Mauritius - Der schöne Südwesten Unser individueller Reisebericht mit tollen Sehenswürdigkeiten

Dieser Teil der Insel ist in unseren Augen der Schönste. Wir waren hier 6 Tage und hätten gerne noch um ein paar weitere Tage verlängert. Hier kann man viel unternehmen mit tollen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Reizen.

Wir begannen gleich mit einem Highlight und fuhren zu der Coloured Earth, der farbigen Erde in Chamarel. Vorbei an Riesenschildkröten geht es bei einem kurzen Spaziergang zu einem wahren Farbenspiel der Natur inmitten eines kleineren Urwaldes. Verschiedenste Rottöne leuchten sozusagen um die Wette. Das Erstaunliche dabei ist, dass rundherum dichter Wald ist und nur an diesem kleinen Fleck sich das Schauspiel so zeigt. Warum das so ist? Dieses Naturphänomen entsteht durch die Erosion und das Auswaschens von Basalten, übrig bleibt nur noch eine konzentrierte Zusammensetzung von Eisen und Aluminium.

Die Formationen und Farben ziehen einen in den Bann und man kann hier einige Zeit verbringen.

Fährt man von hier aus etwas weiter, dann kommt man zu den über 100 m hohen Chamarel Wasserfällen. Diese stürzen in ein von Mooren und dichter Vegetation umfasstes Bassin und über diesem kreisen exotische Vögel. Fernglas mitnehmen!

Am Abend lädt der langgestreckte Sandstrand noch zu einem Spaziergang ein und man genießt herrliche Sonnenuntergänge bei einem frisch zubereiteten Cocktail direkt am Beach.

Dabei schön anzusehen sind die vom Wind aufgepeitschten Wellen am Riff, die lange Sprühwolken bilden.

Während der Rest der Insel nur kleinere Erhebungen aufweist, kommt man hier in den Genuß von landschaftlich reizvollen Bergen und Hochebenen. Ein Muß ist der Black River Gorges National Park. Man kann hier gemütlich mit dem Auto durchfahren und zahlreiche Wanderungen unternehmen. Es gibt mehrere Aussichtspunkte und die größte Auswahl an Flora und Fauna auf der Insel.

Man kann selber entscheiden, wie weit man durch das kleine Gebirge fahren und wandern will, wir haben einen ganzen Tag hier verbracht.

Die Straßen durch den Park sind teils eng und kurvig. Aber an der Kreuzung bei Le Pétrin traut man auf einmal seinen Augen nicht. Da führt eine riesige 4-spurige Straße mit Gehwegen in absoluter Übergröße zu dem heiligen See namens Grand Bassin. Kurz vor dem See erscheint eine bereits von Weitem sichtbare riesige Statue des hinduistischen Hauptgottes Shiva.

Als wir dort waren herrschte idyllische Ruhe, aber einmal im Jahr, Ende Februar/ Anfang März, findet das Mahe-Shivaratree-Fest statt mit rund 400.000 Gläubigen. Das muß dann der absolute Wahnsinn sein ...

Der indische Gott Shiva soll versehentlich hier einen Tropfen des heiligen Ganges-Wassers (das er zufällig dabei hatte ...) verschüttet haben und seitdem ist dieser Kratersee eine heilige Pilgerstätte.

Um den See herum gruppieren sich einige Tempel, bunt angemalte Götterstatuen und Opferstätten. Es ist interessant anzusehen, wie indische Gläubige hier beten und Opfergaben auf den See schicken. Und dies wird von unzähligen Affen, die frei herumlaufen, bettelnd beobachtet.

Einkehr - Tipp

Als Mittagspause bietet sich hier in den Bergen ein wunderschön gelegenes Restaurant an, das Varangue Sur Morne.

Die Lage ist traumhaft, man sitzt auf einer großen überdachten Terrasse und genießt neben gutem Essen eine Aussicht über den Nationalpark bis zum Meer.

Eine Wanderung durch den Black River Gorges Park sollte man unternehmen, ist eine schöne Abwechslung zu dem Strandleben. Es gibt mehrere Eingänge zum Nationalpark und unterschiedlichste Wanderrouten.

Wir haben den Eingang von der Black River Royal Road (Trois Bras) benutzt und sind rund 1,5 Stunden durch den Wald marschiert auf guten Wegen. Besonders beeindruckend waren hier die Baumwurzeln, die oberirdisch ein weitverzweigtes Netz bilden. Der Weg hatte etwas Mystisches und Geheimnisvolles. Als wir dann an den "blutenden" Bäumen noch vorbei kamen, war das Bild perfekt. Die abgeschlagenen Baumstumpfen sind innen rot und sehen so aus, als ob sie bluten würden.

Sehr schön ist die Fahrt entlang der Südküste. Man sieht das authentische Leben in den Dörfern, schöne Strände, riesige Zuckerrohrfelder und -fabriken sowie felsige Küstenabschnitte.

Auch entlang dieser Tour gibts natürlich die bunten Tempelanlagen und ein kurzer Halt am Maconde Viewpoint darf nicht fehlen. Hier macht die Küstenstraße auf einer schmalen Landzunge eine spitze Kehrtwende.

Wir fuhren bis nach L´Escalier, besuchten dort eine Zuckerrohrfabrik und machten uns weiter auf in Richtung Steilküste, zum Aussichtspunkt Le Souffleur.

Die Fahrt dorthin ist schon ein Erlebnis. Es geht von der Fabrik aus ein kleines Stück noch auf asphaltierter Straße, dann etwa 5 Km auf teils sehr holpriger und enger Schotterstraße weiter. Man ist erst umringt von Zuckerrohrfeldern, dann von Fichtenwald und schließlich steht man auf einem felsigen Plateau mit unendlichem Blick aufs Meer. Das Wasser peitscht gegen die Felswände und bei Flut und starkem Wind (beides hatten wir leider nicht) soll das Wasser fontänenhaft durch die Felsen in Höhen von bis zu 100 m steigen.

Sehenswert und sehr idyllisch gelegen sind die Rochester Falls in der Nähe von Souillac. Die Anfahrt ist irre, es geht durch sehr enge Wege mitten durch Zuckerrohrfelder. Zuerst ist es noch ganz gut ausgeschildert, aber dann weisen nur noch kleine handgemalte Schilder den Zick-Zack-Weg durch das Gestrüpp. Irgendwann gehts mit dem Auto nicht mehr weiter, nun noch rund 10 Minuten zu Fuß einen Abhang herunter und da sind sie, die kühlenden Wasserfälle.

Bei Einheimischen ist dieser Ort sehr beliebt zum Abkühlen und Schwimmen. Schön hier!

Wo viel Zuckerrohr angebaut wird, da findet man natürlich auch die Rum Destillerien. Unweit der vorgenannten Rochester Falls und dem kleinen Dorf St. Aubin lohnt daher ein Abstecher zur Le Domaine St. Aubin Rum Destillery.

Auf dem riesigen Anwesen kann man das 1819 erbaute Domizil der Zuckerbarone besichtigen, dem auch ein nettes kleines Restaurant angeschlossen ist. Natürlich kann man hier auch den selber gemachten Rum probieren und erwerben.

Einkehr - Tipp

In der Nähe von Bel Ombre, zwischen ein paar Hotels gelegen, befindet sich ein privater Strandclub namens "C" mit einem sehr netten Restaurant und leckeren Gerichten zum Lunch. Dieser gehört zum benachbarten Heritage Le Telfair Resort, ist aber, nach einem unkomplizierten Check In, auch für Nichtmitglieder zugänglich.

Man sitzt direkt am Pool, dahinter der Strand mit coolen Designmöbeln. Absolut empfehlenswert.

Am letzten Tag haben wir noch einen Ausflug nach Flic en Flac unternommen. Auf dem Weg dort hin sollte man einen Abstecher nach La Piroque machen, vom dortigen Strand hat man einen schönen Ausblick auf die Landzunge von Le Morne.

Dann kommt man vorbei an dem Casela Nature Park, ein in den Reiseführern angepriesener Wildpark. Naja, landschaftlich sehr schön, aber sonst eher ein Zoo mit eingesperrten Tieren.

Flic en Flac wird in den Reiseführern angepriesen, es ist ein lebendiger Ort mit viel Verkehr und einer langgezogenen Strandpromenade mit Imbissbuden. Es wurde kräftig gebaut und es herrschte einiger Trubel.

Dieser Ort ist auf jeden Fall schöner als Grand Baie, aber eher etwas für Leute, die gerne unter vielen Touristen auf schmalen und engen Stränden sind. Wir waren froh, in Le Morne gebucht zu haben!

Für einen schönen Badeurlaub mit Möglichkeiten von Touren zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten und landschaftlichen Highlights ist der Süden der Insel prädestiniert.

Wir haben den wunderbaren Strand bei unserem nachfolgend beschriebenen Resort sehr genossen und würden am liebsten gleich wieder dort hinfahren.

 

Weitere Impressionen vom Südwesten

 

Unsere Unterkunft im Südwesten

Dinarobin - ein Beachcomber Hotel

Dieses Hotel war das mit Abstand schönste Resort auf unserer Reise. Die Lage auf der kleinen Halbinsel Le Morne ist grandios. Breiter Sandstrand, Palmen, kristallklares Wasser und die Bergkulisse im Hintergrund, toll!

Der Service ist überaus zuvorkommend und freundlich, tadellos. Es ist eine recht weitläufige Anlage mit einzelnen zweigeschossigen Villen. Alles bestens gepflegt und schöne, geräumige Zimmer. Die Häuser sind in mehreren U-Formen angelegt, jeweils dazwischen sind Pools, die man fast für sich alleine hat.

Es gibt 4 Restaurants mit unterschiedlichen Stilrichtungen, man kann zusätzlich 4 weitere Restaurationen im benachbarten Hotel Paradis mit benutzen. Die Küche ist hervorragend, haben selten in einem Resort so gut gegessen.

Summa sumarum ein rundum empfehlenswertes Hotel.

www. Dinarobin Hotel

Auf Mauritius waren wir im September 2011. Hier gehts gleich weiter zur Erkundung des Nordens und des Ostens der Insel.