Tampa - kubanisch, historisch Unser individueller Reisebericht

Der Business District der Innenstadt von Tampa ist sehr gepflegt, aber nicht allzu spektakulär. Einige Bürohochhäuser und geschäftiges Treiben mit ein paar Grünflächen zwischendurch prägen das Bild der City. Insbesondere während der Mittagszeit, wenn die Manager und Angestellte zum Lunch ausschwärmen, sind die kleinen Parks und alle Restaurants voll.

Nett ist ein Spaziergang entlang des Tampa Riverwalks, der teils über Stegkonstruktionen durch den Fluß verläuft.

Die Stadt und die nahe Umgebung haben drei interessante und schöne Sehenswürdigkeiten anzubieten, die einen Besuch lohnen.

Tampa Bay Hotel

Das Wahrzeichen von Tampa ist das Universitätsgelände, dessen Hauptgebäude das ehemalige Tampa Bay Hotel darstellt. Der Eisenbahn-Magnat Henry B. Plant schloss 1884 Tampa an sein Schienennetz an. Damit einher kamen immer mehr Geschäftsleute und Besucher in die Stadt, Tampa erfuhr eine Blütezeit.

Plant baute daher auf einem über 600.000 m² großen Grundstück direkt am Hillsborough River ein beeindruckendes Luxushotel mit besonders edler Ausstattung. 

Das im maurischen Architekturstil errichtete Hotel hatte 511 Gästezimmer und wurde geradezu detailverliebt gebaut. Davon zeugen heute noch die vielen Holzschnitzarbeiten und die insgesamt 13 unübersehbaren Türme.

Heute ist das Gelände ein lebendiger Universitätscampus mit einem schönen vorgelagerten öffentlichen Park. In einem Teil des Hauptgebäudes befindet sich das Henry B. Plant Museum, in dem man noch den Luxus der einst noblen Herberge erleben kann.

Ybor City

Tampa ist wohl außerhalb von Kuba der bekannteste Ort der Zigarrenproduktion. Es begann 1885 mit Vicente Martinez Ybor, der seine Tabakfirma hier eröffnete. Heute ist ein ganzer Stadtteil nach ihm benannt, schließlich ist es ihm zu verdanken, dass die Wirtschaft einen Aufschwung erfuhr und die Bevölkerung rasant anwuchs. Anfang des 20. Jahrhunderts war Ybor City zum größten Zigarrenhersteller aufgestiegen.

Auch heute noch versprüht diese Gegend von Tampa einen alten, leicht morbiden Charme und man kommt sich ein bisschen vor wie in Kuba.

Wir waren hier an einem Sonntag Vormittag und der Stadtteil wirkte wie ausgestorben. Dem ist dann abends aber ganz und gar nicht mehr so, denn hier gibt es unzählige Bars und Restaurants, die nicht nur von den vielen Studenten der nahen Universität, sondern auch von Touristen und Bewohnern der Stadt rege besucht werden.

Einen Spaziergang durch das Zentrum dieses Stadtteils sollte man sich nicht entgehen lassen. Unser Ausgangspunkt war das Centro Ybor, ein nicht zu übersehender, prächtiger  Backsteinbau zwischen der 7. und 8. Straße. 

Gleich schräg gegenüber an der 7 th Ave taucht dann auch schon der erste Zigarrenladen auf.

Im Tabanero Cigars kann man den Zigarrendrehern über die Schulter schauen und natürlich auch die eine oder andere Sorte einmal probieren oder einkaufen und mitnehmen.

Weitere Altstadt - Highlights

Weiter geht´s Richtung Osten, vorbei an vielen Altbauten mit schöner Patina und meist gußeisernen Balkonen und Arkaden. Wenn man den Prachtbau des Italien Clubs erreicht hat führt die 19th Street nach Norden zu weiteren Sehenswürdigkeiten wie dem Casa Oliva, einer ehemaligen Zigarrenfabrik und dem Ybor City State Museum, das in einem ehemaligen Bäckereigebäude untergebracht ist. 

Gegenüber vom Museum liegt der nette kleine Centennial Park, ein Stadtpark mit einem Denkmal für die vielen Immigranten, die diesen Stadtteil bis heute prägen. Hier findet auch alljährlich das Cigar Heritage Festival statt, bei dem -der Name ist Programm- natürlich viel geraucht wird.

Wenn man den Stadtpark überquert und die 8th Ave nach Westen läuft, erscheint kurz nach der Kreuzung Avenida Republica de Cuba das große prächtige Gebäude der einstigen Zigarrenfabrik von Herrn Ybor, welches zur Blütezeit der Zigarrenherstellung die weltweit größte Produktionsstätte ihrer Art war. Heute wird dieses einen ganzen Häuserblock ausfüllende Backsteingebäude von Scientology genutzt, naja ....

Gegenüber lohnt noch ein kurzer Abstecher zum Jose Marti Park mit der Statue des gleichnamigen Nationalhelden Kubas. Beim weiteren Erkunden dieses Viertels kann man sich auf vielen gußeisernen Informationstafeln über die Geschichte und die jeweiligen Ereignisse hier schlau machen. Sehr schön gemacht.

Manatee Viewing

Etwa 25 Fahrminuten südlich der Stadt, auf dem Weg zu unserem unten beschriebenen Hotel, erwartet einen noch eine weitere Attraktion vor skurriler Kulisse.

Von der US 41 biegt man ab zu einem riesigen, schon sehr in die Jahre gekommenen Kraftwerk, das hier Strom erzeugt. Hier befindet sich das Manatee Viewing Centre, ein Informationszentrum für die sog. Rundschwanzseekühe. Über einen Holzsteg wird man zu dem Hafenbecken geleitet und da sind sie tatsächlich, bis zu 100 dieser Manatees liegen hier gemächlich im Wasser, das von dem Abluß des Kraftwerkes erwärmt wird (es soll aber völlig sauber sein).

Die kleinen Erhebungen im Wasser auf dem nachfolgenden Foto mit dem Kraftwerk sind übrigens alles Manatees ...

Man muß sich hier einfach die Kulisse wegdenken, denn die Location an sich ist sehr schön. Neben dem informativen Besucherzentrum mit einem kleinen Aquarium werden weitere Spazierwege geboten, die wir aber leider nicht mehr begehen konnten, denn die Anlage schließt bereits um 16.00 h. Also rechtzeitig hinfahren.

Geöffnet war noch eine schöne Steganlage, die durch einen dichten Mangrovenwald führt.

 

Weitere Impressionen von Tampa

 

Unsere Unterkunft bei Tampa

HARBORSIDE SUITES AT LITTLE HARBOR

Im Stadtgebiet von Tampa haben wir kein wirklich ansprechendes Hotel gefunden und wir wollten mehr in der Natur übernachten. So sind wir auf die Harborside Suites gestoßen, die 30 Fahrminuten südlich von Tampa an einer Marina liegen. Das Hotel ist zwar etwas abgelegen, dafür wohnt man hier in angenehmer Ruhe unweit eines kleineren Strandes.

Die Zimmer sind sehr geräumig und bestehen aus einem Schlaf- sowie einem Wohn- und Essbereich. Diese sind im maritimen Stil eingerichtet und vom Balkon aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Boote und das Meer. Die Außenanlagen sind nicht sonderlich groß, aber rund um den Pool gibt es viele lauschige Ecken, wo man in Ruhe entspannen kann.

Alles ist sehr gepflegt und bis zum Strand sind es keine 5 Gehminuten. Hier befindet sich auch das Restaurant Sunset Grill mit schöner Außenterrasse und Bar.

Update 2022: Anscheinend gibt es dieses Hotel nicht mehr, es scheinen nun Appartement und Wohnungen daraus geworden zu sein.

Tampa war Teil unserer folgenden Reise:

Januar 2020

Miami SüdEvergladesCoral SpringsNaples —​​​​​​​ Lovers Keys —​​​​​​​ Sanibel Island —​​​​​​​ Sarasota — Tampa —​​​​​​​ Orlando

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