Big Five selber entdecken Individueller Reisebericht vom Südteil des Krüger Nationalparks

Im Mai 2012 fuhren wir zum neunten Mal nach Südafrika. Wir haben auf den vorangegangenen Reisen viele Safaris gemacht, allerdings den Krüger Park immer ausgelassen. Wir dachten immer, mit dem eigenen Auto über asphaltierte Straßen zu fahren wäre nicht authentisch.

Natürlich sind die Safaris in den privaten Reservaten deutlich spektakulärer, aber der self drive durch den Krüger ist für Einsteiger und diejenigen, die das Wild auf eigene Faust entdecken wollen, ebenfalls sehr zu empfehlen. Vorteil dabei ist natürlich, dass man selber entscheiden kann, wann man wo seine Zeit verbringen möchte um dabei nicht nur die Tiere, sondern auch die abwechslungsreiche Landschaft zu erkunden. Neben den geteerten Straßen gibt es zahlreiche unbefestigte Routen, hier macht das Fahren mehr Spaß und ist auch wesentlich authentischer. Wir waren im südlichen Teil des Parks.

Meiden sollte man den Park während der Hochsaison und zu Ferienzeiten, denn dann klebt ein Auto an dem anderen.

Wir haben uns zwei Ausgangspunkte für unsere Fahrten ausgesucht. Von Crocodile Bridge, ganz im Südosten des Parks, erkundeten wir die Lower Sabi Gegend und vom Malelane, im Südwesten des Parks, aus die Gebiete Berg-en-Dal und Pretoriuskop. Einen Abstecher unternahmen wir auch noch nach Skukuza, um uns dort bei einem einfachen Mittagessen zu stärken.

Landschaftlich hat uns der südwestliche Teil besser gefallen, dort ist es etwas hügeliger und abwechslungsreicher. Der südöstliche Bereich ist flacher mit weiten Ausblicken und ruhiger.

Tipp:

Die staatlichen Camps sind allesamt sehr schön gelegen und lohnen allein wegen der jeweiligen Lagen schon einen Besuch. Wenn man aber einen Halt sucht, um ein Frühstück oder Lunch einzunehmen, dann sollte man die großen Camps wie Lower Sabi oder Skukuza meiden, da tummeln sich die touristischen Massen.

Sehr schön ist das abgelegene Berg-en-Dal sowie Afsaal mit leckeren Kudu-Grillwürsten.

Lower Sabi

In Lower Sabi sind besonders schön die Nebenstraßen Richtung Ntandanyathi Beobachtungsstelle (südlich des Lower Sabi Rest Camps an der S 28), rund um den N´wagovila Hügel sowie die Biyamiti Gegend. Hier hatten wir auch das besonders große Glück, direkt an der Biyamiti Road die vom Aussterben bedrohten Wild Dogs (Afrikanischer Wildhund) zu sehen. Diese bekommt man nur sehr schwer zu Gesicht, insofern war die Freude sehr groß.

Diese sehen den Hyänen etwas ähnlich, sind etwa so groß wie ein Schäferhund. Faszinierende Tiere mit großen Löffelohren. Auf diesen kleineren Nebenstraßen wird man auch immer wieder von Tieren, die auf der Straße Rast machen, zu einer erfreulichen Zwangspause veranlasst.

Durch den Park zu fahren und keine Tiere zu sehen ist eigentlich unmöglich. Manchmal halten sich diese sehr nah an den Straßen auf und überqueren diese und manchmal sieht man sie nur aus der Ferne. Anders als bei den privaten Konzessionen außerhalb des Krüger Parks darf man hier die Straßen nicht verlassen, auch die geführten Safari Fahrten nicht.

In den jeweiligen Camps hängen immer Pläne aus, an denen man gesichtete Tiere markieren kann, sodass andere Besucher wissen, wo welche Tiere sich aufhalten. Allerdings sind diese Informationen nicht allzu verläßlich.

Von Malelane aus führt es einen natürlich erst einmal in die hügelige Landschaft rund um Berg-en-Dal. Die Strecken hier sind landschaftlich sehr schön, insbesondere der Steilberg Pass, und man hat hier eine recht gute Chance, Leoparden zu sehen (wir leider nicht ...).

Weiterhin von besonderer Schönheit sind die Gebiete um Lukimbi und die gesamte Strecke Richtung Norden bis Renosterkoppies, parallel zur geteerten Straße H 3. Die Route Richtung Pretoriuskop ist schön zu fahren, allerdings haben wir dort nicht allzu viel Wild gesehen.

Die Artenvielfalt im Krüger National Park ist riesig, wobei man natürlich auch etwas Glück haben muß, um möglichst viele Tieren zu sehen. Es ist eben kein Zoo, sondern eine unvorhersehbare Wildnis. Wir hatten sogar das Glück an einem der Wasserlöcher Nilpferde zu sichten. Meist liegen diese ja den ganzen Tag im Wasser, denn sie gehen in der Regel erst nach Einbruch der Dunkelheit zum Fressen an Land. Insofern ist es erfreulich, wenn man diese Geschöpfe auch mal tagsüber in voller Größe erleben kann.

Aus unserer Sicht ist, wenn man unmittelbar außerhalb des Parks wohnt, Malelane als Ausgangspunkt am besten geeignet, an den zwei Tagen von hier aus haben wir am meisten gesehen.

 

Weitere Impressionen vom Krüger Park

 

Unsere Unterkünfte am Krüger Park

Wir haben davon abgesehen, in einem der staatlichen Camps im Park zu übernachten, da diese recht einfach sind. Es gibt auch private Lodges im Park, diese sind aber extrem teuer. Daher haben wir uns für folgende, jeweils unmittelbar an den Eingängen des Parks gelegene Unterkünfte entschieden:

Pestana Kruger Lodge

Diese liegt unmittelbar am Malelane Gate, man ist also in 2 Minuten im Park. Sie ist wunderschön gelegen, direkt am Crocodile River, der auch die Grenze zum Krüger Park bildet. Von der großen Terrasse im Haupthaus kann man Nilpferde, Nashörner, Elefanten usw. bestens beobachten und dabei einen Drink nehmen.

Wir haben uns für ein Zimmer mit River View entschieden, sollte man unbedingt machen. Die Zimmer sind geräumig und sehr schön ausgestattet mit eigener Terrasse.

Das Restaurant ist zu empfehlen, wir haben tadellos gespeist und der Service war insgesamt sehr zuvorkommend und freundlich. Eine rundum schöne Lodge.

www. Pestana Kruger Lodge

Buckler´s Africa Lodge

Zunächst die gute Nachricht, die Lage dieser Lodge ist sehr schön, direkt am Fluß gelegen, der die Grenze zum Krüger Park bildet. Sie liegt etwa 10 Km nordwestlich von Komatipoort, zum Parkeingang Crocodile Bridge sind es etwa 10 Fahrminuten.

Die Anlage an sich ist schön, großer Garten mit kleinerem Pool und man wohnt in einfachen, aber netten Zimmern. Allerdings mangelt es teilweise deutlich an Instandhaltungsmassnahmen.

Insofern kann man diese Unterkunft dann empfehlen, wenn man bereit ist, einige Abstriche am Komfort zu machen und über Mängel wie defekte Liegen oder eher schlechteren Service hinweg zu sehen. Dafür sind die Preise im Vergleich zu umliegenden Lodges recht moderat.

Update 2021: Wir waren 2012 hier und schaut man sich die aktuelle Website an, so wurde diese Lodge wohl von einer neuen Betreiberkette übernommen und aufgewertet. 

www. Buckler´s Africa Lodge

Der südliche Teil des Krüger Nationalparks war Teil unserer folgenden Reise:

Mai 2012

Durban  -  St. Lucia  -  Wetland Park  -  Hluhluwe Umfolozi National Park  -  Pongola National Park  -  Swasiland  -  Krüger Park Süd  -  Hazyview  -  Sabi Sands  -  Hoedspruit  -  Kapama

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