber leider größtenteils gesperrt und bei dem regnerischen Wetter und den durchnässten Böden war uns nicht so richtig nach größeren Fußmärschen. Besser also in den wärmeren und trockneren Monaten hierher kommen.

Wenige Kilometer weiter zurück Richtung Montauk liegt der Shadmoor State Park, der ebenso im Zweiten Weltkrieg der Küstenverteidigung diente. Ruinen und Überreste zweier Beobachtungsbunker sind auch noch zu sehen.

Spazierwege führen durch den Park mit seiner charakteristischen Busch - Vegetation und mit etwas Glück kann man sogar Wild beobachten. Ein schöner Rundweg führt zu einer Klippe am Meer und wir hatten sogar etwas Glück und nutzten eine kurze Regenpause für diesen halbstündigen Spaziergang.

Von Montauk zurück nach Greenport muß man etwa 1.40 h Fahrzeit einplanen und egal ob man eine Autofahrt oder die Fährverbindungen wählt, es dauert in etwa gleich lang. In Greenport dann angekommen können wir gleich zwei hervorragende Restaurants empfehlen. Grundsätzlich muß man sich darauf einstellen, dass ein netterer Restaurantbesuch auf Long Island in der Regel nicht gerade günstig ist. Zu zweit gibt man sehr schnell mal $ 100 bis $ 130 aus. Aber die Leistungen und die Qualität stimmen dann auch.

Restaurant Tipp 1

Schräg ggü. von unserem Hotel an der Hauptstraße liegt das Noah´s, das eine raffinierte Auswahl an sehr guten Gerichten bietet.

Es ist ein etwas feineres Restaurant, aber unkonventionell und keinesfalls steif. Man sitzt sehr schön, wird bestens bedient und wir haben jeden Bissen unserer sehr schön angerichteten Speisen genossen.

Restaurant Tipp 2

Das ebenso hervorragende The Frisky Oyster am Ende der Hauptstraße ist vielleicht noch ein wenig schicker, aber gleichzeitig auch locker und leger.

Wir haben uns aus der Karte mehrere Vorspeisen zusammen gestellt, denn diese klingen nicht nur außergewöhnlich, sondern schmecken auch außerordentlich gut. Toller, freundlicher Service und ein wunderbares Ambiente, ein rundum gutes Dinner.

Sag Harbor

Unser nächster Ausflugstag begann in Sag Harbor, wo wir uns dieses nette Städtchen bei einem Rundgang angesehen haben.

Von der ehemals bedeutenden Stadt der Walfangindustrie zeugen heute noch viele historische Gebäude, der Ort war auch Ende des 18. Jahrhunderts zum ersten Einreisehafen der USA ernannt worden. Die sehr schöne und gepflegte Innenstadt, liebevoll Village District genannt, wurde demzufolge auch im National Register of Historic Places aufgenommen.

Sag Harbor soll auch über eine gute Auswahl an exzellenten Restaurants verfügen, die wir aber leider nicht ausprobieren konnten, da wir unseren Besuch am Vormittag abstatteten.

Die Hamptons

Und dann fuhren wir zu den berühmten Hamptons, die hauptsächlich aus den Orten Westhampton, Hampton Bays, Southhampton, Bridgehampton und Easthampton bestehen. Hier residieren sie, die Superreichen, die Hollywood Stars und Großunternehmer. Allerdings sind die pompösen Domizile allesamt "nur" Wochenend- oder Sommerresidenzen.

Das wohl begehrteste Wohngebiet liegt südlich der Ortschaft Southhampton und die teuersten Häuser sollen an der Meadow Lane entlang des Meeres liegen. Zu den bekanntesten Eigentümern gehören Berühmtheiten wie Steven Spielberg, Jennifer Lopez, Calvin Klein oder der Multimilliardär Gerald J. Ford. Auch wurden hier zahlreiche bekannte Filme gedreht, so z.B unter anderem Was das Herz begehrt mit Jack Nicholson und Diana Keaton.

Man kann durch die Straßen fahren und die Feriendomizile der Wohlhabenden bestaunen, allerdings sind auch viele der richtig großen Villen mit hohen Hecken und Zäunen vor neugierigen Blicken gut geschützt.

Der gesamte Küstenabschnitt entlang der Hamptons verfügt über sehr schöne weite Strände. Diese sind zwar öffentlich, allerdings ist es gar nicht so einfach, an diese auch zu gelangen.

Ganz bewußt gibt es nur sehr wenige Parkplätze, die dann auch mal $ 50 Gebühr kosten und am Straßenrand zu parken würde bedeuten, dass das Auto in kürzester Zeit abgeschleppt wird. Also bleibt nur übrig in den jeweils rund 2 - 3 Kilometer entfernten Orten zu parken und zu laufen oder mit dem Fahrrad hinfahren. Oder man besucht einen Gottesdienst in der am Strand liegenden St. Andrew´s Dune Church ...

Imbiss Tipp

In der Nebensaison sind in Southhampton die meisten Restaurant nur abends geöffnet, insofern haben wir uns zum Lunch für einen Imbiss entschieden.

Fündig geworden sind wir an der Main Street im The Golden Pear Café. Hier gibt es zu Mittag erstaunlich raffinierte und abwechslungsreiche Sandwiches und kleinere warme Gerichte. Die wenigen Sitzplätze sind gut belegt, dieses Café ist scheinbar bei den Einheimischen recht beliebt.

Unsere letzte Nacht vor der Rückreise nach Deutschland verbrachten wir im Ort Garden City und am Abreisetag zeigte sich dann auch die Sonne von ihrer schönsten Seite. Unser Rückflug ging erst abends, sodass wir den ganzen Tag Zeit hatten für die Besichtigungen zweier Anwesen an der Nordküste von Long Island.

Sagamore Hill National Historic Site

Auf einer Halbinsel an der Oyster Bay liegt das Wohnhaus des ehemaligen US Präsidenten Theodore Roosevelt.

Das Haus mit seinen 22 Zimmern wirkt von außen eher bescheiden, architektonisch in einem sehr schönen Landhausstil gehalten. Es tront auf einem kleinen Hügel und ist von einem großen Park umgeben. Das Haus kann man auch mit Voranmeldung von Innen besichtigen. 

Es lohnt sich, den über 600.000 m² Park bei einem Spaziergang zu erkunden. Es gibt einen sehr schönen Nature Trail, dieser Wanderweg führt durch ein schönes Waldgebiet bis hin zum Meer.

Dabei kommt man auch an dem sog. Old Orchard Haus vorbei, in dem in späteren Jahren der älteste Sohn des Präsidenten mit seiner Familie lebte. Heute ist es ein Museum untergebracht, das das Leben von Theodore Roosevelt veranschaulicht.

Weiter ging es auf der Route 25 A nach Osten zur nächsten Sehenswürdigkeit auf der Halbinsel Centerport.

Auf dem Weg dort hin fährt man zwangsläufig durch den sehr netten Ort Cold Spring Harbor, in dem neben Nobelpreisträgern und Schauspielern u.a. auch der berühmte John Lennon ein Haus besaß. Also ruhig einen kurzen Stop einlegen und die Main Street einmal auf und ab gehen. Und wenn man Hunger verspürt, dann bietet sich hier das Gourmet Whaler an, es gibt gute Sandwiches und scheint bei den Einheimischen beliebt zu sein.

Vanderbilt Museum and Planetarium

Und dann erreicht man das Vanderbilt Museum and Planetarium in Centerport. Wer kennt sie nicht, die unglaublich reiche Familie Vanderbilt. Hier auf Long Island lebte William Kissam Vanderbilt II, der Urenkel von Cornelius Vanderbilt, der das Familienimperium aufbaute.

Wenn man hier ankommt, muß man sich zuerst einmal seine vorreservierten Tickets ( $ 10,00 pro Person ) im Planetarium abholen. Damit kann man das Anwesen sowie die allgemeinen Ausstellungsräume besuchen. Wenn man sich die Wohnräume auch ansehen möchte, dann kauft man hier noch ein Zusatzticket für $ 6,00. Dieses zusätzliche Eintrittsgeld sollte man auch ausgeben, denn bei einer Führung bekommt man dann nicht nur die opulenten Räume zu sehen, sondern erfährt auch viel über dieses im spanischen Baustil errichtete Herrenhaus sowie die Familiengeschichte der Vanderbilts.

Dieses Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Sommerhaus trägt den Namen Eagle´s Nest und besticht heute noch durch seine Originalität. Die 24 Zimmer des Hauses sind nahezu komplett noch so mit antiken Original - Möbeln eingerichtet, wie William Vanderbilt II es verlassen hat.

Man taucht also sehr authentisch in die Welt der damaligen Zeit ein und bekommt einen guten Eindruck vom luxuriösen Leben dieser überaus wohlhabenden Familie. Der geführte Rundgang dauert etwa 45 Minuten.

Neben den Wohnräumen sind noch mehrere Museumsräume zu besichtigen, in denen umfangreiche Sammlungen von Exponaten ausgestellt sind, die Herr Vanderbilt bei seinen weltweiten Reisen gesammelt hat.

Zu bestaunen gibt es allerlei Tierexponate, darunter der mit einer Länge von rund 10 Metern weltweit größte ausgestopfte Walhai. Außerdem tausende von Meeresfischen, Säugetiere, Vögel, eine ägyptische Mumie, Oldtimer sowie nautische Exponate wie die Modelle der zahlreichen Yachten und Schiffe der Familie und und und ...

Nach einem kleinen Spaziergang durch den Park des Anwesens kann man auch noch das Planetarium nebst Observatorium besuchen.

Und falls Ihr in Garden City wohnen solltet (siehe nachfolgende Hotelbeschreibung), dann gibt es hier noch einen Tipp zum Abschluß:

Ganz in der Nähe von unserem Hotel in Garden City hatten wir den BK Sweeney´s Uptown Grille entdeckt und können nur Gutes berichten.

Das Lokal ist zweigeteilt, auf der einen Seite eine lange Bartheke mit zahlreichen Drink - Angeboten und auf der anderen Seite ein gemütliches Restaurant. Die Steaks waren hervorragend und wir wurden sehr freundlich bedient.

Sehr nettes Ambiente und ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis für diese Gegend.

Auf Long Island waren wir im April 2022 für insgesamt 4 Tage.

 

Unsere Unterkunft in Greenport

The Harborfront Inn

Unmittelbar am Greenport Harbor gelegen, stellt dieses Hotel einen idealen Ausgangspunkt für die Erkundung der sog. North Fork, also des nordöstlichen Endes von Long Island mit zahlreichen Weingütern, dar. Die Hamptons und die wunderbare Montauk - Gegend erreicht man entweder mit zwei Fährverbindungen nach Sag Harbor oder mit dem Auto über den Hauptort Riverhead in jeweil etwas über einer Stunde.

Vom Hotel aus erreicht man ganz bequem den Ortskern mit seinen Restaurants und Geschäften. Die Zimmer sind geräumig und gemütlich ausgestattet. Alles top gepflegt und vom Balkon aus blickt man auf das Meer, die Uferpromenade sowie den nahe gelegenen Fährhafen. Es wird ein einfaches, aber ausreichendes Frühstück in der kleinen Lobby angeboten, größere Aufenthaltsbereiche gibt es leider nicht und der Barbereich wurde gerade umgebaut.

Insgesamt ein sehr schönes Hotel mit einem - zumindest in der Nebensaison - im Vergleich zu anderen Hotelalternativen guten Preis-/ Leistungsverhältnis.

www. Harborfront Inn

Unsere Unterkunft in Garden City

The Garden City Hotel

Dieses Hotel hatten wir uns für die letzte Nacht vor unserer Rückreise ausgewählt, denn man logiert hier in einem sehr schönen und gepflegten Stadtteil und erreicht den New Yorker JFK Flughafen in gut 20 Fahrminuten. 

War es zunächst eher eine strategische Wahl, so entpuppte sich diese Unterkunft als ein sehr schönes Hotel mit einer sehr guten und gehobenen Ausstattung. Sehr freundlicher und aufmerksamer Service, großzügige Zimmer gehobenen Standards und sogar öffenbaren Fenstern, einladender Restaurant- und Barbereich und ein Kiosk, der neben dem Hotelrestaurant auch ein einfaches Frühstück anbietet. Die Lage ist perfekt, zahlreiche Restaurants erreicht man in 5 bis 10 Gehminuten inklusive Starbucks (wo wir gerne frühstücken).

Ruhig gelegen und dennoch alles gut zu erreichen, auch mit der Bahn, der Bahnhof ist nur 1 bis 2 Gehminuten entfernt. Empfehlenswert.

www. Garden City Hotel

Long Island war Teil dieser Reise

April 2022

Manhattan in New York City

Hudson Valley

Long Island

Hamptons

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