Weite Wildnis und höchster Berg Reisebericht unserer Tour durch den Denali Nationalpark

Der Denali Nationalpark ist wahrlich ein Park der Superlativen. Er ist mit über 24.000 km² der drittgrößte Nationalpark der USA und gilt als das größte geschützte Ökosystem unserer Erde. Neben zahlreichen Bergketten ragt hier auch der mit 6.190 Metern höchste Berg Nordamerikas in die Höhe.

Eine 92 Meilen (knapp 150 Km) lange Straße führt vom Visitor Center aus in den Nationalpark, allerdings sind ledigleich die ersten 24 Km für den Individualverkehr geöffnet.

Weiter in den Park kommt man nur mit Shuttle Bussen, die etwa 1 Km vor dem Visitor Center starten. Es werden verschiedene Touren angeboten, bei unserem Besuch aber wegen Bauarbeiten leider nur bis Meile 43.

Tundra Wilderness Tour

Wir haben die Tundra Wilderness Tour gebucht, diese führt einen 5 - 6 Stunden lang in die weite Wildnis des Nationalparks.

Zunächst geht es auf der für den Individualverkehr auch frei gegebenen Asphaltstraße bis zum Savage River. Bereits auf dieser Strecke konnten wir Elche und Rentiere in einer herrlichen Landschaft mit toller Bergkulisse sichten.

Bei Meile 9 wird bei gutem Wetter ein Stopp eingelegt, denn von hier aus bekommt man den Mount Denali erstmals zu sehen. Dieser ist die meiste Zeit von Wolken bedeckt, wir hatten aber Glück und konnten den mächtigen Berg zumindest weitestgehend beobachten.

Beim Kontrollpunkt am Savage River betritt dann ein Ranger den Bus und informiert die Gäste über die Verhaltensregeln im Park. Ab hier dürfen dann auch nur noch die Shuttlebusse sowie Camper mit Sondergenehmigung weiterfahren.

Begleitet von Elchen, Caribous und Stachelschweinen geht es auf einer etwas holpriger werdenden Schotterstraße durch eine völlig unberührte Naturlandschaft.

Nach weiteren 25 Km erreicht man den Teklanika Rest Stop, hier hält der Bus für etwa 15 Minuten und man hat Gelegenheit, Toiletten aufzusuchen und von einer Aussichtsterrasse aus einen schönen Blick auf den Teklanika River zu werfen.

Ein Wanderweg führt zu diesem Gletscherfluß und grundsätzlich ist es bei dieser Tour möglich, jederzeit auszusteigen und mit einem anderen Bus weiter zu fahren. Hier konnten wir auch ein Moorschneehuhn beobachten. Diesen Fasanenartigen Vogel hatten wir noch nie gesehen.

Weiter geht es durch eine Schlucht und dann über den Sable Pass, hier taucht man immer weiter in die Tundra Vegetationszone ein. Bäume sieht man kaum noch und die offene Landschaft mit Schneefeldern zeichnet schließlich eine subpolare Klimazone aus.

Hier bekamen wir - zwar leider nur in der Ferne - auch Grizzlybären und Schneeziegen zu sehen.

Und dann erreicht man bei Meile 43 East Fork am gleichnamigen Fluß. Normalerweise geht die Fahrt noch über 70 Km weiter, wegen eines Erdrutsches ist die Straße aber leider bis Mitte 2026 gesperrt.

Hier macht der Bus wieder einen Halt von rund 20 Minuten und man kann sich bei einem kurzen Spaziergang zum Fluß die Beine vertreten. Ranger informieren hier auch über Flora und Fauna sowie die Geschichte und Topographie des Parks.

Besuch bei den Schlittenhunden

Wenn man mit dem eigenen Auto in den Park fährt, dann ist das Visitor Center mit einem netten kleinen Museum die erste Anlaufstelle. Hier bekommt man alle nötigen Informationen sowie Kartenmaterial.

Nur 3 Km von diesem entfernt liegen die Headquarters des Parks. Hier kann man einigen Schlittenhunden einen Besuch abstatten, diese werden im Winter eingesetzt, denn nur so kann man in den verschneiten Monaten Orte im Park erreichen, die Straßen werden nämlich nicht geräumt.

Mountain Vista Trail

Der Park bietet zahlreiche Wanderwege, wir sind noch den Mountain Vista Trail gegangen. Vom Visitor Center aus fährt man 18 Km und nachdem wir einen Elch noch die Straße queren ließen unternahmen wir eine kurze Wanderung. 

Der rund 30 minutige Rundweg führt durch eine offene Vegetation mit Büschen sowie vereinzelt Bäumen und bietet schöne Ausblicke auf das Savage River Valley und die schneebedeckten Berge.

Savage Cabin Trail

Gleich auf der anderen Straßenseite beginnt der Savage Cabin Trail. Die ursprünglich 1925 errichtete Savage-Hütte erreicht man über einen 500 Meter langen Lehrpfad mit Schautafeln. Im Winter dient die Hütte ausschließlich als Schutz und Übernachtungsmöglichkeit für Patrouillen. Netter kurzer Spaziergang.

Unsere Unterkunft am Denali Park

Denali Princess Wilderness Lodge

Diese weitläufige Anlage mit über 600 Zimmern liegt direkt am Nenana River und ist wie ein kleines Dorf aufgebaut. Trotz der Größe ist alles sehr aufgelockert und entspannt, die jeweiligen Wohnhäuser verteilen sich großräumig auf dem mit Bäumen durchsetzten und schön angelegten Gelände.

Es gibt insgesamt 7 Restaurants und Cafés, die auch von Nicht - Hotelgästen besucht werden können. Besonders schön ist die große Terrasse mit tollem Ausblick auf den Fluß und die Berge. Verteilt auf dem Areal gibt es auch einige Geschäfte.

Unser Zimmer mit Blick ins Grüne war sehr gemütlich und gepflegt, nichts zu meckern. Eine sehr schöne Anlage und es gibt auch einen kostenlosen Shuttlebus zum knapp 3 Km entfernten Nationalpark.

Hier geht´s zur Hotel - Website →  www. Denali Princess Wilderness Lodge

Denali Nationalpark war Teil dieser Reise

Juni 2025